Nur Vollgas geben

Nur Vollgas geben
(Mnickels)

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Am Donnerstag findet um 19.00 Uhr im „Gymnase“ der Coque das wohl wichtigste Länderspiel seit Jahren für die Luxemburger Herren-Nationalmannschaft statt.

Das Duell um einen Startplatz in der Gruppenphase der Qualifikation zur EM, deren Endrunde im Januar 2018 in Kroatien ausgetragen wird, heißt Luxemburg gegen Finnland.
Der Sieger dieses Doppelvergleichs wird im Lostopf vier zusammen mit sechs weiteren Nationen landen. Am 14. April wird in Dubrovnik die Auslosung der sieben Gruppen stattfinden, unter den 28 Nationen befinden sich – außer Gastgeber Kroatien – alle europäischen Spitzenteams, darunter natürlich Weltmeister Frankreich und Europameister Deutschland. Für die FLH-Auswahl geht es also in den kommenden drei Tagen um alles oder nichts.

Heute, im Hinspiel, will und muss man sich in erster Linie eine gute Ausgangsposition erspielen, ehe am Samstag in Finnland die Qualifikation perfekt gemacht werden soll. Der Plan ist relativ einfach, die FLH-Auswahl muss zweimal Vollgas geben. Allerdings sind die Voraussetzungen nicht unbedingt optimal. Am letzten Wochenende absolvierten die Luxemburger in Crauthem zwei Testspiele gegen Israel und mussten sich beide Male mit fünf bzw. mit sechs Toren geschlagen geben.

Sorgen im Rückraum

Den Nationaltrainer plagen derzeit die meisten Sorgen im Rückraum. Neben Tom Meis und Max Kohl fällt mit Yann Hoffmann ein weiterer wichtiger Leistungsträger aus. Profi Martin Muller und Linkshänder Yannick Bardina sind leicht angeschlagen, so dass mit Christian Bock, Frank Hippert, Alen Zekan und eventuell Jimmy Hoffmann nur noch wenige gesunde Rückraumspieler zur Verfügung stehen, auf all den anderen Positionen hat der FLH-Coach dagegen die Qual der Wahl. Nachnominiert wurden umständehalber der Käerjenger Außenspieler Mikel Molitor und der Berchemer Kreisläufer Ben Weyer.

Den Fokus will Adrian Stot aber ohnehin auf die Abwehrarbeit legen und der rumänische Nationaltrainer in Diensten der FLH strahlt trotz dieser Ausfälle und der einen oder anderen Ungewissheit viel Zuversicht aus. „Die Spieler sind alle hochmotiviert, jeder weiß, dass er noch mehr Verantwortung übernehmen muss als üblich. Wenn wir weniger als 20 Gegentreffer kassieren und 25 Tore erzielen, dann können wir die Qualifikation durchaus schaffen“, hofft Stot.

Finnland in Reichweite

Finnland liegt jedenfalls in Reichweite. Die Skandinavier befinden sich momentan im Umbruch und auch bei den Finnen ist der eine oder andere Stammspieler verletzt.
Aber auch Trainer Kaj Kekki klingt im Vorfeld optimistisch. „In Luxemburg wollen wir ein gutes Ergebnis erreichen und den Grundstein für die Qualifikation legen. Am Samstag zuhause wollen wir dann alles klar machen“, sagte der finnische Coach. Zumindest in puncto internationale Erfahrung sind die Skandinavier den Luxemburgern um einiges voraus.

Bereits vor zwei Jahren schalteten sie in zwei Play-off-Spielen Rumänien aus, in der Gruppenphase gab es gegen Spanien, Deutschland und Österreich jedoch ausschließlich Niederlagen. In der Vor-WM-Qualifikation gab es gegen Österreich, Rumänien und Italien erneut fünf Pleiten, allerdings auch einen Heimsieg gegen Italien, derweil die Luxemburger gegen die Niederlande und die Schweiz viermal chancenlos waren.

Im direkten Duell zwischen Luxemburg und Finnland sieht die Bilanz zumindest in den letzten Jahren ausgeglichen aus. Auf Zypern gewann die FLH-Auswahl im Dezember 2012 mit 25:23, vier Monate später siegten die Finnen zuhause mit 28:21 und beim letzten Aufeinandertreffen im April 2013 in der Coque trennten sich beide Mannschaften mit 24:24 unentschieden.
Die Qualifikationschancen stehen für beide Länder vor dem heutigen Anpfiff demnach bei 50:50.