„Luft nach oben“

„Luft nach oben“
(Foto: Gerry Schmit)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wo stehen die Strukturen des nationalen Volleyball-Verbandes, was wird noch benötigt, um weitere Schritte zu machen?

„Wir sind zufrieden mit dem, was wir uns erkämpft haben. Die Professionalisierung muss aber weiter vorangetrieben werden.“ Diese Aussage von Sportdirektor Burkhard Disch im Rahmen einer Pressekonferenz vergangene Woche bringt es eigentlich ziemlich gut auf den Punkt. Er sieht die Damen „in vier Jahren dort, wo die Herren aktuell stehen“.

www.letzvolley.lu

Die FLVB versucht auch in ihrer Außendarstellung Fortschritte zu machen. Auf der Internetseite www.letzvolley.lu werden die Teams (Indoor und Beach) präsentiert, genauso wie die verschiedenen Wettbewerbe.

Außerdem gibt es mit „Tim´s Volleyball Blog“ einen Blick hinter die Kulissen des Herren-Nationalteams.

Um in den Nationalteams die bestmögliche Auswahl zu haben, muss die Basis natürlich stimmen. Die FLVB (Link) steigerte die Lizenz-Zahlen in den vergangenen drei Jahren von 1.621 auf 1.720. 50 Prozent davon sind U21-Lizenzen, davon etwa 550 Kinder im Alter zwischen 7 und 15 Jahren. „Wir haben noch Luft nach oben, wenn wir Idole schaffen. Idole bekommen wir durch Leistung. Wir sind auf einem Niveau angekommen, das mehr Anerkennung verdient hätte. Dann würden noch mehr Kinder Volleyball spielen“, erklärte der FLVB-Sportdirektor.

Herausforderung duale Karriere
Um gute Leistungen zu bringen, müssen alle Voraussetzungen stimmen. So muss auch das schulische und berufliche Umfeld passen. Hier gibt es laut Disch noch sehr viel Potenzial: „Es müssen Systeme geschaffen werden, Athleten sollen neben Studium und Berufsausbildung Leistungssport betreiben können. Für den COSL ist es natürlich schwierig, in 62 Sportarten Netzwerke aufzubauen. Deshalb müssen in den einzelnen Verbänden Netzwerke aufgebaut werden und dementsprechend Systeme draufgesetzt werden. Zurzeit gibt es nur das Modell Elitesportsektion der Armee. Viele Volleyballer wären aber fähig, zu studieren. Es ist eine große Herausforderung: Politik und COSL müssen Möglichkeiten finden, damit Sportler studieren und ihren Sport in puncto Niveau und Intensität so betreiben können, dass die Früchte langfristig geerntet werden können.“

Mach, Zuidberg, Rychlicki …
Und diese Früchte sind dann Spieler, die den Sprung ins Profilager schaffen. Chris Zuidberg wird auch kommende Saison beim französischen Erstligisten Tours VB, der 2015/16 im Play-off-Halbfinale ausschied, spielen. Der Mittelspieler trainierte mit dem ersten Team, kam vor allem aber bei der Reserve zum Einsatz, wo er laut eigenen Aussagen „eine Rolle als Leader“ entwickelte. Tours VB erhält in der nächsten Spielzeit mit dem Italiener Giampaolo Medei einen neuen Coach.

Annalena Mach hat ihren Vertrag beim deutschen Bundesligisten VC Wiesbaden bekanntlich verlängert. Und bei einem europäischen Spitzenverein wird in der neuen Saison Kamil Rychlicki, das wohl größte Talent der letzten Jahre, spielen (siehe auch Print- und E-Paper-Ausgabe des Tageblatt vom 12. Mai 2016).
In der Schweiz spielt derzeit Dominik Husi, der mit dem VBC Einsiedeln den sechsten Platz in der NLA, der ersten Liga, belegte. In die Schweiz könnte es auch Jan Lux, der momentan mit PTSV Aachen in der dritten Liga in Deutschland aufläuft, ziehen. Auf jeden Fall hat der Mittelblocker dort eine neue Arbeitsstelle gefunden.

Max Funk und Steve Weber beginnen ihre Studien in Deutschland, könnten auch volleyballtechnisch aktiv werden. Bei den Damen könnte Annalena Mach Gesellschaft von Nationalteamkollegin Betty Hoffmann in Wiesbaden erhalten, wo die Spielerin aus Walferdingen mittrainieren könnte. Michèle Breuer ist bei einem Drittligisten in Hamburg aktiv.

„Finanziell kein Beinbruch“
FLVB-Präsident Guy Erpelding sprach vorwiegend über den organisatorischen Teil des Jahres 2016, vor allem die European League – einen neuen Wettbewerb für das Herren-Nationalteam: „2015 war dies finanziell nicht tragbar, 2016 waren die Auflagen nicht mehr so streng. Dennoch waren wir froh, dass es bei der Auslosung so ausging, dass wir nicht noch ein Heimturnier organisieren müssen.“ Erpelding erklärte, dass 2016 „finanziell kein Beinbruch werden wird. Wir werden diesbezüglich vielleicht andere Wege gehen und uns noch einmal mit dem Sportminister zusammensetzen.“

Mehr zur EM-Qualifikation, die von Freitag bis Sonntag in der Coque stattfindet, am Freitag in der Print- und E-Paper-Ausgabe des Tageblatt.