Luc Holtz: „Realistisch bleiben“

Luc Holtz: „Realistisch bleiben“
(Tageblatt/Alain Rischard)

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FUSSBALL - Zwei Monate vor dem Auftakt der EM-Qualifikation – am 8. Oktober im Stade Josy Barthel gegen Weißrussland – lud Nationaltrainer Luc Holtz am Mittwoch zu einer Pressekonferenz in Monnerich.

Neben ein paar Worten zu den fünf Gegnern präsentierte der Coach der FLF-Auswahl ebenfalls den Kader für das Heimspiel gegen Weißrussland – mit, als Überraschung, der Rückkehr von Christopher Martins.

Martins: Keine Stellungnahme

Es war die Überraschung der Pressekonferenz: In einem Nebensatz nannte Luc Holtz bei der Präsentation seiner 22-köpfigen Truppe den Namen „Christopher Martins“.

Der mittlerweile 17-Jährige war bekanntlich vor seiner letzten Berufung in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Trainingslager geflohen. Nun steht er wieder auf der Liste des Nationaltrainers. Der Coach betonte allerdings, dass es bis nach seinem ersten Einsatz weder eine Stellungnahme von der FLF noch vom Spieler geben wird. „Die Fehler, die damals begangen worden sind, sollen sich nicht noch einmal wiederholen“, warnte Luc Holtz.

„Durch die letzten Darbietungen sind die Erwartungen an die Mannschaft gestiegen. Dies sowohl bei den Zuschauern als auch bei der Presse. Wir werden jedenfalls alles daransetzen, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, von wo wir kommen. Es gilt, realistisch zu bleiben“, lauteten die ersten Worte des Nationaltrainers am Mittwoch in den Räumen der FLF in Monnerich.

Dann ging er auf die kommenden Gegner der FLF-Mannschaft ein, die in der Gruppe C auf den großen Favoriten Spanien treffen wird. „Bei der Weltmeisterschaft haben sie enttäuscht. Das war in diesem Maße nicht zu erwarten. Jetzt geht ein Ruck durch dieses Team, das Potenzial beim Nachwuchs ist da. Man muss abwarten, wie sich dieser Übergang machen wird“, analysierte er den Topkandidaten für den ersten Platz in der Tabelle.

In dieser Rangliste folgt laut dem Trainer die Ukraine, die eine Teilnahme bei der WM knapp in der Relegation verpasste. „Die politische Situation ist alles andere als herrlich, und es steht noch nicht fest, ob die Ukraine ihre Heimspiele in ihrem Land austragen kann. Unser Auswärtsspiel findet erst 2015 statt, bis dahin kann noch eine Menge passieren“, meinte Holtz.

Mit der Slowakei, Mazedonien und Weißrussland spekulieren drei weitere Nationen auf den dritten Tabellenplatz, um sich über ein Barragespiel für die Endphase zu qualifizieren. „Die Slowaken haben das meiste Potenzial. Mazedonien ist technisch stark, sie haben aber bei der Disziplin und taktisch ihre Probleme. Ich habe mir viel Videomaterial von der weißrussischen Elf angesehen. Diese Mannschaft spielt bereits seit einiger Zeit in dieser Konstellation und ist athletisch stark.“

Was nun punktemäßig herausspringen soll und kann, sei schwer zu definieren, meinte der Trainer gestern. Wichtig sei jedenfalls, von Verletzungen verschont zu bleiben. Für den Auftakt steht Aurélien Joachim nicht zur Verfügung. Er sitzt seine Sperre ab, die ihm nach einem Foul an Pepe in Portugal aufgebrummt wurde.

Nationaltrainer Luc Holtz wies aber auch darauf hin, dass sein Kader in der Breite an Stärke gewonnen habe „und man solche Ausfälle viel besser kompensieren kann, als das noch in der Vergangenheit der Fall war.“ Dennoch soll auch vor dem Heimspiel gegen Weißrussland kein Übermut entstehen.

Der Kader

Tor: Jonathan Joubert (F91), Antony Moris (Standard Liège/B)
Abwehr: Maxime Chanot (Courtrai/B), Eric Hoffmann (Jeunesse), Laurent Jans (Fola), Mathias Jänisch (Déifferdeng 03), Kevin Malget (F91), Marvin Martins (Jeunesse), Tom Schnell (Fola)

Mittelfeld: Daniel da Mota (F91), Yannick Bastos (Bolton Wanderers/ENG), Lars Gerson (IFK Norrköping/SWE), Dwayn Holter (Greuther Fürth/D), Tom Laterza (Fola), Christopher Martins (Olympique Lyon/F), Mario Mutsch (St. Gallen/CH), Ben Payal (Fola), Chris Philipps (Metz/F)

Angriff: Stefano Bensi (Fola), Maurice Deville (Kaiserslautern/D), Toni Luisi (Déifferdeng 03), David Turpel (F91)