Habscheid will aufs Podium

Nach seinem erstaunlichen fünften Platz bei seiner internationalen Premiere, bei der WM in Lyon im Juli 2013, hat Tom Habscheid viel an Erfahrung auf diesem Niveau hinzugewonnen.

Tom Habscheid, fotografiert von Steve Schaus.

Mit der Aufnahme in den Elitekader des Nationalen Paralympischen Komitees (LPC) haben sich die Bedingungen für den Leichtathleten wesentlich verbessert: Sporturlaub und Trainingslehrgänge – und die Leistungssteigerungen ließen dann auch nicht auf sich warten. Seine Bestmarke im Diskuswerfen (39,92) aus Lyon konnte er somit bei seinen internationalen Auftritten, den IPC-Weltcups in Nottwil CH) und in Berlin überbieten. In der Schweiz konnte Habscheid in seiner Paradedisziplin mit seiner Weite von 41,68 Metern gar den Weltcup gewinnen.
In Berlin wurde er Zweiter mit 39,39 Metern. Diese guten Leistungen bescherten dem Celtic-Athleten, der mittlerweile in Düdelingen trainiert, denn auch eine Einladung zum IPC-Weltcup-Finale nach Birmingham, dies im Anschluss an die EM in Swansea. Als Kirsche auf diesem Kuchen kam jetzt die Neuigkeit, dass dieses Finale um einen Tag vorverlegt (24. August) wurde und im Rahmen des Diamond-League-Meetings veranstaltet wird.

Diskus und Kugel

Im Hinblick auf Rio 2016, wo es so aussieht, als ob Habscheids Klasse F42 nicht im Diskus vertreten sein wird, hat sich der WM-Fünfte ein zweites Standbein mit dem Kugelstoßen gesucht – und gefunden. So konnte er bei seinen Weltcup-Starts auch im Kugelstoßen die Norm für Swansea erfüllen und die 10-m-Grenze (10,17) überbieten. Aber auch bei den Nichtbehinderten ging Habscheid zuletzt an den Start. Und dies ebenfalls mit Erfolg. Mit dem 2 Kilo schweren Diskus schaffte er in Esch bei den nationalen Meisterschaften als Dritter den Sprung aufs Podest. Dieses Ziel möchte er auch im walisischen Swansea erreichen. Im Diskus sind die Chancen berechtigt, belegt Habscheid doch momentan im Weltranking Platz 3 und im Europaranking Platz 2, dies hinter dem Lokalmatador und haushohen Favoriten Aled Davies. Sein stärkster Rivale um Silber dürfte sein belgischer Trainingspartner Gino De Keersmakers werden. Im Kugelstoßen, das Habscheid erst seit diesem Jahr regelmäßig im Training betreibt, sind noch eher Lehrjahre angesagt. Auch in dieser Disziplin ist Davies der Saisonbeste als Rekordhalter, Weltmeister und Olympiasieger. Habscheid belegt hier europaweit den 7. Platz (10,89 m, erzielt in Berlin) und möchte einen Platz im Finale erreichen. Am Montag hat sich Habscheid, via Brüssel, zusammen mit dem belgischen Team nach Swansea begeben, rechtzeitig zur Eröffnungsfeier am Abend.

Habscheid tritt am Donnerstag (16.00 Uhr) im Kugelstoßen und am Samstag (17.25) im Diskuswerfen an.