Als einer der letzten Wettbewerbe im Programm startete das Diskuswerfen F42 am späten Samstagabend. Die Konkurrenz bestand aus sechs Werfern, unter denen der Luxemburger Habscheid, hinter dem Waliser Aled Davies, die zweitbeste Saisonleistung mit 41,68 Metern gleichbedeutend mit seinem persönlichen Rekord, aufbieten konnte.
Wie schon im Kugelstoßen musste Habscheid als letzter Werfer in den Ring. Den Auftakt des Wettkampfes bestritt der Welt- und Europarekordhalter Davies, welcher nach dem Sieg im Kugelstoßen sein Gold verdoppeln wollte. Er legte sofort mit einer guten Weite (45,57) vor. Der Belgier Gino de Keersmaker, Paralympics-Sieger von 2008, hatte sich schon beim Einwerfen am Rücken verletzt und konnte seine vorgesehene Rolle als Ratgeber von Habscheid nicht erfüllen, da er zwischen den einzelnen Würfen medizinisch betreut werden musste. Auch der Luxemburger, welcher beim Warmwerfen, wohl genug Weite erzielte, aber den Diskus zu sehr nach rechts verzog, hatte einen miserablen ersten Versuch (33,97) und war noch von den Medaillenrängen entfernt.
Das änderte sich aber mit einem guten zweiten Versuch (40,98), welcher sofort Habscheid auf den Silberrang katapultierte. Der Celtic-Athlet war nun auf Orbit und warf den Diskus noch einmal (40,92) an die Grenze der 41 Meter. In den letzten drei Durchgängen konnte lediglich der Führende Davies seine Weite (46,46) verbessern. Alle anderen Konkurrenten haderten mit Fehlversuchen, auch Tom Habscheid, dessen vierter Versuch im Netz hängen blieb. Der Luxemburger flirtete im vorletzten Wurf mit einer neuen Bestweite (um die 44 Meter), allerdings berührte er ganz knapp mit dem Fuß den Ring so dass der Versuch ungültig gewertet wurde. Auch der letzte und sechste Wurf fand keine Wertung, aber zu diesem Zeitpunkt war sich Habscheid bereits der Silbermedaille und dem Vize-Europameistertitel sicher. Der luxemburgische Diskuswerfer lässt somit den Weltmeisterschaftszweiten Fylachtos sowie den Dritten Ovcharov von Lyon klar hinter.
Mit Habscheid besitzt der LPC (Luxembourg Paralympic Committee) nun berechtigte Hoffnungen auf einen Medaillenrang in zwei Jahren in Rio.
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