Das Spiel mit dem Queue

Das Spiel mit dem Queue
(Thomas Mortensen)

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Am Wochenende findet im Billard die U17-Jugend-EM in Düdelingen statt. Über drei Tage werden Talente aus ganz Europa ihre Kunststücke in dieser Sportart unter Beweis stellen.

Düdelingen steht am Wochenende ganz im Zeichen des Billards. Gespielt wird bei diesem Jugend-Wettbewerb in der Variante Carambolage (fr. Carambole). Dass eine Luxemburger Stadt den Zuschlag für die Austragung erhalten hat, kommt nicht von ungefähr. „Seit geraumer Zeit bin ich Mitglied in der Jugendabteilung beim Europäischen Billard-Verband. Dort wird öfters über Austragungsorte für diverse Events diskutiert. Dann brachte ich Düdelingen aufgrund meiner Funktion als Präsident des lokalen Billardvereines ins Spiel. Auf diese Art und Weise landete die EM dann bei uns. Zudem hat uns die Stadt Düdelingen bei diesem Unterfangen tatkräftig unterstützt“, so Did Schintgen.

Spielprogramm:

Freitag, Eröffnungszeremonie ab 10.30 Uhr
Samstag, ab 11.00 Uhr
Sonntag, ab 12.00 Uhr

Unter den Teilnehmern befindet sich ebenfalls ein Luxemburger, der in der letzten Vergangenheit erhebliche Fortschritte auf diesem Terrain vollbracht hat. „Ich traue Maxime Schreiner durchaus eine Top-5-Platzierung zu“, gibt sich Schintgen optimistisch. Generell ist es aber nicht immer so einfach, die Jugend für diesen Sport zu mobilisieren.

Zahlen rückläufig

„Es stimmt schon, dass die Zahlen der Mitglieder rückläufig sind. Aber dies trifft nicht nur auf Luxemburg zu. Früher gewann man Mitglieder, weil die Klubs sich in Bistros trafen und zusammen eine Partie spielten. Heutzutage treiben sich die jungen Leute z.B. eher in Sporthallen herum. Das Freizeitangebot ist einfach viel diverser geworden. Zudem ist z.B. Carambole im Gegensatz zum Poolbillard nicht einfach zu spielen oder zu erlernen. Hier ist viel Training erfordert und man kommt nur langsam zum Erfolg. Das schreckt viele Jugendliche ab“, fasst Schintgen die momentane Situation zusammen.

Nichtsdestotrotz wird einiges dafür unternommen, dass neue Leute den Weg zum Billard finden. „Wir organisieren periodisch einen Tag der offenen Tür. Des Weiteren sind wir bei der ,Nuit des sports‘ des Öfteren vertreten. So hoffen wir, dass wir neue Mitglieder dazubekommen“, erklärt der passionierte Billardspieler.

Senioren-EM: Finanziell kaum zu realisieren

Dass Luxemburg vielleicht einmal die großen Stars dieser Szene zu Gesicht bekommt, wäre an sich kein Ding der Unmöglichkeit, doch aus finanziellen Gründen wohl kaum zu stemmen.

„Es werden immer wieder Austragungsorte gesucht. Luxemburg könnte sich hierbei ohne Probleme dafür bewerben. Doch dafür musste man wohl zu tief in die Tasche greifen. Für zwei kleine Tische müssen wir fürs Wochenende 1.000 Euro aufbringen. Auch in puncto Transport stellt dies jetzt kein größeres Problem dar. Die können nämlich ohne Probleme in einen Transporter verstaut werden. Für eine Senioren-EM würde dieser Betrag um einiges höher ausfallen. Hier bräuchten wir mehrere große Tische. Allein die Transportkosten würden das Budget sprengen“, so Schintgen.

Um sich ein Bild über diese facettenreiche Sportart zu machen, stellen wir Ihnen einige Varianten des Billards vor.

Poolbillard

Das Poolbillard ist wohl die beliebteste Spielform. Hierbei wird mit einer weißen Kugel (Spielball) und 15 sogenannten Objektbällen (die Farbigen) gespielt. Diese 15 Kugeln bestehen aus sieben „Halbe“, sieben „Volle“ und die schwarze Acht. Wichtig ist hierbei, dass der Spielball die einzige Kugel ist, die mithilfe des Spielstocks („Queue“) angespielt werden darf. Abwechselnd haben die Billardspieler nur eine Aufnahme. Eine Aufnahme ist beendet, wenn der jeweilige Spieler es nicht schafft, mit seinem Stoß eine Kugel auf regelkonformer Basis einzulochen. Beliebte Unterarten von Poolbillard sind u.a. 8-Ball, 9-Ball, 10-Ball und 14/1 endlos.

Snooker

Das Spielprinzip ist an sich simpel: Man muss beim Snooker versuchen, 15 rote und sechs anderfarbige Kugeln nach bestimmten Regeln einzulochen. Auch hierbei darf nur die Weiße mit dem Spielstock gespielt werden. Sei noch zu erwähnen, dass der Snookertisch um einiges größer ist als der Poolbillardtisch.

Carambolage

In dieser Variante wird nur mit drei Kugeln gespielt. Der Tisch hat beim Carambolage (fr. Carambole) im Gegensatz zum Snooker und Poolbillard keine Löcher. Die Kugeln werden also hier nicht in die Taschen versenkt. Wichtig ist hierbei, dass man versucht, mit dem Spielball die anderen beiden Kugeln nach bestimmten Regeln zu treffen.