Das Ende des Echternacher Marathons

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Auch wenn die goldene Zeit des „Grünen Marathons“ längst vorbei war, so wird die Nachricht doch unter den Langstreckenläufern wie eine Bombe einschlagen. Nach 31 Jahren ist der Echternacher Marathon „gestorben“.

Der Präsident des Veranstalters „Road Runners Echternach“, Alain Knepper, resümiert die Entscheidung wie folgt: „In den letzten Monaten sind die meisten Vorstandsmitglieder ausgetreten und nicht nur die Organisation an sich, sondern insbesondere die administrativen Aufgaben sowie die zahlreichen Versammlungen mit Polizei, Feuerwehr, Vereinen u.a. sind von Mike Leitz und mir alleine nicht zu schaffen. Etliche Personen wollen wohl am Veranstaltungstag noch helfen, doch über Wochen und Monate wollen sie ihre Freizeit nicht mehr im Vorstand für den Marathon opfern. Die Beteiligung war in den letzten Jahren arg geschrumpft und so lohnt sich der ganze Aufwand ganz einfach nicht mehr.“

Der Leichtathletikverband hat in einer Dringlichkeitssitzung am Donnerstagabend beschlossen, dass die nationalen Meister nun eine Woche später, am 28. Oktober, in Frankfurt ermittelt werden, wo bekanntlich Vincent Nothum und Pascal Groben seit langem eingeschrieben sind.

Rückblick auf eine Erfolgsstory

Vor 31 Jahren trafen einige Echternacher Bürger, allen voran Gérard Wohl und Théo Genson, den „verrückten“ Entschluss, in der Abteistadt einen Marathonlauf zu organisieren.

Bereits die Erstauflage im Jahr 1981 verzeichnete mit 160 Konkurrenten einen ermutigenden Erfolg, als erster Sieger schrieb sich damals Herbert Kosmala in das Palmarès ein und Marc Agosta wagte sich zum allerersten Mal an die Marathondistanz.

Internationale Aufmerksamkeit erregte die RRE-Veranstaltung bei ihrer dritten Auflage, als der Deutsche Herbert Steffny nach längerer Wettkampfpause in 2.2039 Stunden ein glanzvolles Comeback feierte.

Unvergessene Momente

Die mehrfachen Auftritte der späteren Olympiateilnehmerin Manuela Veith (D), der schwer erkämpfte Titel von Luxemburgs bestem Langstreckenläufer Justin Gloden (1991) sowie die bis heute noch gültigen Streckenbestzeiten des Litauers Ceslovas Kundrotas (2.1328/1993) und der Belgierin Linda Milo (2.3305/1995) sind einige unvergessene Momente der langen Echternacher Marathongeschichte.

Nach der Euphorie der 90er Jahre, als sich unter der Mannschaft des unermüdlichen Firmin Dupont bis zu 1.600 Athleten am Start tummelten, setzte im folgenden Jahrzehnt ein Teilnehmerschwund ein, der bis zur letztjährigen Auflage nicht gestoppt werden konnte.

Bleibt mit Wehmut zurückzubehalten, dass Christian Krombach und Tania Arensdorf vor zwölf Monaten die letzten Titelträger waren, die beim landschaftlich schönen Echternacher Marathon ermittelt wurden.