Cancellara holt dritten Sieg

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Selten verlief eine Flandern-Rundfahrt derart turbulent. Eine Frau wurde von Radprofi Vansummeren frontal erfasst, verletzte sich schwer und kämpft nach Polizeiangaben um ihr Leben. Sportlich führte kein Weg an Fabian Cancellara vorbei.

Überschattet von einem dramatischen Unfall und gut einem Dutzend heftiger Stürze ist der dritte Triumph von Fabian Cancellara bei der Flandern-Rundfahrt fast zur Nebensache verkommen. In einer turbulenten 98. Auflage der „Ronde“ holte sich der vierfache Zeitfahr-Weltmeister aus Bern nach der Tortur über 259,8 Kilometern und 17 giftigen Anstiegen den Sieg vor den belgischen Lokalmatadoren Greg van Avermaet und Sep Vanmarcke. Eine 65 Jahre alte Zuschauerin wurde in Wielsbeke vom belgischen Radprofi Johan Vansummeren bei hoher Geschwindigkeit frontal erfasst und lebensgefährlich verletzt – sie kämpft nach Polizeiangaben um ihr Leben. Der frühere Paris-Roubaix-Sieger Vansummeren wurde ebenfalls mit einem Krankenwagen abtransportiert. Nach ersten Berichten soll er eine Kopfverletzung erlitten haben.

Jempy Druckers Schulter hat beim Sturz etwas abbekommen.

Unter den Opfern der vielen Stürze befindet sich leider auch der einzige Luxemburger Teilnehmer, Jempy Drucker vom belgischen Gobert-Team. Er stürzte ca. 64 Kilometer vor dem Ziel. Gebrochen war glücklicherweise nichts, auch wenn die „Schramme“ an der rechten Schulter ziemlich beeindruckend ist. Weiterfahren
konnte Drucker, der zuletzt sehr gut in Form war, trotzdem nicht: Sein Drahtesel war nicht mehr fahrtüchtig, Ersatz war beim Teamwagen keiner mehr
parat.

Entscheidung im Sprint

Die Entscheidung im Rennen fiel am Sonntag erst auf der Zielgeraden in Oudenaarde, als der clevere Cancellara als Schnellster einer vierköpfigen Spitzengruppe die Konkurrenten düpierte. Zuvor hatten sich die Favoriten gut 37 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt. Wenig später waren nur noch 13 Fahrer an der Spitze, 11 Kilometer vor dem Ziel hatte sich das Führungs-Quartett gebildet.

Geprägt wurde das Rennen aber durch mitunter spektakuläre Stürze, wovon einige prominente Fahrer betroffen waren. Bei einem Massensturz erwischte es den zweimaligen Flandern-Sieger Stijn Devolder (Belgien) aus dem Team von Cancellara. Kurz darauf machte in Jaroslaw Popowitsch ein weiterer Teamkollege des Schweizer Klassikerspezialisten einen spektakulären Abflug, als er eine Zuschauerin touchierte. Und auch der Belgier Jurgen Roelandts aus André Greipels Lotto-Team kam schwer zu Fall und musste aufgeben.