/ Ben Gastauers lange Flucht
Während über 140 Kilometern war der Fahrer vom Team Ag2r nämlich mit drei anderen Fahrern in einer Ausreißergruppe vertreten. Leider wurde Gastauer etwas mehr als einen Kilometer vor dem Ziel vom Feld geschluckt und kam als 91. auf 47 Sekunden an. Sein Fluchtkumpan Gatis Smukulis hatte noch etwas frischere Beine. Der Lette rettete als Etappensieger 28 Sekunden Vorsprung ins Ziel.
Gatis Smukulis ist kein Unbekannter für Ben Gastauer, im Gegenteil, fuhren beide letztes Jahr doch zusammen bei Ag2r, ehe der Balte zu HTC-Highroad wechselte. Die beiden anderen Fluchtgefährten waren gestern die beiden Spanier Julian Sanchez und Javier Ramirez. Ben Gastauer erklärt, wie diese Vierergruppe bis zu 14 Minuten Vorsprung auf das Peloton herausfahren konnte: „’Ech hat déi échappée do selwer lancéiert.‘ Wir hatten auch vorher bereits angegriffen. Es war der richtige Moment. Anfangs waren wir zu dritt, dann kam noch ein Fahrer ran und unterwegs haben wir uns wirklich gut verstanden. Als wir dann zeitweise 14 Minuten Vorsprung hatten, habe ich mir gedacht, dass es reichen könnte.“
Sollte es aber leider nicht für Ben Gastauer. Der 23-Jährige erklärt, warum nicht: „Beim zweiten Bergpreis wurde ein Fahrer abgehängt und in der darauf folgenden Abfahrt stürzte der andere. Die letzten 30 Kilometer spürte ich dann, dass ich bis zum Schluss Probleme bekommen könnte. Im letzten Anstieg zog Smukulis an, ich konnte den Abstand recht lange auf 20 m halten, bis er nochmals anzog und wegkam.“
Bester Sprinter
Trösten darf sich Ben Gastauer jedoch mit dem Trikot des besten Sprinters. Recht ungewöhnlich für ihn, hat der Luxemburger seine Stärken doch woanders. Gastauer erklärt, wie es dazu kam: „Nach so einem Tag ist das natürlich schön. Bei der ersten Sprintwertung, die ich gewinnen konnte, habe ich die anderen wohl etwas überrascht. Beim zweiten Sprint war ich dann derart motiviert, dass ich es wieder versucht habe. Der zweite Platz hat halt gereicht.“
Für den Rest der Woche gelten für Ben Gastauer die gleichen Voraussetzungen wie für die Etappe am Dienstag, wie er sagt: „Arbeiten für unseren beiden Leader (Nicolas Roche und Guillaume Bonnafond, d. Red.) und vier Fahrer, darunter ich, sollen versuchen, mit in die Ausreißergruppen zu gehen. Vielleicht versuche ich es noch mal.“
Am Dienstag aber wohl noch nicht, wenn es bei der 2. Etappe über 169,3 km von Santa Coloma de Farners nach Banyoles geht.
Radsport in Zahlen
Katalonien-Rundfahrt, 1. Etappe, Lloret de Mar – Lloret de Mar (166,9 km): 1. Gatis Smukulis (LAT/HTC) 4:08:48 Stunden, 2. Alessandro Petacchi (ITA/Lampre) auf 0:28 Minuten, 3. José Rojas (ESP/Movistar), 4. Rigoberto Uran (COL/Sky), 5. Jan Bakelandts (B/Omega), … 24. Linus Gerdemann (D/Leopard-Trek), 27. Stefan Denifl (AUT/Leopard-Trek), 39. Oliver Zaugg (CH/Leopard-Trek) alle g.Z., 91. Ben Gastauer (LUX/Ag2r) 0:47, 124. Thomas Rohregger (AUT/Leopard-Trek) 8:53, 139. Brice Feillu (F/Leopard-Trek) g.Z., 154. Giacomo Nizzolo (ITA/Leopard-Trek) 13:17, 170. Martin Pedersen (DK/Leopard-Trek) g.Z., 184. Will Clarke (AUS/Leopard-Trek) 14:14
Gesamtwertung: identisch mit der 1. Etappe
Bergwertung: 1. Smukulis 28 Punkte, 2. Julian Sanchez (ESP/Caja Rural) 28, 3. Gastauer 20
Sprintwertung: 1. Gastauer 5 Pkt.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.