40 Jahre nach dem legendären Boxkampf zwischen Mohammed Ali und George Foreman in Kinshasa ist nicht einmal mehr der Boxring von damals auffindbar. „Wir wissen nicht, wo er hin ist, aber er ist nicht mehr in Kinshasa“, sagte Barthélémy Bosongo der Nachrichtenagentur AFP. Bosongo ist der Verwalter des Stadions „Tata Raphaël“, wo der sogenannte Jahrhundertkampf am 30. Oktober 1974 stattfand.
„Nichts erinnert mehr an den Kampf“, sagte Bosongo. „Wir haben keine Erinnerungsstücke außer die zwei Umkleiden“, sagte Bosongo über die als „Rumble in the Jungle“ bekannt gewordene Begegnung. „Ich hätte mir gewünscht, dass das Stadion ein historischer Ort wird mit Souvenirs, Fotos, Boxhandschuhen“, sagte Bosongo. Auch das 1948 errichtete Stadion ist nach einem Anfang der 90er Jahre ausgebrochenen, fast 20 Jahre währenden Konflikt in beklagenswertem Zustand. Laut Bosongo plant die Regierung, ein chinesisches Unternehmen mit der Renovierung zu beauftragen.
Der Boxkampf zwischen dem Weltmeister und bis dahin in 40 Kämpfen ungeschlagenen Foreman und dem schillernden Ali ging in die Geschichte dieses Sportes ein. Die beiden afroamerikanischen Sportler trugen ihren Kampf im damaligen Zaire aus, wo Machthaber Mobutu Sese Seko ihnen hohe Antrittsgagen zahlte. Entgegen allen Erwartungen rang Ali seinen Gegner zu Boden. Die Masse brüllte den berühmten Ausspruch „Ali boma ye“ – „Ali, Töte ihn!“
In Kinshasa findet zum Jubiläum des Kampfes kein Gedenken statt. Der für Donnerstag geplante Boxkampf im Stadion mit Profis und Amateuren fällt aus. Einen Tag später gibt es immerhin einen kleinen Kampf mit sechs Teilnehmern aus dem Kongo im nahen „Shark Club“. Der historische Boxring soll nach Möglichkeit wieder aufgetrieben werden. Die Justiz des Landes ist mit der Suche befasst.
Wie der historische Wettkampf vor 40 Jahren in Luxemburg erlebt wurde, daran erinnert das Tageblatt in seiner Donnerstag-Ausgabe.
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