Konti-Teams mit hohen Zielen

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Von unserem Korrespondenten Mario Nothum

Auch für die luxemburgischen Kontinentalteams ist die Zeit der Vorbereitung nun vorbei. Die ersten Rennen stehen sowohl für Leopard Pro Cycling, wie auch für Differdange-Losch auf dem Programm. Das Tageblatt hat beide Teams genauer unter die Lupe genommen.


Mit einem belgischen Trio zum Erfolg

Im Jahr 2006 war das Team Differdingen erstmals als Kontinentalformation unterwegs. Teammanager Gabriel Gatti hat in den vergangenen zwölf Jahren einer ganzen Reihe von Nachwuchstalenten die Möglichkeit geboten, an Profirennen teilzunehmen. Lars Ytting Bak, Martin Mortensen, Sören Nissen (alle DK), Thomas Deruette (B), Sascha Weber (D) und nicht zuletzt auch Jempy Drucker konnten das Team Differdingen erfolgreich als Sprungbrett für ihre Karriere nutzen.

Viel Wert wurde in all den Jahren auf die Entwicklung der einheimischen Nachwuchstalente gelegt. In dieser Saison wurden mit Raphaël Kockelmann und Rick Stemper zwei Eigengewächse des Vereins ins Team aufgenommen. „Für die beiden Junioren bietet sich damit die Gelegenheit, erstmals an internationalen Rennen teilzunehmen und somit wichtige Erfahrungen auf diesem Niveau zu sammeln. Wir haben sechs gute Espoirs in unseren Reihen und werden auch dieses Jahr wieder versuchen, bei den großen Rennen für U23-Fahrer gute Ergebnisse zu erzielen“, so Francis da Silva, der ambitionierte Sportliche Leiter der Mannschaft.

Mit Espoirs-Meister Ivan Centrone, Tiago da Silva, Jan Petelin, Tom Thill und Larry Valvasori stehen sieben Luxemburger Fahrer im 16-köpfigen Aufgebot. Erstgenannter war wegen einer Sehnenentzündung vorsichtshalber nicht mit ins Trainingslager in der Nähe von Alicante (ESP) Anfang des Monats gefahren. Nach seiner Operation im August vergangenen Jahres hofft der sprintstarke Tiago da Silva, dass er in dieser Saison zu seiner gewohnten Stärke zurückfinden wird.

Punkten durch Erfahrung

Das Team Differdingen ist aber auch weiterhin bestrebt, sowohl bei Eintages- als auch bei Etappenrennen vorne mitmischen. Mit den beiden belgischen Neuzugängen Olivier Pardini und Kevin Verwaest verspricht sich Francis da Silva einiges für die anstehende Saison. „Beide sind sehr erfahren und befinden sich bereits zu diesem Zeitpunkt in guter Verfassung. Pardini ist ein guter Zeitfahrer, der zudem auch gut über die Berge kommt. Bei Etappenrennen kann er, mit der richtigen Unterstützung, eine vordere Platzierung anstreben. Mit Jelle Donders, dem dritten Belgier in unseren Reihen, haben wir einen endschnellen Mann an Bord, der bereits gezeigt hat, dass er bei Sprintentscheidungen ein Wörtchen mitreden kann“, so Da Silva, der Gesamtsieger der Flèche du Sud des Jahres 1984.

Die 69. Ausgabe der „Flèche“, die vom 9. bis zum 13. Mai stattfindet, ist wie jedes Jahr einer der Saisonhöhepunkte im Kalender des Teams Differdingen, wo neben guten Teilergebnissen auch ein Podiumsplatz in der Endabrechnung herausspringen soll. „Bei der anschließenden Skoda Tour de Luxembourg ist es für uns kaum möglich, in der Gesamtwertung eine Rolle zu spielen. Dort hoffen wir auf gute Etappenresultate“, so der Sportliche Leiter der Mannschaft, die heute Abend um 19.00 Uhr im Autohaus Losch in Esch/Alzette vorgestellt wird. Rennauftakt ist dann am kommenden Dienstag in Belgien mit dem Eintagesrennen „Le Samyn“ (1.1).


 Im Überblick  

  • Fahrer:  Ivan Centrone (22 Jahre/L), Tiago da Silva (21/L), Raphaël Kockelmann (18/L), Jan Petelin (21/L), Rick Stemper (18/L), Tom Thill (27/L), Larry Valvasori (21/L), Jelle Donders (24/B), Olivier Pardini (32/B), Kevin Verwaest (29/B), Claudio Catania (25/I), Balazs Rozsa (22/HUN), Maxim Rusnac (25/MDA), Josh Teasdale (24/GBR), Tom Vermeer (32/NL), Laurin Winter (21/D)
  • Teamleitung: Gabriel Gatti, Francis da Silva, Marc Godart
  • Erste Rennen: 27. Februar: Le Samyn (B/1.1), 4. März: Dwars door West-Vlaanderen (B/1.1) und Grand Prix de Lillers (F/1.2), 11. März: Rabobank Dorpenomloop Rucphen (NL/1.2) und Paris-Troyes (F/1.2)
  • Internet: www.continentalteamdifferdange.lu

Zingen: „Ich habe ein gutes Gefühl“

Wie im vergangenen Jahr nimmt die Mannschaft Leopard Pro Cycling ihre mittlerweile siebte Saison, mit einem Kader von zwölf Fahrern, in Angriff.

Mit dem Luxemburger Tom Wirtgen und Aksel Nömmela aus Estland hat das Kontinentalteam den Abgang von zwei seiner besten Fahrer zu verkraften. Durch die Verpflichtung von Mario Spengler (SUI), Konrad Gessner (D) und Filip Maciejuk (POL) ist es der Mannschaftsführung jedoch gelungen, drei sehr hoffnungsvolle Nachwuchsfahrer an Land zu ziehen. Letztgenanntem war es im September letzten Jahres bei der Weltmeisterschaft im Zeitfahren der Junioren gelungen, Bronze zu holen, nur 13″ hinter dem Briten Thomas Pidcock.

„Filip ist erst 18 Jahre alt. Er macht derzeit noch seinen Schulabschluss in Polen fertig und wird deshalb in der ersten Saisonhälfte weniger im Einsatz sein. Anschließend wird er in die Gegend umziehen und dann das komplette Programm mit uns absolvieren“, so der Sportliche Leiter Markus Zingen, der sich ebenfalls einiges von seinem Landsmann Konrad Gessner erhofft, dem Zweitplatzierten der Abschlussetappe der Flèche du Sud im vergangenen Jahr.

„Konrad ist ein reinrassiger Sprinter, mehr noch als Aksel Nömmela. Er ist unser Mann für die Klassiker, was aber nicht bedeutet, dass wir uns bei den Eintagesrennen von vornherein auf einen Fahrer festlegen werden. Es kommt immer auf die jeweilige Rennsituation an. Auch Alexander Krieger und Gaëtan Pons sind Endschnelle Leute, die vorne mitmischen können.“

Sich in Luxemburg gut präsentieren

Was die beiden Luxemburger Espoirs anbelangt, so hofft Markus Zingen, „dass Pit Leyder sein großes Potenzial besser ausschöpft und sich bei den anstehenden Rennen etwas mehr zutraut. Luc Wirtgen ist erst 19 und ich will ihn nicht zu sehr unter Druck setzen. Letzte Saison, bei der fünftägigen Rundfahrt in Tschechien, hat er mich positiv überrascht und gezeigt, was er bereits drauf hat. Für das Team und besonders die Luxemburger Fahrer wird es von Wichtigkeit sein, sich bei den beiden Etappenrennen in Luxemburg gut zu präsentieren. Mit Szymon Rekita, der bereits bei einem Rennen, während unseres Lehrgangs auf Mallorca, seinen ersten Saisonsieg feiern konnte, haben wir einen Fahrer in unseren Reihen, der in den Etappenrennen weit nach vorne kommen kann“, so der 38-jährige Deutsche, der auch weiterhin auf die Dienste von Routinier Pit Schlechter zählen kann.

Bei der erstmals ausgetragenen „Tour of Antalya“ (TUR/2.2) über vier Tage ist das Team, mit den beiden Luxemburgern Gaëtan Pons und Luc Wirtgen, bereits ab heute gefordert. Auf der ersten Etappe, mit Start und Ziel in Antalya, sind 155,6 km zurückzulegen. „Ich habe ein gutes Gefühl, was diese Saison anbelangt. Wenn es den jungen Fahrern gelingt, das umzusetzen, was sie im vergangenen Jahr gelernt haben, so kann ich mir eine ähnlich erfolgreiche Saison wie 2017 vorstellen“, so ein zuversichtlicher Markus Zingen, der sich bereits in der Türkei die eine oder andere Top-10-Platzierung von seinen Schützlingen erhofft.


 Im Überblick  

  • Fahrer:  Pit Leyder (21 Jahre/L), Gaëtan Pons (26/L), Pit Schlechter (27/L), Luc Wirtgen (19/L), Jan Brockhoff (23/D), Konrad Gessner (22/D), Alexander Krieger (26/D), Filip Maciejuk (18/POL), Szymon Rekita (24/POL), Charlie Quaterman (19/GBR), Jens Reynders (19/B), Mario Spengler (20/SUI)
  • Teamleitung: Markus Zingen, Tom Flammang, Gregor Willwohl
  • Erste Rennen: 22-25. Februar: Tour of Antalya (TUR/2.2), 4. März: Grand Prix de Lillers (F/1.2), 11. März: Paris-Troyes (F/1.2)
  • Internet: www.leopardnatural.com