Definitiv: Volkswagen zieht sich aus Rallye-WM zurück

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Volkswagen zieht sich aus der Rallye-WM WRC zurück und richtet sein neu aus. Das gab der Konzern am Mittwoch bekannt.

Demnach verabschiedet sich das Erfolgsteam um den viermaligen Weltmeister Sébastien Ogier (Frankreich) nach dem Ende der laufenden Saison aus der Rennserie. Am vergangenen Wochenende hatte VW in Großbritannien vorzeitig den vierten Hersteller-Titel in Folge gewonnen. „Die Marke Volkswagen steht vor gewaltigen Herausforderungen. Mit dem anstehenden Ausbau der Elektrifizierung unserer Fahrzeugpalette müssen wir all unsere Anstrengungen auf wichtige Zukunftstechnologien konzentrieren“, sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch: „In der WRC haben wir unsere sportlichen Ziele weit übertroffen, nun werden wir Volkswagen Motorsport neu ausrichten und auch dort die Fahrzeugtechnik der Zukunft stärker in den Mittelpunkt rücken.“

Konkret will VW eine Ausweitung der Aktivitäten im Rallycross prüfen. Im Gegensatz zur klassischen Rallye fahren beim Rallycross kleine Gruppen von Rennwagen Sprintrennen gegeneinander. „Gleichzeitig wird Volkswagen verstärkt im Kundensport Flagge zeigen“, sagte Welsch. Der Konzern muss wegen des Dieselskandals sparen, gab am Mittwoch aber sämtlichen Mitarbeitern der Motorsportssparte eine Beschäftigungsgarantie. In der vergangenen Woche hatte sich VW-Tochter Audi aus der Langstrecken-WM zurückgezogen und damit auch den legendären 24 Stunden von Le Mans den Rücken gekehrt.

Formel E

Die Ingolstädter steigen dafür in die Elektro-Serie Formel E ein. „Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus“, sagte der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler. Für VW ist die Rallye Australien Mitte November damit das letzte Rallye-Rennen, für die WRC bedeutet der VW-Ausstieg einen harten Schlag. Die Wolfsburger hatten mit dem Polo-R die Serie in den vergangenen Jahren fast nach Belieben dominiert. Neben den vier Fahrertiteln für Ogier hatte VW seit 2013 jeweils auch die Konstrukteurs-WM gewonnen. In der Saison 2016 siegte VW in acht von bislang zwölf Rennen.

„Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsport-Geschichte“, sagte VW-Motorsport-Direktor Sven Smeets: „Gleichzeitig ist unser Blick nach vorne gerichtet, denn wir sind uns der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst.“