„Mein „Hunger“ ist noch nicht gestillt“

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Wesentlich stärker als bei den „Flandriennes“, tritt Leopard-Trek ab Sonntag bei den Ardennen-Klassikern auf. Das beweist allein die Tatsache, dass ein Mann wie Fabian Wegmann an der Seite der Gebrüder Schleck und Fabian Cancellaras fährt.

Tageblatt: Fabian, du hast deine ganze Karriere lang stets betont, dass du die Ardennen-Klassiker liebst, und möglichst einen gewinnen möchtest. Jetzt bist du aber Edelhelfer von Fabian Cancellara und der beiden Schlecks.
Fabian Wegmann: „Damit habe ich kein Problem, früher hatte ich Fahrer wie Davide Rebellin oder Stefan Schumacher vor mir. Wir haben als Team ein Ziel, Andy, Frank, Fabian oder warum nicht Maxime (Monfort) oder Jakob (Fuglsang) zum Sieg zu führen. Wir haben viel Potenzial und werden dieses ausspielen.“

„T“: Wie verlief die Vorbereitung?
F.W.: „Ich tu mich seit jeher bei der Baskenland schwer. Wir wollten einen Fahrer unter die Top 10 platzieren. Auch wenn uns das nicht ganz gelungen ist (Andy Schleck wurde 12., d. Red.), hat jeder, der uns verfolgt hat, sehen können, dass wir mehr als nur konkurrenzfähig sind.“

„T“: Also auf Sieg programmiert …
F.W.: (lacht) „Wir gehen immer mit dem Ziel in Rennen rein, zu gewinnen.“

„T“: Wie viel Freiraum wird dir zugestanden?
F.W.: „Die generelle Taktik wird immer erst einen Tag vor dem Rennen festgelegt. Ich trainiere, um am Start solcher Rennen zu sein. Am Tag selbst muss man aber sehen, wie die Beine sind. Aber bei Paris-Roubaix hat man gesehen, was passieren kann. Da waren auf einmal auch die sogenannten Edelhelfer vorne weg. So was kann immer mal passieren, vielleicht rutscht man da mit rein. Das sind alles Alternativen, und wenn die sich einem ergeben, dann muss man versuchen, seine Chance zu nutzen.“

„T“: Bei welchem Ardennen-Klassiker rechnest du dir was aus?
F.W.: „Die Amstel und Lüttich sind zu lang, aber vielleicht bekomme ich bei der Flèche etwas mehr Freiraum zugestanden. Wenn dort alles perfekt klappt, kann es gut für mich laufen.“

„T“: Beim GP Indurain fuhrst du nur knapp an deinem ersten Sieg für LEO vorbei …
F.G.: „Mein dritter Sieg dort hätte mir noch eine Menge mehr Selbstvertrauen verliehen. Die, gegen die ich da verloren habe, waren aber nicht die Schlechtesten (Samuel Sanchez und Alexander Kolobnew, d. Red.).“

„T“: Welcher Ardennen-Klassiker liegt dir am besten?
F.W.: „Amstel würde ich sagen. Ich mag diese kurzen Anstiege. Allerdings habe ich einen ganz großen Traum: die Flèche Wallonne gewinnen. Einmal bin ich nur sehr knapp daran vorbeigeschrammt. Ich hatte sie zum Greifen nahe, bin dann aber 200, 300 m vor dem Ziel wieder eingefangen worden. Ein Sieg dort wäre so wunderschön …“

„T“: Auf dein Karriere-Highlight wartest du also noch?
F.W.: „Natürlich wäre ein Sieg bei einem Ardennen-Klassiker das absolute Highlight. Mein größter Erfolg bei einem Klassiker ist ein 3. Platz (Lombardei-Rundfahrt 2006 hinter Paolo Bettini und Samuel Sanchez). Mein Siegeshunger ist also noch nicht gestillt. Im Gegenteil.“