Here Wiggo!

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Während Bradley Wiggins wie ein D-Zug über den Zeitfahr-Parcours fegte, hielt das D-Wort bei Olympia massiv Einzug. Doping.

Es gab den ersten positiven Fall bei diesen Spielen, nachdem vor Olympia schon recht viele Sportler aus dem Verkehr gezogen worden waren.

Claude Clemens cclemens@tageblatt.lu

Vor allem gab es aber Verdächtigungen. Ein 16-jähriges Mädchen, das eine Teilstrecke schneller schwimmt als die männlichen Superstars und Modellathleten Phelps und Lochte – poah, das ist schon extrem spektakulär. Da weiß man erst mal nicht, was man sagen soll. Ein US-Coach wusste es aber, sprach es auch aus und unterstellte Ye Shiwen indirekt Doping. Die chinesische Retourkutsche fiel kurz und trocken aus: „Wir haben nie Michael Phelps in Frage gestellt, als er seine acht Goldmedaillen in Peking gewann“, so ein hochrangiger Funktionär.

Sicher bietet die zierliche Chinesin dem Wasser weniger Widerstand als Riese Phelps. Wenn man sich aber einfach – auch als Laie, nur mit dem bloßen Auge und etwas gesundem Menschenverstand – vor Augen führt, wie viel Kraft ein Mädchen (16) von 1,72 m und 64 kg oder aber ein Mann (27) von 1,93 m und 88 kg aufbringen kann, muss man fast ins Zweifeln kommen. Sorry, das ist einfach so. Geht gar nicht anders. Da ist was faul.

Demnach: Auch ich unterstelle der Chinesin mit diesen Sätzen Doping. Obwohl ich das so, in der Form, als Journalist und ohne Beweis, eigentlich gar nicht darf.

Aber es gibt im Sport eben Doping-Generalverdachte, die kriegt man einfach nicht aus dem Kopf. Radsport. China. Russland. Und … manchmal landen sie dann eben in der Zeitung. Obwohl man pauschal verdächtigen und vorverurteilen ja gar nicht darf.

Also: Alles, was in den vorigen Zeilen steht, haben Sie gar nicht gelesen. Machen Sie’s einfach wie ich: Behalten Sie es irgendwo im Hinterkopf und packen Sie Ihre Beobachtungen und Ihr Wissen aus, wenn eine kritische Herangehensweise unbedingt vonnöten ist.

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