Esch trotz Glanzleistung ausgeschieden

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Unglücklicher hätte das diesjährige Europapokal-Abenteuer für den HB Esch gestern Abend vor 500 Zuschauern in der Lallinger Sporthalle nicht enden können.

Trotz zweimaliger Glanzleistung sind die Schützlinge von Trainer Pascal Schuster (24:25-Niederlage und 25:25-Unentschieden) nämlich am aktuellen Tabellenvierten der ungarischen Meisterschaft, Grundfos Tatabanya, hauchdünn gescheitert. Gleich in den ersten Minuten der ersten Partie deutete sich an, dass beide Mannschaften sich absolut nichts schenken wollten. Vor allem in der Abwehr wurde mit harten Bandagen gekämpft.

Tore waren in den Anfangsminuten Mangelware, jeden Wurf auf den gegnerischen Kasten mussten sich die Angriffsspieler hart erarbeiten. Heimkeeper Sedin Zuzo war von Anfang an auf Betriebstemperatur und als Ilic, Scholten und Trivic in der 17. aus einem 3:4-Rückstand einen 6:4-Vorsprung für die Gastgeber machten, nahm Gästetrainer Matic bereits seine erste Auszeit.

Kamen da vielleicht die ersten Zweifel auf? Esch war nun voll im Spiel. Nach dem Seitenwechsel machten die Escher dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten.

Schrecksekunde

Eine Schrecksekunde gab es allerdings in der 37., als Torwart Zuzo mit einer Knieverletzung vom Platz musste. Ersatzkeeper Andy Mauruschatt fügte sich mit einigen tollen Paraden aber nahtlos ein, dennoch gab es in der Folgezeit einen leichten Durchhänger. In der 40. lagen die Hausherren mit 18:15 vorne, zehn Minuten später hatte Tatabanya vor allem durch seinen Rechtsaußen Harsanyi die Partie beim Spielstand von 20:24 zu seinen Gunsten gedreht. Das Match schien gelaufen, doch die Escher Akteure mobilisierten nochmals ihre letzten Kraftreserven und bliesen zur Schlussoffensive. Pulli, der junge Baum und Kohl (2x) hatten 3′ vor Ende wieder ausgeglichen. (24:24). Kurz vor Schluss gelang den Ungarn durch Mazak aber noch der insgesamt schmeichelhafte Siegtreffer. Fazit der ersten Begegnung: Esch war ein völlig ebenbürtiger Gegner, leider hatten mit Bock und Sarac zwei Leistungsträger nicht gerade ihren besten Tag erwischt.

Und genau hierauf ruhten die Hoffnungen für das Rückspiel, das gestern Abend erneut in der Lallinger Sporthalle stattfand. Allerdings kam Stammkeeper Sedin Zuzo wegen seiner Kniebeschwerden nicht zum Einsatz, für ihn stand zwar der Deutsche Sebastian Bininda im Aufgebot, doch gestern war erneut auf Andy Mauruschatt Verlass. Esch erwischte einen regelrechten Traumstart. Durch Treffer von Pulli (2), Trivic und Krier (2) lagen die Luxemburger, die gestern in eigener Halle als Auswärtsmannschaft antraten, mit 5:1 vorne. Tatabanya wirkte zunächst völlig verunsichert, doch die Magyaren reagierten nur wenig später mit einem 5:0-Lauf und gingen nach 13′ ihrerseits zum ersten Mal in Führung.

Intensives Match

Genau wie am Samstag war das Match in der Folgezeit wieder äußerst intensiv, Esch wirkte trotz einiger Befürchtungen genauso fit wie am Vortag und zur Pause führte die Schuster-Truppe sogar mit 14:12 und war zu diesem Zeitpunkt für die dritte Runde qualifiziert.

Auch in Durchgang zwei stand die Partie weiter auf des Messers Schneide und auch ein zwischenzeitlicher Rückstand von drei Toren ließ die Escher unbeeindruckt. Nach einer unberechtigten Roten Karte gegen Sarac kam aber immer mehr Hektik auf und als Pulli und Krier in der 50. wieder ausglichen, stand die Halle kopf. Die Schlussphase war an Dramatik und Spannung kaum noch zu überbieten. Es knisterte förmlich im ganzen Sportkomplex und als Ilic in der 58. das 24:25 erzielte, stand der perfekte Gleichstand aus den beiden Spielen fest.

Linkshänder Harsanyi erzielte aber 80 Sekunden vor Ende das 25:25, Esch kam allerdings noch mal in Ballbesitz und ein letzter Treffer hätte gereicht, um sich zu qualifizieren. Es sollte aber leider nicht sein, den letzten Versuch von Pulli konnte der gegnerische Torwart parieren. Schade, schade, dennoch Hut ab vor dem HB Esch, der an diesem Wochenende den Luxemburger Handballsport wieder mehr als würdig vertreten hat.

Stimmen zum Spiel

Sascha Pulli: „Auf solch eine Art und Weise auszuscheiden, ist natürlich besonders bitter, wir waren so nah dran, es sollte aber leider nicht sein. Vor zwei Jahren gegen die Rumänen von Suceava war es genau umgekehrt. Wir haben in beiden Begegnungen aber bewiesen, dass wir auch gegen eine Profimannschaft mithalten können.“

Andy Mauruschatt: „Die Enttäuschung ist riesengroß. So knapp sind wir im Europapokal noch nie gescheitert. Diesmal war das Glück nicht auf unserer Seite. Es gibt trotz dieses Ausscheidens aber auch eine Menge Positives zurückzubehalten.“