Wenn fünf Sekunden alles ändern: Ein aufregendes Jahr für Progrès Niederkorn

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Sportlich gesehen war das Jahr 2018 ein aufregendes Jahr für den Progrès Niederkorn. Vizemeisterschaft und drei Runden im Europapokal waren die Höhepunkte. Der Einzug in die Play-offs scheiterte für die Gelb-Schwarzen an genau fünf Sekunden.

Von Marc Gatti

Leider konnte die Euphorie des Spiels in der Europa League nicht auf die Meisterschaft überschwappen, sodass sich der Verein nach enttäuschenden Resultaten von zwei Trainern trennen musste. Diesen Schritt habe man zuletzt zwei Spieltage vor Schluss unternehmen müssen, so Progrès-Präsident Fabio Marochi.

Dank Mondorf, das am letzten Spieltag dem Progrès-Nachbarn aus Differdingen ein Unentschieden abverlangte, habe sich der Verein den vierten Tabellenplatz gesichert. In Zukunft sollen beim Progrès weniger ausländische Spieler auflaufen, sagt Marochi. Ziel solle es viel mehr sein, dass in dem 24-köpfigen Kader nur noch vier Spieler ohne erste Lizenz bei der FLF mitwirken.

Das Projekt „Football Kordall“ ist dabei, seine ersten Früchte zu tragen. Waren 2009 lediglich 40 Jugendspieler beim Progrès Niederkorn lizenziert, so sind es augenblicklich 250. In der mit dem CSO geführten Entente wird konsequente Jugendarbeit betrieben. Ab September ist ein Gemeinschaftsprojekt geplant, das sich an Kinder ab zwei Jahren richtet. Fußballer, Turner, der Basketballverein Kordall Steelers sowie die Handballer der Red Boys haben sich zusammengetan, um den Sport an diese Altersklasse heranzutragen. Das soll später die Entscheidung erleichtern, den „Richtigen“ für sich auszuwählen.

Gesunde Finanzen

Seit 2015 ist das Budget stetig gestiegen. 2015 musste sich der Verein noch mit einem Haushalt von 543.000 Euro begnügen. 2017 betrug er bereits 1,5 Millionen Euro und 2018 haben die gelb-schwarzen Kicker aus Niederkorn die zwei 2-Millionen-Grenze geknackt.
2,5 Millionen Euro an Einnahmen stehen 2.120.419 Euro an Ausgaben, gegenüber, womit ein Überschuss von 430.838 Euro erzielt wurde. Bei den Ausgaben bleibt zu erwähnen, dass die Reisekosten für die drei Europa-League-Runden 300.000 Euro betrugen.

Während die Kosten der Spieleragenten 19.000 Euro ausmachten, schlugen die Gehälter mit 1.102.808 Euro zu Buche. Standen bis jetzt die Futsal-Kicker von Samba Seven dem Progrès sehr nahe, so wird jetzt aus Samba Seven der FC Progrès Futsal, eine Entscheidung, die ohne Diskussion von der Jahresversammlung angenommen wurde.
Abschließend war es Bürgermeister Roberto Traversini („déi gréng“), der das Wort ergriff. Er monierte den Umstand, dass es Vereine innerhalb der Gemeinde gebe, die, nachdem die Gemeindeverantwortlichen den Eltern einen Zuschuss von 50 Prozent gewährt hatte, ihre Mitgliedsbeiträge verdoppelt hätten. Dies dürfe nicht Schule machen, so Traversini. Hier sei die Politik gefordert, ein Auge auf die Beiträge der Vereine zu halten.