Platini vor Wiederwahl

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Der 39. Kongress der Europäischen Fußball-Union (UEFA) steht ganz im Zeichen der FIFA-Krisen.

Auf der Tagesordnung stehen am Dienstag (24.03.15) jede Menge Wahlen, die Bestätigung von Präsident Michel Platini ist aber schon entschieden, weil es keine Gegenkandidaten gibt.

Mehr Geld für EP-Teilnehmer

Die Geldmaschine der europäischen Klubfußball-Wettbewerbe schüttet künftig noch höhere Beträge an die Vereine aus. Insgesamt 1,63 Milliarden Euro erhalten die Europapokal-Teilnehmer ab der nächsten Saison jeweils für die kommenden drei Spielzeiten.

In der Champions League gibt es 1,25 Milliarden, in der Europa League 380 Millionen Euro. Das teilte die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Montag mit. Zusätzlich werden rund 610 Millionen für laufende Kosten und Solidaritätspakete ausgegeben. Bislang wurde für die Champions League „nur“ eine Milliarde ausgezahlt, eine Klasse tiefer waren es 232 Millionen Euro. Die Gelder werden vor allem durch TV- und Marketing-Einnahmen generiert. Wegen noch nicht abgeschlossener Verhandlungen könnten die Beträge sogar noch steigen, sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. Alle Details werden am 31. März bei der Versammlung der europäischen Klubvereinigung ECA in Stockholm präsentiert.

Startplätze

Im Machtkampf um das FIFA-Präsidentenamt zeichnet sich der Wettstreit um die Anzahl der WM-Startplätze pro Kontinentalverband als wichtiges Thema ab.

FIFA-Präsident Joseph Blatter wirbt besonders in Asien und Afrika mit dem Versprechen für mehr WM-Teilnehmer. Das wird von Konkurrenten wie Prinz Ali bin al-Hussein als unlautere Masche bezeichnet.

Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA berät bei seiner Sitzung in Wien bereits über das Qualifikationsprozedere seiner Mitgliedsverbände, obwohl die FIFA die Kontinental-Quoten für die WM 2018 erst am 30. Mai fixieren will.

Dazu sprechen FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und seine drei Gegenkandidaten für die Wahl am 29. Mai erstmals gemeinsam an einem Tag und ineinemRaum.

Endlich ein Rededuell der FIFA-Kandidaten?

Nein. Blatter (79) spricht als Amtsinhaber zu Beginn zu den 54 UEFA-Verbänden – das hätte er so oder so gemacht. Michael van Praag (67), Prinz Ali bin Al Hussein (39) und Luis Figo (42) dürfen erst am Ende der Versammlung die Werbetrommel rühren. Ob Blatter („Ich führe keine Wahlkampagne, ich mache meinen Job“) seine Gegner überhaupt erwähnt, ist höchst fraglich

Was haben die drei Herausforderer denn zu erzählen?

Ihre Ideen, wie der krisengeschüttelte Weltverband reformiert werden könnte. Die Wahlreden in Europa sind aber nebensächlich – alle drei wurden von vornherein aus Europa unterstützt. Spannend wird es hinter den Kulissen: Vieles spricht dafür, dass Europa nur einen Kandidaten (den erfolgversprechendsten) gegen Blatter ins Rennen schicken will. Die Wahl dazu steht noch aus, leichter Favorit ist wohl van Praag.

Warum nicht Platini?

Der Franzose zieht seine Wohlfühloase in Europa vor und bleibt lieber zum dritten Mal UEFA-Präsident. Vor seiner Entscheidung „des Herzens“ im Sommer hatte er netterweise alle kommenden Gegenkandidaten chancenlos geredet: „Nur ich kann Blatter schlagen.“ Aber eben (noch) nicht im Mai.

Was hat die UEFA noch zu verkünden?

Mit Sicherheit viele tolle Sachen. Die Finanzen werden vorgestellt, genauso der Fortschritt bei der Vorbereitung der EM 2016. Das Frankreich-Turnier wird, so die UEFA-Meinung, natürlich der Gegenentwurf zu den Krisen-Turnieren der FIFA in Russland 2018 und Katar 2022. Alles gut in Europa.

Ach ja?

Nein. Um die Russland-Problematik kommt natürlich auch die UEFA nicht herum. Starke Meinungen oder klare Ansagen Richtung Moskau sind aber wie in der vergangenen Woche bei der FIFA auch in Wien nicht zu erwarten. Möglich, dass eine Lösung für die Klubs auf der annektierten Krim vorgestellt wird.