Die Chance ihres Lebens

Die Chance ihres Lebens
(Renato Brandjolica)

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Der Luxemburger Meister Fola hat heute Mittwoch die einmalige Chance, den großen Favoriten Dinamo Zagreb aus der Champions-League-Qualifikation zu schmeißen.

Nach aufreibenden 90 Minuten vor einer Woche in der kroatischen Hauptstadt wollen sich die Escher (Link) heute ab 20.00 Uhr im Stade Josy Barthel keineswegs verstecken und den für übermächtig geglaubten Gegner in die Knie zwingen.

Nicht viele Amateure oder Halbprofis haben in ihrem Leben die Chance, einen Traditionsklub wie Dinamo Zagreb auf dem Weg zu ihrem großen Ziel, der Champions-League-Gruppenphase, zu stoppen. Fola hat sie und will sie heute nutzen.

„Leistung wiederholen“

„Wir müssen die Leistung aus dem Hinspiel zumindest noch einmal wiederholen. Das ist die erste Bedingung, um zu bestehen. Physisch und taktisch hat die Mannschaft mitgehalten. In den letzten Tagen haben wir an den Details gearbeitet, die noch nicht geklappt haben“, so Fola-Trainer Jeff Strasser am Dienstag.

Luxemburgs Rekordnationalspieler musste nach dem Überraschungscoup in Zagreb nicht viel Zeit damit verbringen, sein Team auf den Boden der Tatsachen zu bringen. „Die Spieler sind fokussiert und nach dem Unentschieden noch mehr. Für einen Trainer ist das eine angenehme Situation. Ich brauche keinen zu motivieren. Wir müssen allerdings aufpassen, dass wir die richtige Mischung finden zwischen Konzentration und Übermotivation.“

„Rhytmus finden“

Strasser geht davon aus, dass Dinamo (Link) in den ersten Minuten „mit 100 km/h“ anlaufen wird. „Es ist wichtig für uns, direkt den Rhythmus zu finden und uns Kontermöglichkeiten zu erspielen.“

Der kroatische Serienmeister könnte im Stade Josy Barthel mit fast derselben Aufstellung wie im Hinspiel auflaufen. Einzige und wichtigste Veränderung ist die Rückkehr von Kapitän Arian Ademi, der im Hinspiel angeschlagen war. Der defensive Mittelfeldspieler ist die Schaltzentrale im Spiel von Dinamo und gab im Oktober 2014 beim 3:2-Sieg gegen die Roten Löwen sein Nationalmannschaftsdebüt für Mazedonien.

Pinto und Pivaric

Beim enttäuschenden 1:1 gegen NK Osijek am Sonntag in der kroatischen Meisterschaft mussten die beiden Außenverteidiger Ivo Pinto und Josip Pivaric auf die Bank. Beide wurden von Co-Trainer Damir Krznar nach dem Spiel gegen Fola in der Pressekonferenz kritisiert. Strasser geht aber davon, dass beide gegen Osijek geschont wurden und heute gegen Fola auflaufen werden. „Pinto und Pivaric sind offensivstark und sollen über die Flügel Druck machen.“

Im Hinspiel machte Fola die Räume so eng, dass die starken Flügelspieler Soudani und Pjaca nicht den Raum bekamen, den sie zur Entfaltung ihres gesamten Potenzials brauchen. „In Zagreb haben sie noch zu oft von den sogenannten Halbräumen im Mittelfeld profitiert. Das müssen wir diesmal unterbinden.“

Fünfer-Mittelfeld

Strasser wird wie im Hinspiel auch heute auf ein Fünfer-Mittelfeld setzten. Verzichten muss er dabei jedoch auf Kapitän Ronny Souto, der im Hinspiel mit Rot vom Platz musste, und auf Stefano Bensi, der sich an den Adduktoren verletzt hat. Der Nationalspieler hat mittlerweile das Training aufgenommen, für einen Einsatz gegen Zagreb wird es aber wohl nicht reichen. Die vakante Stelle im zentralen Mittelfeld könnte der eher defensiv ausgerichtete Neuzugang Fouad Rachid übernehmen. Der 1,63 Meter kleine Abräumer hat seine stärken am Boden und kann daher den kopfballstarken Souto nicht vollständig ersetzten. Mit Julien Hornuss, der das Tor im Hinspiel für Samir Hadji auflegte, hat Fola einen gleichwertigen Ersatz für Bensi parat.

„Die Stärke der Mannschaft ist, dass wir Ausfälle kompensieren können. Wir werden gegen Zagreb mit breiter Brust auftreten und mit Sicherheit nicht darauf aus sein, ein 0:0 zu erreichen“, so Strasser, der bei einem torlosen Remis mit seiner Mannschaft in der 3. Qualifikationsrunde der Champions League stehen würde und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit kommende Woche auf den norwegischen Meister Molde FK treffen würde.

Bis dahin regiert das Prinzip Hoffnung.

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