Der Pflegefall

Der Pflegefall
(AP/Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach zwei Meisterschaftsrunden sind sich Experten auf der Insel eigentlich nur über zwei Sachen im Klaren:

Manchester United wird auch diese Saison nicht Meister werden und Liverpool macht sich selbst das Leben schwer mit der Verpflichtung von Balotelli. Angel Di Maria ist eine willkommene, aber teure Verstärkung für United. Chelsea und Arsenal spielen mit etwas Glück, Tottenham zeigt viel Schwung und Palace hat immer noch keinen Manager.

Mario „Keiner versteht mich“ Balotelli spielt jetzt für Liverpool. (AP/Archiv)

Chelsea ist ein Meisterschaftskandidat. Wenn Mourinho das jetzt schon sagt, sollte man ihm auch glauben. Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet, sagt er, das Prestige der Ersatzbank, mit Torres und Drogba, ist enorm.
Drogba durfte kurz ran und spielte seinen ersten Ball für Chelsea nach seinem entscheidenden Elfmeter im Finale 2012 der Champions League gegen die Lulima. Willkommen „dahoam“ riefen die Chelsea-Fans.

Schürrle, „verdienter“ Weltmeister mit Deutschland, der sich herablässt, mit WM-Versagern wie Willian, Ramirez und Oscar aus Brasilien zu spielen, trat gegen Leicester zweimal ungestraft mit dem Fuß auf den Knöchel seines Gegenspielers. Er wurde dann von Torwart Caspar Schmeichel, Sohn des großen Peter, sehr unsanft und äußerst wirkungsvoll aus der Luft auf den Boden der Tatsachen heruntergeholt und hielt sich danach in respektablem Sicherheitsabstand zum Dänen.

Fuchs im Hühnerstall

Er ist wieder zurück in England, selbsternannter bester Spieler der Welt, gefürchtet und missverstanden auf, abseits und neben dem Platz.

Balotelli, Großwildjäger in der Blondinenklasse bis Körbchengröße DD und notorischer Falschparker, spielt jetzt für Liverpool, zum Erstaunen aller Experten, zur Freude aller Liverpool-Gegner und zur Verzweiflung der Liverpool-Fans.

Seine letzte Großtat waren seine zwei Tore gegen Deutschland bei der EM 2012, anschließend beschränkten sich seine sportlichen Erfolge auf erfolgreiches Warmlaufen vor und anschließende Verschnaufpausen während der Spiele des AC Milan. Wenn Rodgers bei Liverpool meint, er könne Balotelli umformen, wie es einst Sir Alex mit Cantona so erfolgreich tat, dann sollte er mal mit Mancini telefonieren, der heute noch öfters schweißgebadet in der Nacht aufwacht und laut schreit „Nein Mario, Vorsicht, nicht mit dem Schweissgerät an die Gaslei…..!!!“

Alle Profis im Fußballgeschäft haben ausgeprägte Egos, die im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Gehirnmasse stehen, auch bei Liverpool gibt es davon einen Haufen, aber Mario „Keiner versteht mich“ Balotelli wird sie alle kleinkriegen, sei es mit Luftgewehr, Juckpulver, aufblasbaren Puppen oder Eiswürfeln. Gut möglich, dass Liverpool zu klein ist für ihn. Immerhin, bis Blackpool ist es nicht weit. Dort gibt es Spielhallen, Achterbahn und Bingo.
Wie meinte Harry Walker: „Balotelli, da hätten sie auch Carlton Cole haben können, der läuft genauso wenig.“ Cole hat immerhin am Samstag ein Tor für West Ham erzielt. „Ja, aber die müssen ihn bis vors Tor getragen haben, anders kann ich mir das nicht erklären“.

Einfacher hat es da ein Van Gaal bei Manchester United. Mit den gleichen Spielern wie letzte Saison unter Moyes hat United bisher nur Mist gespielt. Da ist die Erklärung einfach: Es muss am neuen Manager und am System liegen.