„Kein Geheimnis“

„Kein Geheimnis“
Im Strassener Stade Jean Wirtz kennt Patrick Grettnich jeden Strohhalm. Trotzdem ist dies nicht unbedingt von Vorteil, wie er erklärte. Foto: Gerry Schmit

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Patrick Grettnich kehrt am Mittwoch zum ersten Mal als Racing-Trainer nach Strassen zurück. Vor dem Spiel sprach er mit dem Tageblatt.

Patrick Grettnich kehrt am Mittwoch zum ersten Mal als Racing-Trainer nach Strassen zurück. Vor dem Spiel sprach er über gemischte Gefühle, seine typische Dreierkette und die Gefahren vor dem Duell gegen den Ex-Klub.

Tageblatt: Blutet das Herz bei der Rückkehr nach Strassen?
Patrick Grettnich: Nein, so schlimm ist es dann doch nicht (lacht). Trotzdem war ich fünf Jahre dort aktiv. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass da nicht einige Gefühle aufkämen. Das ist ja auch ganz normal.

Sowohl Strassen als auch der RFCU Lëtzebuerg brauchen die Punkte, gehen aber mit unterschiedlichen Ausgangslagen in diese Partie.
Strassen hat zehn Punkte aus vier Spielen geholt und ist unten rausgekrabbelt. Sie werden gegen uns dort weitermachen wollen. Aber wir sind selbst auch in der Lage, die Tabelle zu lesen, und wissen, dass es wichtig ist, dieses Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Ich schätze, dass es eine animierte Partie werden wird, mit Torchancen auf beiden Seiten und alles andere als langweilig.

Nach einer überzeugenden ersten Hälfte gegen Déifferdeng 03 hielt der RFCU Lëtzebuerg am Sonntag auch den F91 Düdelingen in Schach. Warum gelang es nicht, über 90 Minuten erfolgreich zu sein?
Es waren Kleinigkeiten (u.a. ein individueller Fehler), die gegen Düdelingen entscheidend waren. Wir hatten die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Wenn das passiert wäre, hätten wir gute Karten gehabt. Dan da Mota hatte zudem einen außergewöhnlich guten Tag. Aber, wie sagt man im Fußball so schön … hätte, hätte. Gegen Déifferdeng 03 waren wir ebenfalls 45 Minuten sehr gut, danach haben wir uns die Punkte einfach nehmen lassen. Wir müssen einfach konsequenter mit unseren Torchancen umgehen.

Nach Strassen ist nun auch beim Racing eine Dreier- bzw. Fünfer-Verteidigerkette installiert worden. Warum passt das System auch auf den Hauptstadtverein?
Da steckt gar kein Geheimnis dahinter. Es ist einfach eine Art und Weise, die Dinge zu sehen. Im Ballbesitz mit drei Verteidigern, gegen den Ball mit fünf. Da versteht dann auch jeder, der nichts mit Fußball am Hut hat, dass gegen den Ball eine numerische Überzahl herrscht und die Räume zu sind. Düdelingen hat sich damit schwergetan. Mittlerweile sieht man dieses System in allen Meisterschaften um uns herum. Wichtig ist allerdings auch, die richtigen Spieler zur Verfügung zu haben. Es funktioniert nicht, wenn das Spielermaterial nicht stimmt. Ich habe ein erfahrenes Team, das zum Teil auf gute taktische Ausbildungen zurückblicken kann. Die defensiven Aspekte zu verstehen, ging schnell. Allerdings hapert es noch in unserem Offensivspiel. Wir müssen die Vorteile dieses Systems im Spiel nach vorne besser ausnutzen.

Ist es eigentlich von Vorteil, den Gegner aus dem Effeff zu kennen?
Es ist jedenfalls eine große Gefahr. Man könnte es mit dem Spruch vergleichen: „Ich kenne diese Strecke und bin sie schon tausend Mal gefahren.“ Meist passieren genau dann die Unfälle. Mittlerweile ist ein anderer Trainer am Werk, der den Spielern wohl auch andere Anweisung mitgibt als ich es damals getan habe. Die einzelnen Spieler kenne ich, das stimmt. Aber wie die Mannschaft auftreten wird, weiß ich nicht. Ich kann mir allerdings vorstellen, was auf uns zukommt. Zudem hängt auch vieles mit der Tagesform zusammen.