„Es geht um Medaillen“

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Am Donnerstagabend zog das nationale Olympische Komitee COSL Bilanz der Spiele 2012. COSL-Präsident André Hoffmann sprach generell von einem sehr positiven Gesamtbild, und Sportdirektor Heinz Thews stellte einen Mentalitätswechsel fest: "Es geht um Medaillen."

Als Beispiel zog er natürlich Judoka Marie Muller heran, die ja Bronze nur ganz knapp verpasste: „Alle haben an diese Medaille geglaubt und der Kampf zeigte, dass sie auch möglich war. Danach gab es eine unheimliche Enttäuschung. Es dauerte fast zwei Stunden, bis so etwas wie Freude aufkam über diese Leistung. Und wenn man bedenkt, wo Marie in diesem Jahr herkommt … Dies ist Sinnbild eines Mentalitätswechsels, der im Luxemburger Team stattgefunden hat: Es geht um Medaillen. Die Schwimmer haben schon in den Tribünen diskutiert, was sie für Rio 2016 machen müssen.“

Auch COSL-Präsident André Hoffmann machte diese Feststellung: „Die ganze Truppe war an hohen Zielen ausgerichtet. Das war in Peking noch nicht unbedingt der Fall.“ Deshalb und auch wegen der „zum Teil sogar historischen“ Resultate: „Das Gesamtbild ist sehr positiv. Vor den Spielen hatten wir einen schweren Stand, einige eingeplante Athleten sind letztendlich nicht dabei gewesen. Die, die hier waren, waren aber sehr kompetitiv.“

„Absolut wettbewerbsfähig“

Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Mit einigen Detail-Analysen untermauerte Thews diese Aussagen. Beispiele: „Maries Niederlagen waren sehr knapp, aber sie hat im Turnier viele Wertungen geworfen und etwas versucht. Ihre Gegnerin gewann Bronze, ohne eine einzige Wertung im ganzen Turnier gemacht zu haben! Das muss man auch mal sehen.“ – „Viele Top-Schwimmer blieben hier klar über ihren Meldezeiten, unsere nicht.“ – „Im Bogenschießen muss man noch genaue Analysen machen, aber es scheint sich doch herauszukristallisieren, dass die linke Bahn, wo Jeff schoss, windanfälliger ist.“ – Und … Thews bescheinigte jedenfalls allen Sportlern, dass sie beim Saisonhöhepunkt „absolut wettbewerbsfähig waren. Dazu alle 9 extrem fokussiert und motiviert.“

Allgemein stellte Heinz Thews folgende Entwicklung fest: „Die Breite in der Spitze wird immer größer. Einen Vorlauf im Schwimmen beispielsweise deutlich schonend zu absolvieren, geht nicht mehr.“ Demnach wird es auch nicht einfacher, besonders auch für Luxemburger, in diese Regionen vorzustoßen. Und doch sind einige nahe dran.

Rio: „Noch stärker“

Deshalb blickt man beim COSL auch jetzt schon optimistisch Richtung Rio 2016. „Wenn alles gut läuft, glaube ich, dass wir in Rio noch stärker sein können“, sagt Thews. Diese Behauptung stützt er auf die „Londoner“ Athleten; die, die knapp nicht dabei waren, und nannte dabei Liz May und Mandy Minella; den Nachwuchs: „Ich habe in meiner untersten und verschlossenen Schublade eine Liste mit Perspektiv-Athleten, nicht nur für Rio, sondern auch schon für 2020. Aber in Spekulationen über diese ergehe ich mich jetzt nicht gerne.“

Ansonsten bliebe über London zu sagen, dass es logistisch und organisatorisch die erwartet „schweren Spiele“ aus Luxemburger Sicht wurden: „Ich denke, dass wir aber alles gelöst haben, ohne dass die Sportler etwas von Problemen mitbekamen“, so Thews. Er bedankte sich bei allen, die daran beteiligt waren, sei es vom COSL, den „Attachés“, den Verbandstrainern und auch dem Team des Luxemburger Botschafters Alphonse Berns, der seine Räumlichkeiten für die abschließende Pressekonferenz noch einmal zur Verfügung stellte und anschließend zu einem kleinen Empfang lud.