„Er kann den Giro gewinnen“

„Er kann den Giro gewinnen“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Andy Schleck hat sich gegenüber www.cyclingnews über Bob Jungels und dessen Leistungen beim Giro d'Italia 2016 geäußert.

„Er sollte ruhig bleiben. Er hat keinen Druck. So kann er durchaus den Giro gewinnen. Bereits jetzt hat er gezeigt, wie stark er ist. Er muss sich auf zwei, drei Fahrer konzentrieren, u.a. auf Valverde und nicht auf Amador. Er muss die anderen Fahrer das Rennen machen lassen und ihnen folgen“, erklärt der ehemalige Profi, der sich aktuell auf der Päischtcroisière befindet, gegenüber der Radsport-Internetseite www.cyclingnews (Link).

Andy Schleck: Zweiter des Giro 2007

Schleck vergleicht die Situation seines ehemaligen Teamkollegen (2013 und 2014) mit seiner eigenen bei demselben Rennen im Jahr 2007: Andy Schleck beendete den Giro auf Position zwei hinter Danilo Di Luca, der später des Doping überführt wurde. Außerdem trug er das Weiße Trikot des besten Jungfahrers bis ins Ziel. Dieses Trikot hat ja momentan auch Bob Jungels auf den Schultern. „Es erinnert an meinen Giro 2007. Ich hatte nach Etappe 8 oder 9 keinen Druck mehr. Und alles was dann noch kam, war Bonus. Das war einer der Gründe, warum ich so gut unterwegs war.“

Der 30-Jährige sieht sich selbst auch in Bob Jungels wieder: „Als junger Fahrer war ich ein wenig wie ihn: es war mir alles ein wenig egal. Bob hat am Sonntag Fußball gespielt, auch wenn er um 14.00 Uhr ein Radrennen hatte. Und am Abend hat er Tennis-Turniere gewonnen. Seine Resultate hat er mit viel Arbeit, aber auch mit viel Spaß erreicht. Als er zu uns ins Team kam, habe ich versucht ihm zu helfen. Und ich hatte ihn wirklich gerne. In den vergangenen beiden Jahren habe ich seinen Durchbruch erwartet. Er hat mich einmal sehr beeindruckt bei den nationalen meisterschaftem, wo er als Junior das Einzelzeitfahren gewann. Wir kennen uns seit er 12 ist. Er war immer erfolgreich, auch wenn er etwas zuviele Kilos auf den Rippen hatte.“

Auch wenn Jungels auf der 13. Etappe am Freitag nicht bis zum Schluss mithalten kann, bräuchte er laut Andy Schleck nicht zu panikieren: „Er hat schon mehr gezeigt, als man von ihm erwartet hat. Er ist jung. Er hat ein team, das in ihn glaubt. Wenn er am Abend ins bett geht, denkt er ‚Ich muss dranbleiben und gut fahren‘. Für seine Konkurrenten sieht es anders aus. Beim Einschlafen denken diese ‚Ich muss den Rückstand aufholen um mein Gehalt zu rechtfertigen‘. Das ist ein Riesenvorteil für Bob.“

Ein Frageziechen steht für Andy Schleck noch hinter den Leistungen in den hohen Bergen, aber er spricht sich zum Schluss dennoch für seinen Landsmann aus: „Ich bin etwas besorgt vor diesen Etappen, aber er hat natürlich Rückenwind. Und: er ist ein guter Junge, er kommt gut rüber bei der Presse, er sieht gut aus, die Frauen lieben ihn und die Fans finden ihn sympathisch.“