Der F91 will gegen Sevilla Punkte ergattern

Der F91 will gegen Sevilla Punkte ergattern
 Foto: Christina Quicler/AFP

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Der F91 Düdelingen bekommt es am Donnerstag um 18.55 Uhr im Stade Josy Barthel im vierten Spiel der Gruppe A der Europa League mit dem Rekordsieger des Wettbewerbs zu tun. Nach der 0:3-Niederlage und einem couragierten Auftritt in Spanien glaubt der luxemburgische Meister am Donnerstag an eine Sensation.

Als Tom Schnell am Mittwoch im Abschlusstraining ohne Schmerzen über das Grün des Stade Josy Barthel trabte, erhellten sich einige Gemüter beim F91 Düdelingen. Der Abwehrchef hatte sich vor einer Woche eine Verletzung an der Wade zugezogen und stieg erst am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein. „Er fühlt sich gut und ist sehr optimistisch, dass er auflaufen kann“, sagte F91-Trainer Bertrand Crasson bei der offiziellen Pressekonferenz. Der langzeitverletzte Spielmacher Mario Pokar sowie der gesperrte Linksverteidiger Thibaut Lesquoy werden hingegen am Donnerstag fehlen. Letztgenannter wird auf seiner Position durch Mehdi Kirch ersetzt. Noch nicht klar ist, ob Mickaël Garos nach seiner Rotsperre ins Mittelfeld zurückkehrt oder wieder in der Innenverteidigung eingesetzt wird.

Nach dem guten Spiel in Sevilla, das schlussendlich mit einer klaren 0:3-Niederlage endete, will Crasson diesmal noch eine Schippe drauflegen: „Es gibt immer Dinge, die wir verbessern können und wollen. Wir wollen den luxemburgischen Zuschauern eine andere Leistung zeigen als gegen Qarabag (1:4-Niederlage, Anm. d. Red.). Nach den Hinspielen kennen wir alle unsere Gegner besser. An der Ausgangslage hat dies jedoch nichts geändert. Wir wollen Punkte ergattern – auch gegen eine der wohl besten Mannschaften Europas.“

„Zwei fast gleichstarke Mannschaften.“ 

Der vierfache Sieger der Europa League tritt ersatzgeschwächt an und will vor allem vor dem Derby am kommenden Wochenende gegen Betis Sevilla nicht zu viel riskieren. Mittelfeld-Ass Ever Banega, Innenverteidiger Daniel Carriço und Flügelspieler Bryan Gil sind angeschlagen und haben den Flieger nach Luxemburg nicht bestiegen. Kapitän Jesus Navas, Angreifer Lucas Ocampos und Abwehrspieler Jules Koundé werden geschont. Der Argentinier Franco Vazquez, der dem F91 im Hinspiel sehr viele Probleme bereitete, ist jedoch an Bord. „Der FC Sevilla hat fast zwei gleichstarke Mannschaften. Auch gegen die Akteure, die weniger Spielpraxis haben, müssen wir höllisch auf der Hut sein und sehr konzentriert sein. Wenn wir ihnen zu viele Freiheiten geben, werden sie uns überrennen“, sagte Crasson.

Der FC Sevilla reist aber nicht ohne Ambitionen nach Luxemburg. Mit einem Sieg wäre die Mannschaft aus der Primera Division frühzeitig für das 1/16-Finale des Wettbewerbs qualifiziert und könnte die beiden letzten Gruppenspiele ruhiger angehen lassen. „Wir waren in den vergangenen Jahren so erfolgreich im Europapokal, weil wir keinen Gegner unterschätzt haben“, sagte Sevillas Präsident José Castro Carmona gegenüber der spanischen Presse.

Historische Perspektiven

Trainer Julen Lopetegui schloss sich seinem Vorgesetzten an. „Im professionellen Fußball kann man es sich nicht leisten, Gegner zu unterschätzen. Die Düdelinger haben im Hinspiel bewiesen, dass sie körperlich und taktisch auf der Höhe sind. Wir hatten Probleme und die werden wir auch diesmal haben. Düdelingen wird vor heimischer Kulisse wohl noch stärker sein als in Sevilla.“

Neben den drei Punkten und der möglichen Qualifikation für die nächste Runde kann das Team aus Andalusien am Donnerstag etwas ganz Besonderes erreichen. Der FC Sevilla könnte die erste Mannschaft sein, die in der Europa-League-Gruppenphase vier Spiele nacheinander gewinnt. „Wir können Historisches erreichen. Aber wir sind uns bewusst, dass Düdelingen ein starker Gegner ist, der uns alles abverlangen wird“, sagte Torwart Yassine „Bono“ Bounou vor dem Duell.

Im zweiten Gruppenspiel trifft Qarabag Agdam auf Apoel Nikosia. Die Mannschaft aus Aserbaidschan wird versuchen, den Vorsprung auf Düdelingen und die Zyprer vor den letzten beiden Gruppenspielen auszubauen.