Cupholder Jeunesse unter Erfolgsdruck

Jeunesse steht nicht erst seit der Pleite in Ettelbrück unter Erfolgsdruck. Der Cupholder belegt den enttäuschenden sechsten Platz in der Meisterschaft und hofft, sich über den Pokal für die Europa League zu qualifizieren. Einen Fauxpas gegen Strassen dürfen sich die Bianconeri infolgedessen nicht leisten, sonst droht unweigerlich Ungemach.

Strassen drang erstmals in seiner Vereinsgeschichte ins Viertelfinale vor. Bei der Generalprobe – 2:4 in Hostert – gab es einen Dämpfer. Denn es handelte sich um die erste Niederlage für Patrick Grettnich seit dessen Amtsübernahme. „Sinnlos, nun alles in Frage zu stellen, doch wir starten als klarer Außenseiter auf der ‚Grenz‘. Zu Hause hätte ich unsere Chancen höher eingeschätzt, doch die Motivation meiner Jungs ist enorm.“

Strassen traf noch in jedem Punktspiel wenigstens einmal ins Schwarze und schaltete mit Hesperingen und RMH Benfica zudem bereits zwei Erstligisten aus.

Zwei ND-Duelle

Déifferdeng 03 genießt den Ruf einer typischen Pokalmannschaft und ist gegen den RFCUL eindeutiger Favorit. Das BGL-Ligue-Schlusslicht steckt in einer tiefen Krise und lauert in der Meisterschaft sehnsüchtig auf den ersten Dreier.

Die Lage ist mehr als heikel und Ruhe wahrlich noch nicht eingekehrt. Denn eigentlich zu einem recht sonderbaren Zeitpunkt – nach dem 0:0 gegen den Swift und wieso nicht bereits unmittelbar vor der Winterpause – wurde Coach Claude Origer beurlaubt. Der RFCUL traf erst achtmal ins Schwarze, kassierte aber bereits 30 Gegentore. Lediglich im Pokal hielt die Abwehr bisher dicht. Wie gegen Mühlenbach und Steinfort muss der RFCUL auch diesmal reisen und die Aussichten aufs Halbfinale sind wohl sehr gering.

Es wäre schon mehr als nur eine faustdicke Überraschung, würde sich der zweifache Cupsieger überrumpeln lassen. Zum Saisonauftakt setzte sich D03 beim RFCUL mit 2:0 durch. 2005/06 strauchelten die Differdinger im Achtelfinale mit 2:4 n.V. gegen den RFCUL, behaupteten sich hingegen 2010/11 im Halbfinale mit 2:0.

Auf „Flohr“ prallen ebenfalls zwei Nationaldivisionäre aufeinander. Der CSG ist in dieser Spielzeit von Abstiegssorgen heimgesucht, während der Progrès momentan Rang vier bekleidet und sich im oberen Tabellendrittel pudelwohl fühlt. Abgesehen vom vergangenen Jahr war seit 2006/07 im Achtelfinale stets Endstation für den Progrès. Grevenmacher löste hingegen zum fünften Mal in Serie sein Ticket fürs Viertelfinale und scheint sich mit Karapetian und Mastilovic die nötigen Verstärkungen im „Unternehmen Klassenerhalt“ geangelt zu haben.

In der laufenden Punkterunde ging der CSG in Niederkorn mit 0:4 regelrecht baden. Der Progrès erwies sich bislang als äußerst auswärtsstark und verfügt über eine kompakte Abwehr, die in 14 Spielen erst elf Gegentore zuließ.

Duell der 91er

Im Südduell empfängt Rodange den F91. Binnen zwei Jahren schaffte der Ehrenpromotionär den Sprung aus der 2. Division in die zweithöchste Spielklasse. Bei einem Rückstand von nur vier Längen ist zumindest derzeit sogar noch Rang drei in Reichweite. Nachdem Etzella ausgeschaltet wurde, nimmt Rodange nun auch Düdelingen aufs Korn. Der F91 – elfmal in Folge – ist regelrechter Stammgast im Viertelfinale und will weiterhin auf zwei Hochzeiten tanzen. Die Leistung zum Rückrundenstart war nicht gerade eine Augenweide und die Düdelinger werden sich hüten, Rodange auf die leichte Schulter zu nehmen.

Die Stimmung bei den Hausherren ist ausgezeichnet und die Chemie aus jungen Talenten und Routiniers – einige sogar mit reichlich Nationaldivisionserfahrung – passt. Auf Goalgetter Romain Zéwé, der immerhin bereits 14 (zwölf in der Meisterschaft, zwei im Pokal) Saisontreffer erzielte, ist Verlass. Seit ihrer Gründung standen sich Rodange und der F91 erst einmal im Pokal gegenüber. In Runde drei der Saison 1997/98 siegte Düdelingen in Rodange mit 3:1.