BVB siegt und holt Tuchel

BVB siegt und holt Tuchel
(Bernd Thissen)

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Bayern und Dortmund gewinnen trotz Unruhe, Rücktritten und Verletzungssorgen. Nach dem Patzer von Wolfsburg können die Münchner den 25. Meistertitel im Idealfall schon am kommenden Spieltag klarmachen. Der BVB verpflichtet Thomas Tuchel.

Einen Tag nach dem 3:0 über den SC Paderborn beseitigte der BVB die Spekulationen um den Nachfolger von Trainer Jürgen Klopp. Wie erwartet tritt Thomas Tuchel zum 1. Juli das schwere Erbe an, teilten die Dortmunder mit. Der 41 Jahre alte Fußball-Lehrer erhält einen Dreijahresvertrag bis 2018 und wird in der Woche nach dem Saisonende vorgestellt.

Noch ein Sieg bis zum Meistertitel

Trotz der Turbulenzen nach der bitteren 1:3-Pleite beim FC Porto und dem anschließenden Rücktritt von Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sind die Münchner im nationalen Titelrennen nicht aufzuhalten. Beim 2:0 in Hoffenheim fanden sie zurück in die Spur. Zudem profitierten sie vom Remis des Verfolgers Wolfsburg im Heimspiel gegen Schalke. Nach dem 1:1 gegen den Revierclub liegen die „Wölfe“ bereits 12 Punkte hinter dem Titelverteidiger. Damit genügt dem Guardiola-Team am kommenden Spieltag ein Heimsieg über Hertha BSC, um den 25. Meistertitel so gut wie perfekt zu machen.

Obwohl Hannover 96 im Jahr 2015 sieglos bleibt und dem Abstieg entgegentaumelt, soll Coach Tayfun Korkut eine weitere Chance erhalten. „Ich gehe davon aus, dass wir mit dem Trainer weitermachen“, sagte Hannovers Sportdirektor Dirk Dufner nach dem 0:4 beim Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen.

Anders als Hannover entschied sich Hamburg erneut für einen Trainerwechsel. Doch die erhoffte schnelle Trendwende blieb aus. Das erste Spiel seit seiner Rückkehr zum Bundesliga-Gründungsmitglied endete für Bruno Labbadia mit einer Enttäuschung. Nach dem 0:1 im Nordderby bei Werder Bremen bleibt sein Team das Schlusslicht der Liga. Zudem sah Valon Behrami nach einem Foul im eigenen Strafraum die Rote Karte. Den danach fälligen Elfmeter nutzte Franco Di Santo (84.) zum verdienten Siegtreffer für Werder.

„Schutzpanzer“

Dagegen müssen die Dortmunder nicht mehr um den Klassenverbleib bangen. Nach Anlaufschwierigkeiten ließen sie dem Abstiegskandidaten Paderborn in der zweiten Hälfte keine Chance. Klopp hat sich bis zum letzten Heimspiel gegen Bremen am 23. Mai einen „Schutzpanzer“ verordnet. „Das will doch niemand sehen, wenn ein 47-Jahre alter Mann jede Woche wild flennend im TV rumsteht“, meinte er im Sky-Interview zu seinem bemüht kühlen Auftritt.

Der Coach kann sich bereits irgendwann eine Rückkehr nach Dortmund vorstellen. Aber nur 20 Stunden nach Spielende war zunächst einmal Klopps Nachfolge durch die schlichte fünfzeilige BVB-Pressemitteilung offiziell geregelt.

Fast so emotional ging es beim 2:0 des verletzungsgeplagten Bundesliga-Spitzenreiters aus München bei 1899 Hoffenheim zu. Der Sieg war nach der Porto-Pleite in der Champions League und der Demission des bei Spielern und Fans beliebten Kult-Doktors Müller-Wohlfahrt Balsam auf die Bayern-Seele. Entsprechend erleichtert über das Ergebnis war Pep Guardiola, der erstmals in seiner Amtszeit unangenehmen Gegenwind spürte und sich nach der Partie in der Kabine bei seinem Rest-Team bedankte. „Die Leute wissen nicht, wie schwer die Situation ist. Diese Monate werde ich in meinem Leben nie vergessen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte der Trainer.