Beardgate im Peloton

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In einer Glosse beschreibt Chris Schleimer welche Auswirkungen ein Bart-Verbot auf den Sport hätte.

Weltmeister Peter Sagan wird wohl nie für das belgische Radteam Topsport Vlaanderen fahren. Jedenfalls müsste er sich erst einmal rasieren. Bei Topsport gibt es seit neuestem ein Bartverbot. In einer kleinen Glosse beschreibt Tageblatt-Redakteur Chris Schleimer welche Auswirkungen dieses Verbot auf den Sport haben könnte.

Endlich! Dank Walter Planckaert beschäftigt sich der Radsport nun mit den wirklich wichtigen Themen. Der belgische Team-Manager von Topsport Vlaanderen verbietet seinen Fahrern einen Bart zu tragen. Er habe nichts gegen einen Dreitagebart, aber ein richtiger Vollbart gehe zu weit. Er hat das Verbot aus ästhetischen Gründen eingeführt. Planckaert will damit die Schönheit des Radsports bewahren. Planckaert trug zu seiner aktiven Zeit keinen Bart, er wurde 1977 lediglich positiv auf das Dopingmittel Pemolin getestet. Aber was ist schon Sauberkeit im Vergleich zur Ästhetik im Sport?

Planckaert wird als Ästhetik-Pionier in die Sportgeschichte eingehen. Das Internationale Olympische Komitee unter der Führung des integren, weil bartlosen Präsidenten Thomas Bach, ist bereits mit der Gründung einer Welt-Anti-Bart-Agentur beschäftigt. Die WABA soll den Bartwuchs effektiver und erfolgreicher Bekämpfen als die WADA das Doping. Die Ansprüche sind also erst einmal recht bescheiden.

WABA-Code

Ein internationaler WABA-Code wird zurzeit noch ausgearbeitet. Ersten Informationen zufolge soll darin eine Maximal-Länge für Gesichtsbehaarung festgehalten werden. Diese soll bei 5mm liegen. Menschenrechtsexperten haben sich für diese Toleranzgrenze ausgesprochen, schließlich könne jeder Athlet sich einmal verschlafen und somit keine Zeit mehr für eine gründliche Rasur haben. WABA-Kontrolleure sollen vor jedem Wettkampf die Bartlänge bei Sportlern kontrollieren. Wer über den erlaubten 5mm liegt, wird mit einer Eintägigen Schutzsperre belegt. Diese Maßnahme hat sich bereits im Kampf gegen den EPO-Missbrauch bewährt, wie der ebenfalls bartlose Mister 60 Prozent Bjarne Riis zu berichten weiß.

Thomas Bach will, dass der WABA-Code noch dieses Jahr in Kraft tritt, damit man gegen eine Bart-Epidemie bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang vorgehen kann. Damit rücken die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea in den Hintergrund, schließlich sind weder Donald Trump noch Kim Jong-un Barträger.

Thews auf dem Abstellgleis

Der WABA-Code wird auch Einfluss auf den luxemburgischen Sport nehmen. Denn in Zukunft wird es Sportlern verboten sein, sich von Bartträgern betreuen zu lassen. Das COSL muss also schleunigst einen Nachfolger für den technischen Direktor Heinz Thews finden, der sich Insidern zufolge strikt weigert seinen Schnauzbart abzurasieren. Dem COSL wird also nichts anderes übrig bleiben sich von Thews zu trennen und dabei stand dieser doch so kurz vor der Pensionierung. Eine Frau soll die Nachfolge antreten, damit würde man das Bartrisiko wenigstens minimieren, heißt es von besorgten COSL-Mitgliedern.

Aber das Bartverbot kann sich auch positiv auf Luxemburg auswirken. Durch die Initiative von Planckaert gilt Belgien als Vorreiter in der Bartbekämpfung, womit die Chancen der BENELUX-Olympiabewerbung für 2032 in die Höhe schnellen werden.

KTG
27. September 2017 - 18.11

"verboten sein, sich von Barträgern betreuen zu lassen" Da wäre man ja auch sofort besoffen, im Gegensatz zur Betreuung durch Bartträger. Ansonsten: Bwahaha

Clemi
27. September 2017 - 16.04

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