In Erwartung des Wochenendes

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(AFP)

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SCHWIMMEN - Am 5. Wettkampftag in Berlin lagen die Erwartungen innerhalb der FLNS-Mannschaft nicht sehr hoch. Nachdem Laurent Carnol am Donnerstag mit einem 7. EM-Platz wieder Außergewöhnliches geleistet hatte, trat der Ettelbrücker am Freitag nur mit der 33. Meldezeit zum Sprint an.

Sechs Einzelrennen standen am Freitagmorgen im 50-m-Becken des Berliner Velodroms an. Aus dem luxemburgischen Quintett traten die beiden Seniors an. Beide hatten keine großen Ambitionen und die Konzentration gehörte bereits den Staffelrennen vom Wochenende.

Im ersten Rennen des EM-Freitags stand Fränz Schneiders für die 200 m Rücken auf dem Startblock. Die schwierigste Prüfung für den Wiltzer, der im Vorfeld mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und aus Berufsgründen rainingstechnisch nicht mehr auf der Höhe ist. Im 3. Vorlauf (von 4) kam der 24-Jährige unter 9 Teilnehmern nicht über den letzten Platz hinaus. Nach 50 m lag er noch auf Position 6, auf der zweiten Bahn fiel er auf den vorletzten Platz zurück und übernahm nach 150 m die rote Laterne. Bei 2’04″32 blieb sein Chrono stehen, das waren 2″61 mehr als bei seinem Landesrekord bei den JPEE 2013 in Luxemburg. Summa summarum lieferte Jean-François Schneiders den Umständen entsprechend eine gute EM ab: „Ich wollte meinen letzten Einzelstart hier in Berlin mit einer ordentlichen Leistung abschließen, das ist mir gelungen, es ist meine schnellste Zeit in dieser Saison.“

Ausgerechnet am Finaltag hatte Laurent Carnol mit Magenproblemen zu kämpfen. Gestern zeigte sich der 24-Jährige etwas erholt und konnte befreit zum Brustsprint antreten. Auf Bahn 3 des 2. Vorlaufs (von 5) hatte er eine bessere Reaktionszeit als am Donnerstag und schlug als Dritter in 28″78 an, knapp vor seinem 200-m-Rivalen Matti Mattson (FIN). Auch wenn diese Zeit 37/100 über seinem Rekord (2013 in Leeds) lag, konnte sich Carnol vom 33. Platz der Meldeliste auf den 31. Rang im Vorlaufklassement verbessern. Seine Landesrekordzeit hätte ihn nur um 5 Plätze nach vorne gespült, was nicht zu einem Halbfinale gereicht hätte: „Ich bin ganz zufrieden mit der Zeit, so schnell war ich in dieser Saison noch nicht. Aber ich merke schon noch den Substanzverlust nach der Magenverstimmung. Bis zur Lagenstaffel habe ich jetzt zwei Tage Zeit, zu regenerieren.“

Wichtiger als der Freitag ist für die FLNS-Truppe nämlich das Wochenende: Für die beiden restlichen EM-Tage fiebert das Quintett den Staffeln entgegen, heute den 4×200 m Kraul und am Sonntag den 4×100 m Lagen. Es ist das erste Mal in der EM-Historie, dass Luxemburg beim Staffelwettbewerb vertreten ist. Der erste Versuch am Montag über 4×100 m Kraul klappte schon mal ganz gut, als man Landesrekord schwamm. Ein Rekord, der wie die beiden anderen von den JPEE 2013 in Luxemburg stammen. An diesem Wochenende will man den nochmals unterbieten.

Am Sonntag macht Problemkind Raphaël Stacchiotti den FLNS-Auftritt komplett. Über 200 m Lagen schaffte es der Schwimmer des CN Marseille am Dienstag nicht, die Trainingseindrücke in die Praxis umzusetzen. Stacchiotti, ein Finalkandidat, verpasste das Halbfinale. Nationaltrainer Ingolf Bender hatte jetzt fünf Tage Zeit, die Moral und das Selbstvertrauen des normalerweise sorglosen Ettelbrückers aufzupäppeln. Am Sonntag um 9.57 Uhr wird sich zeigen, ob es gefruchtet hat, wenn Raphaël Stacchiotti im 3. Vorlauf die 400 m Lagen in Angriff nimmt.

Im Überblick

Die Ergebnisse von Freitag

200 m Rücken Männer – Vorlauf (33 Teilnehmer): 1. Peter Bernek (HUN) 1.58.45, 2. Christian Diener (GER) 1.58.74, 3. Jan-Philip Glania (GER) 1.58.91, 17. Andrey Shabasov (RUS) 2.01.48, 29. Fränz Schneiders (LUX) 2.04.32

50 m Brust Männer – Vorlauf (45 Teilnehmer): 1. Adam Peaty (GBR) 0.26.91, 2. Caba Siladji (SRB) 0.27.25, 3. Giacomo Perez-Dortona (FRA) 0.27.39, 16. Matjaz Markic (SLO) 0.28.04, 45. Laurent Carnol (LUX) 0.28.78

Die Europameister von Freitag

Männer, 100 m Freistil: Florent Manaudou (Frankreich) 47,98 Sek; 800 m Freistil: Gregorio Paltrinieri (Italien) 7:44,98 Min

Frauen, 200 m Brust: 1. Rikke Møller Pedersen (Dänemark) 2:19,84 Min;

100 m Schmetterling: 1. Jeanette Ottesen (Dänemark) 56,51 Sek

Mixed, 4 x 100 m Freistil: 1. Italien (Luca Dotta, Luca Leonardi, Erika Ferraioli, Giada Galizi) 3:25,02 Min.