Hohes Niveau, wenig Spannung

Hohes Niveau, wenig Spannung
(Jgerard)

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Die Tischtennis-Saison endete zum vierten Mal in Folge mit einem Düdelinger Double. FLTT-Präsident André Hartmann über die Entwicklung der nationalen Meisterschaft.

„Düdelingen ist in gewisser Weise ein Vorzeigeklub, der sehr professionell aufgestellt ist. Daran können sich andere Vereine sicherlich orientieren. Man muss aber dazu sagen, dass man auch die nötigen Mitteln benötigt, um sich professionelle Strukturen zu geben“, sagte André Hartmann.

Vor Düdelingen haben es bereits einige andere Vereine versucht, allerdings haben sie es nicht geschafft, sich oben zu etablieren. „Das ging dann ein bis zwei Jahre gut, aber dann war es auch wieder vorbei.“ Hervorheben will der Verbandspräsident jedoch auch den Finalgegner von Düdelingen, Ettelbrück. Bei den Nordisten bekamen nämlich mit Eric Thillen und Luka Mladenovic zwei Nachwuchstalente die Chance, sich auf hohem Niveau zu beweisen. „Die Spiele in der BDO TT League sind auf einem sehr anständigen Level. Als Verband sind wir froh, wenn junge Spieler die Chance bekommen, dort Erfahrungen zu sammeln“, so Hartmann.

Gute Strukturen

„Leider war Eric Thillen zuletzt verletzt. Das kam in jüngster Zeit öfters bei jungen Athleten vor, was auch daran liegt, dass die Nachwuchsspieler bereits ein hohes Pensum absolvieren müssen. Es muss aufgepasst werden, dass die jungen Sportler nicht verheizt werden.“ Davon abgesehen gehen die Ettelbrücker für Hartmann den richtigen Weg. „Die Mischung aus erfahrenen ausländischen Spielern und einheimischem Nachwuchs muss stimmen. Das bringt den nationalen Tischtennissport dann auch voran.“

Vor einigen Jahren hat der Verband seinen Talenten noch nahegelegt, ins Ausland zu wechseln, heute ist das Niveau hierzulande aber mehr als passabel. „Außerdem stimmen die Begleitstrukturen, wie zum Beispiel das Sportlycée. Junge Sportler können sich also auch hier entfalten, wenn sie in ihrem jeweiligen Klub die Möglichkeit bekommen. Ettelbrück hat jedenfalls den Beweis geliefert, dass man auch mit jungen Spielern gute Resultate erzielen kann.“

Leistungsunterschiede

Momentan ist das Gefälle in der BDO TT League relativ groß. Düdelingen ist eigentlich schon eine Klasse für sich, dann folgen einige Teams, die sich um den zweiten Finalplatz streiten und dann kommen die Vereine, die um den Klassenerhalt spielen. „Es gibt sicherlich Unterschiede, das ist richtig. Düdelingen hat professionelle Strukturen geschaffen, weil man es sich erlauben kann. Das ist ohne Zweifel der richtige Weg, doch nicht jeder Verein hat die Möglichkeit, diesen Weg zu beschreiten.“

Hartmann sieht Düdelingen auch in den kommenden Jahren noch dominieren. „Es wäre natürlich schön, wenn der eine oder andere Klub es schaffen würde, die Düdelinger ein wenig zu kitzeln.“ Guter Tischtennis wird in der BDO TT League ohnehin geboten, mit ein wenig mehr Spannung könnte auch das Zuschauerinteresse noch weiter steigen. „Beim ersten Finale waren rund 250 Leute in der Halle. Das Potenzial ist also vorhanden.“