Höher, weiter, spektakulärer

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Von unserem Praktikanten Pascal Gillen

Seit dem vergangenen Wochenende ist nicht nur die Wintersport-, sondern auch die Olympiasaison in den meisten Sportarten eröffnet. Während bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi gleich 14 neue Wettbewerbe ins Programm aufgenommen wurden, kommen für Pyeongchang 2018 vier neue hinzu. Einer wurde hingegen gestrichen.

Sieben Sportarten gab es bei den ersten Olympischen Winterspielen 1924 in Chamonix. Unter anderem waren Eishockey, Langlauf oder Curling seit Beginn im Programm dabei. Mit der Zeit kam es jedoch zu Veränderungen. Resultat: In Pyeongchang werden im kommenden Jahr ganze 102 Wettbewerbe in 15 Sportarten ausgetragen.

1936 wurden erst die alpinen Skiwettbewerbe ins Programm aufgenommen, 1960 kam Biathlon hinzu. Curling wurde nach 1924 erst wieder 1998 in Nagano ausgetragen. Die größte Änderung im Programm fand bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi statt. Mit insgesamt 98 Disziplinen gab es zwölf weitere Wettkämpfe im Vergleich zu den Spielen 2010 von Vancouver. Neue Medaillenentscheidungen im olympischen Programm von Russland waren unter anderem die Biathlon-Mixed-Staffel, Skispringen der Frauen und Ski-Halfpipe.

Shorttrack ist seit 1992 in Albertville im Programm. Vier Wettbewerbe werden ausgetragen: 500 m, 1.000 m, 1.500 m und die Staffel. Shorttrack gehört zu den aufstrebenden Sportarten der vergangenen Jahre, die sich sportlich sowie auch von der Resonanz her immer besser entwickeln. Dominiert wird die Sportart hauptsächlich von Asiaten und Nordamerikanern. Im Medaillenspiegel liegt Südkorea mit 21 Goldmedaillen vor China und Kanada.

Starke Kanadier

Dem Shorttrack am ähnlichsten ist der Eisschnelllauf, der auch schon bei den ersten Olympischen Spielen 1924 dabei war. Während die Runde beim Shorttrack 111,12 Meter misst, gleicht die beim Eisschnelllauf mit 400 Metern einer Stadionrunde. Von den vier neuen Wettkämpfen 2018 zählt auch eine zum Eisschnelllauf, der Massenstart.

Eishockey gehört hingegen zu den wenigen Teamsportarten bei den Olympischen Spielen. Zwar gibt es auch in anderen Sportarten immer wieder Staffeln oder Teamwettbewerbe, jedoch basieren diese auf den individuellen Leistungen und nicht auf dem Zusammenspiel von mehreren Sportlern.

Beim Eishockey werden die Mannschaften in drei Gruppen à vier Mannschaften aufgeteilt. Dabei qualifizieren sich jeweils der erste der Gruppe und der beste Zweitplatzierte für das Viertelfinale. Die verbleibenden acht Mannschaften spielen die restlichen vier Viertelfinalplätze aus. Neben Russland und den USA ist Kanada der Favorit auf die Goldmedaille.

Der andere Teamsport bei den Olympischen Winterspielen ist Curling. Seit 1998 ist Curling auch wieder dauerhaft im Programm und wird seitdem ebenfalls von den Kanadiern dominiert. Neu in diesem Jahr wird das ,,Mixed Doppel“ sein. Bei dieser Staffel werden jeweils eine Frau und ein Mann versuchen, die Steine so zentral wie möglich im ,,House“ zu platzieren.

In einem Eiskanal finden dann drei weitere Sportarten teil: Bobsport, Rennrodeln und Skeleton. Bei Letzterem stürzen die Athleten mit bis zu 145 km/h mit dem Kopf voraus den Kanal runter. Nachdem Skeleton auch schon bei den ersten Olympischen Spielen 1924 im Programm enthalten war, wurde es immer wieder gestrichen und dann erneut mitgenommen. Seit 2002 ist es aber wieder fest im Programm.

Moderne Wettbewerbe

Eine andere wagemutige Sportart ist das Freestyle Skiing. Dazu gehören Skicross, Moguls (Buckelpiste), Aerials (Springen), Halfpipe und Slopestyle (Hindernisparcours). Alle Disziplinen sind modernere Sportarten und deswegen noch nicht lange im Olympia-Programm, sorgen aber garantiert für spektakuläre Bilder. Bei den Aerials, der Halfpipe und dem Slopestyle geht es für die Athleten darum, möglichst viele Punkte von einer fünfköpfigen Jury zu bekommen.

Ähnlichkeiten mit dem Skicross hat Snowboardcross. Vier Snowboarder fahren eine Piste runter, bei denen sich im K.O.-Modus jeweils die ersten zwei für die nächste Runde qualifizieren. Zum Snowboard gehören aber auch noch die Halfpipe, Slopestyle und Big Air. Letzteres ist eine Neuheit, die Premiere bei Olympia feiert. Snowboarder fahren beim Big Air eine Piste herunter und müssen dann beim Sprung ihre besten Moves zeigen. Beim Snowboard wurde im Gegensatz zu Sotschi 2014 der Parallelslalom rausgenommen.

Die vierte Neuheit bei den Olympischen Spielen ist das Mixed-Team-Event bei den alpinen Austragungen. Hierbei werden zwei Männer und zwei Frauen in einem Parallelslalom im Eins-gegen-eins-Modus jeweils abwechselnd gegeneinander antreten. Der Schnellere bekommt einen Punkt. Sollte es am Ende der vier Durchgänge 2:2 stehen, sind die zusammengerechneten Zeiten der Athleten entscheidend. In einem K.O.-Modus werden die Mannschaften an einem Tag gegeneinander antreten.

102 Wettbewerbe in 15 Sportarten:

Schneesportarten: Ski alpin, Biathlon, Skilanglauf, Ski-Freestyle, Nordische Kombination, Skispringen, Snowboard

Eissportarten: Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Shorttrack

Sliding: Bob, Rodeln, Skeleton

Bei den anderen alpinen Wettkämpfen gibt es keine Veränderungen. Wie beim Weltcup werden auch bei Olympia Slalom, Riesenslalom, Abfahrt, Super und die Kombination ausgetragen.

Mit dabei sind auch die nordischen Disziplinen Langlauf, Skispringen und die daraus resultierende nordische Kombination. Beim Langlauf gibt es mit zwölf Wettbewerben die meisten Medaillenentscheidungen einer Sportart. Sechs Chancen auf Edelmetall haben jeweils Frauen und Männer, die sich unter anderen beim Sprint oder beim 50-km-Massenstart beweisen können. Auch Biathlon darf natürlich nicht fehlen.

Ob diese Sportarten, die in Europa zu den beliebtesten gehören, die gleiche Wertschätzung in Südkorea bekommen, bleibt abzuwarten. Kaum ein asiatischer Athlet kann sich im Hauptfeld dieser Sportarten durchsetzen. Im Langlauf stehen die Skandinavier weit vorne. Bis auf den Schweizer Dario Cologna und die Polin Justina Kowalczyk konnte bislang niemand die skandinavische Dominanz unterbrechen.