Alexandra Louin schafft es mit Nerven aus Stahl zum fast unmöglichen Buzzer Beater

Alexandra Louin schafft es mit Nerven aus Stahl zum fast unmöglichen Buzzer Beater

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Diese Nerven muss man erst einmal besitzen: Mit drei spektakulären Drei-Punkte- Körben in der Verlängerung avancierte Alexandra Louin, US-Spielerin des Gréngewald Hostert, zur Matchwinnerin des entscheidenden Finalspiels.

Als der Ball mit der Schlusssirene ins Netz fiel, konnte es Alexandra Louin erst einmal selbst noch gar nicht fassen. Gerade eben hatte sie mit einem fast unmöglichen Buzzer Beater ihrem Team zum ersten Mal in der Vereinsgesichte den Meistertitel beschert. Folglich brach der gesamte Jubel ihrer Teamkolleginnen auf die 23-Jährige ein, aus dem Fanblock der Gäste schallte es „MVP, MVP“ und die sonst so entschlossen dreinblickende Louin strahlte über das ganze Gesicht. „Genau für solche Momente trainiere ich jeden Tag sehr hart. Ich wusste, dass ich in den letzten Minuten Verantwortung übernehmen musste. Auch wenn die Müdigkeit bereits da war, musste ich mir einfach ein Herz fassen und diese Würfe machen.“

Dass Louin ihre erste Profi-Saison auf diese Weise beenden würde, ist für sie auf jeden Fall „a dream come true“. Dabei war die 23-Jährige zu Beginn der Saison noch nicht einmal im Kader des Gréngewald. Erst am zwölften Spieltag der Qualifikation ersetzte die 23-Jährige ihre Landsfrau Sarah Saba auf einer der beiden Profi-Positionen.

Mit diesem Wechsel kam anschließend auch der Erfolg zum Gréngewald, denn die Spielerinnen von Hermann Paar gewannen neun der folgenden zehn Meisterschaftsspiele und schafften zudem den Einzug ins Pokalfinale. Mit einem Schnitt von 22,95 Punkten entwickelte sich die US-Spielerin zu einer wichtigen Stütze im Team – die Scorerin, nach der man so lange gesucht hatte.

Auch Rückschläge, wie das im Endeffekt doch deutlich verlorene Pokalfinale gegen die Amicale Steinsel im März und ein folgendes „Down“ in der Meisterschaft, durch das man länger als gewollt um den Einzug ins Final Four zittern musste, überwand Hostert. Bestes Beispiel dafür war Louin, die bereits im zweiten Spiel der Finalserie gegen den T71 Düdelingen, das fast schon verloren war, in der Endphase ein erstes Mal groß auftrumpfen konnte.

„Alex kann in einen Tunnel treten, aus dem man sie erst einmal herausholen muss. An guten Tagen, so wie in diesem Finale, kann dies aber auch sehr positiv sein. Sie ist eine sehr talentierte Spielerin, ein richtiger „Winnertyp“, der gewinnen will und in den entscheidenden Momenten bereit ist und die Verantwortung übernimmt“, beschreibt Trainer Paar seine US-Spielerin. Wie professionell seine beiden Profi-Spielerinnen sind, macht der Trainer des Gréngewald dann auch an einem Beispiel deutlich: „Wir trainieren zweimal am Tag, wenn ich in die Halle komme, dann haben beide bereits eine Stunde Training hinter sich, das machen sie freiwillig.“

In der Pause noch mutlos

Neben Louin übernahm auch die zweite ausländische Stütze im Team, Samantha Cooper, in der entscheidenden Phase unter dem Korb am Freitagabend (3.5. 2019) die nötige Verantwortung. Wie für Louin ist Hostert auch für die Kanadierin die erste Station als Profispielerin. Einen besseren Abschluss für ihr erstes Jahr im Ausland hätte sich auch Cooper nicht wünschen können: „In der Halbzeitpause ließen wir die Köpfe hängen. Doch unser Coach meinte, dass wir so viel harte Arbeit hineingesteckt hätten und die Saison unbedingt noch positiv abschließen müssten. Wir wollten zu unserem Teambasketball finden und füreinander kämpfen.“

Dabei wusste Cooper, dass ihr Team einen Vorteil besitzt: „Wir haben schon im Pokal vor einer größeren Kulisse gespielt und haben im zweiten Spiel gesehen, dass unsere Gegnerinnen nervös werden, wenn man sie unter Druck setzt.“ Dass es dann jedoch so dramatisch werden würde, damit hatte man nicht gerechnet. Ihr erstes Finale in Luxemburg, das mit dem wohl dramatischsten Titelgewinn der vergangenen Jahre im luxemburgischen Basketball gekrönt wurde, werden sowohl Cooper wie auch Louin so schnell jedenfalls nicht vergessen.