Premierministerin erwartet erstes Baby

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Neuseelands Premierministerin Ardern ist schwanger. Vor ihrer Wahl hatte eine TV-Sendung mit ihr eine Sexismusdebatte losgetreten.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern ist schwanger. Nach der Geburt im Juni will sie sechs Wochen aussetzen und danach ihr Amt wieder antreten. Noch vor ihrer Wahl hatte ein Moderator das Thema Kinder mit ihr thematisiert und eine Sexismusdebatte losgetreten.

Von unserer Korrespondentin Barbara Barkhausen

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern wird Mutter. Ihr Baby soll im Juni zur Welt kommen. Die Nachricht, dass sie und ihr Partner Clarke Gayford, ein bekannter Fernsehmoderator in Neuseeland, ein Baby erwarten, verkündete die sozialdemokratische Politikerin über Facebook und Twitter.

Vater wird sich um das Baby kümmern

„Und wir dachten, 2017 war ein großes Jahr! Clarke und ich sind sehr aufgeregt, dass unser Team im Juni von zwei auf drei erweitert wird und dass wir zu den vielen Eltern da draußen gehören werden, die zwei Hüte tragen.“ Sie werde Ministerpräsidentin und Mutter sein, und Clarke der „erste Mann des Fischens“ (Gayford moderiert eine Angelsendung) und Vater.

Gayford werde auch zu Hause beim Nachwuchs bleiben. „Ich denke, es ist fair, zu sagen, dass dies ein kleines Baby sein wird, das ein ganzes Dorf aufziehen wird, aber wir könnten nicht aufgeregter sein.“ Die 37-Jährige schrieb weiter, dass sie alle Fragen beantworten wolle, und versicherte, einen Plan zu haben.

Sechs Wochen Mutterschutz geplant

Zu diesem Plan gehört, dass der stellvertretende Premierminister Winston Peters Arderns Aufgaben für sechs Wochen nach der Geburt übernehmen wird. Danach wolle sie sämtliche Termine wieder voll übernehmen. „2018 wird das Jahr, in dem ich Mutter werde, aber es wird auch ein Jahr sein, in dem die Regierung unseren 100-Tage-Plan abschließt und alle Prioritäten für ein besseres Neuseeland verfolgt“, gab sie in einer späteren Presseerklärung bekannt.

Ardern fand am 13. Oktober heraus, dass sie schwanger war. Zuvor hatten sie und Gayford geglaubt, nur mit medizinischer Hilfe ein Kind zeugen zu können. „Clarke und ich waren uns immer darüber im Klaren, dass wir Eltern sein wollen, aber uns wurde gesagt, dass wir dafür Hilfe brauchen würden. Das hat diese Neuigkeit zu einer fantastischen Überraschung gemacht“, schrieb sie.

Ardern übernahm Regierung trotz Schwangerschaft

Nur wenige Tage später wurde Ardern Premierministerin. Damals gab der Rechtspopulist und heutige stellvertretende Ministerpräsident Peters, dessen Stimmen nach der Wahl im September das Zünglein an der Waage für die Regierungsbildung waren, den Sozialdemokraten unter Ardern den Vorzug vor den regierenden Konservativen.

Ardern schrieb, dass sie zuvor von ihrer Schwangerschaft gewusst habe. Sie habe es aber, „wie viele Paare in den frühen Stadien es tun“, für sich behalten, obwohl morgendliche Übelkeit dies nicht immer einfach gemacht habe, wie sie später vor Reportern erklärte. Weiter sagte sie: „Viele Menschen jonglieren viel in ihrem persönlichen und privaten Leben, und das ist nicht ungewöhnlich: Viele Frauen haben vor mir mehrere Aufgaben zur gleichen Zeit erledigt, und ich möchte das anerkennen.“

Im August hatte Ardern weltweite Schlagzeilen gemacht, als sie nach gerade mal sieben Stunden als Spitzenkandidatin für ihre Labour Partei von Reportern nach ihren Babyplänen gefragt wurde und danach, ob sie in Mutterschutz gehen würde, falls sie Premierministerin werde. Damals antwortete Ardern zwar, konterte aber, dass es im Jahr 2017 „absolut inakzeptabel“ sei, dass Frauen auf diese Frage an ihrem Arbeitsplatz antworten müssten.