Musik lindert Alzheimer

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Von unserer Korrespondentin Elke Bunge

Musik hören oder gar produzieren gehört nicht nur zu den am besten entspannenden Tätigkeiten. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Musik gerade die Hirnbereiche anspricht, die von der Alzheimer-Demenz betroffen sind. Sie erhoffen sich hier neue Therapiemöglichkeiten.

Wer kennt nicht das Gefühl? Man hört eine bekannte Musik, eine besonders gelungene Aufnahme, eine prägnante Melodie – und es läuft einem ein wohliger Schauer über den Rücken. Häufig verbinden sich Bilder aus dem eigenen Erleben mit dieser akustischen Wahrnehmung.

Verantwortlich dafür ist ein Netzwerk im Gehirn, das in der Lage ist, besonders auffällige – saliente – Ereignisse aufzunehmen und mit anderen Bewusstseinsinhalten zu verknüpfen. Dieses Salienznetzwerk kann besondere Emotionen mit Gedächtnisinhalten verbinden, die ansonsten längst vergessen geglaubt sind.

Hoffen auf neue Therapieansätze

Forscher der Universität Utah haben in einer aktuellen Studie Patienten untersucht, die an Alzheimer-Demenz leiden. Die Untersuchungen, die in der jüngsten Ausgabe des Journal of Prevention of Alzheimer’s Disease veröffentlicht wurden, zeigten, dass bei den Patienten, denen bekannte Musikstücke zu Gehör gebracht wurden, auch die Gehirnbereiche aktiviert wurden, die für Gedächtnisinhalte zuständig sind. Aus den Erfahrungen erhoffen sich die US-Wissenschaftler neue Therapieansätze, um ein Fortschreiten der Demenz einzuschränken.

„Alzheimer ist eine Erkrankung, die den Menschen die Erinnerungen, die Vergangenheit raubt“, erklärte der Leitautor der Studie, Norman Foster, Direktor des Zentrums für Alzheimer-Behandlung der Universität Utah, „mit Musik oder auch mit Bildern versuchen wir, sie ihnen zurückzubringen“. Die Klinik unternahm gemeinsam mit dem Brain Network Laboratory Untersuchungen an Demenzpatienten. Unter MRT-Kontrolle wurden den Probanden verschiedene Musikstücke über Kopfhörer eingespielt. Bei unbekannter Musik reagierte das Gehirn in vielen Bereichen nur mäßig. Wurden jedoch Lieblingsstücke oder bekannte Titel aus der Vergangenheit eingespielt, zeigte sich in dem bildgebenden Verfahren, dass viele Bereiche des Gehirns miteinander kommunizierten.

Dies waren gleichzeitig auch die Bereiche, die für die Erinnerung zuständig sind. Bei Tests zeigte sich, dass Patienten, denen diese bekannte Musik vorgespielt wurde, sich auch an Begebenheiten und Personen erinnern konnten, die im Kontext zu den Zeitabläufen im Lebensweg auftraten, zu denen die Musiktitel ursprünglich gehört wurden.

Forschung ist noch am Anfang

Die Studie war sorgfältig vorbereitet worden. Mit 17 Probanden, die ihr Einverständnis zu den Untersuchungen gegeben haben, wurden über drei Wochen lang aus einer Liste von Musiktiteln ein auf jede Person zugeschnittener „Soundtrack“ erarbeitet. „Durch die MRT-Kontrolle konnten wir den Beweis antreten, dass das Einspielen beliebter Musik wichtige Bereiche des Gehirns aktivierte“, erklärte Jeffrey Anderson, Direktor des Brain Network Labs.

Man sei aber noch am Anfang der Studien. So konnte noch nicht nachgewiesen werden, ob die Aktivierung der Hirnbereiche und die Kommunikation zwischen ihnen nur eine kurzfristige, auf den Moment abgestimmte ist, oder ob sie länger anhält. Des Weiteren müsste die Studie auf einen größeren Patientenkreis ausgeweitet werden, um signifikante Resultate zu erzielen

„Niemand sagt, dass das Einspielen von Musik ein Heilmittel für die Alzheimer-Krankheit sein wird, aber es könnte die Symptome leichter beherrschbar machen, die Kosten der Pflege senken“, meinte Anderson. Die Forscher denken auch darüber nach, inwieweit Erfolge auch erzielbar wären, wenn die Patienten selbst Musik machten, ein Instrument spielten und dabei Partituren erlernten.

cao pierre
30. April 2018 - 14.46

je ne peux que confirmer cet article, faisant chanter des personnes qui ont la maladie d'Alzheimer depuis 5 ans.