Großzügiges Luxemburg

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Hilfe für Katastrophenopfer und Menschen in Krisengebieten, Unterstützung für die Integration von Flüchtlingen, für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die in Schwierigkeiten geraten sind, medizinische Pflege für Kriegs- und Katastrophenopfer. Gelder für die Forschung, Förderung von gemeinnützigen Einrichtungen.

Immer wieder wird an die Großzügigkeit der Luxemburger appelliert, besonders zur aktuellen Weihnachtszeit werden die Menschen dazu angehalten, in Zeiten von Überfluss und Schenken auch an diejenigen zu denken, denen es finanziell oder gesundheitlich nicht so gut geht, beziehungsweise die durch eine Naturkatastrophe oder einen bewaffneten Konflikt in Not geraten sind.

Spenden in zweistelliger Millionenhöhe

Die Menschen hierzulande sind spendabel. Nicht jeder kann immer mit einer großen Geldsumme helfen, aber mit vielen kleinen Spenden kommen mitunter ebenfalls recht beträchtliche und hilfreiche Gelder zusammen. Laut Statec-Angaben spendeten die Haushalte in Luxemburg 2015 stolze 16 241 182 €. Im Vergleich zu den Zahlen aus den Jahren 2014 und 2013 lässt sich jedoch einen Spendenrückgang von rund 4,4 Millionen Euro  feststellen.

Dabei gibt es die direkte Hilfe, die von den hierzulande tätigen Einrichtungen wie dem Internationalen Roten Kreuz, Ärzten ohne Grenzen, der Unicef, Handicap International, Aide à l’enfance de l’Inde, die Follereau-Stiftung und unendlich viele andere Organisationen direkt in die betroffenen Länder gebracht werden, um dort für Hilfe zu sorgen.

Und dann gibt es alle die Organisationen, die hierzulande die Vereine und Einrichtungen unterstützen, die sich um kranke Menschen, Opfer von Gewalt, um Umweltprobleme oder Flüchtlinge kümmern.

Wer hinter den Hilfsorganisationen steht, wie sie Menschen in Luxemburg und im Ausland konkret unterstützen – nachfolgend unser Überblick.

Flügel für die Hilfe aus der Luft

Die Luxemburger Rettungsflugwacht Luxembourg Air Rescue ist eine gemeinnützige Einrichtung ohne Gewinnzweck. Gegründet wurde sie, um bei Verkehrsunfällen schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Erweitert wurde ihre Tätigkeit durch den Transport von Schwerkranken in Spezialkliniken.

Sie wird in ihrer Arbeit unterstützt von einer Stiftung, die Spenden sammelt und dieses Geld dann der Asbl. zur Verfügung stellt. Die alltäglichen Ausgaben und die Personalkosten fallen der Stiftung nicht zur Last, sie kauft jedoch medizinisches Material für die Hubschrauber und Flugzeuge und hat auch bei der Einrichtung eines Simulationszentrums mitgeholfen, das für die Ausbildung der mehr als 170 spezialisierten Mitarbeiter sowie von externen Firmen genutzt wird. Spenden kommen hauptsächlich bei Sterbefällen zusammen, aber auch Vereinigungen und Familien sammeln auf großen und kleinen Feierlichkeiten Gelder für die Stiftung. Dankbar ist sie auch für Erbschaften.

Mit einem festen, geregelten Einkommen kann die „Flair“ nicht rechnen, 300.000 bis 400.000 Euro kommen in einem Jahr durchaus aber zusammen.

Diese Gelder werden in vollkommener Transparenz verwaltet und verbraucht, die Ausgaben der Stiftung werden regelmäßig von einer der „big four“, den großen Buchhaltungs-Kontrolleuren, überprüft, regelmäßig wird auch ein sogenanntes „audit éthique“ erstellt, in dem kontrolliert wird, ob die gesammelten/gespendeten Gelder richtig angewendet und so ausgegeben werden, wie es in den Grundsätzen der Stiftung und der Air Rescue vorgesehen ist.

Wenn Freuden Leiden lindern

Noch ist der Publikumserfolg der 71. Auflage des Basar der hauptstädtischen Sektion des Roten Kreuzes am vergangenen Sonntag nicht vergessen. „Die Einnahmen aus der diesjährigen Verkaufsaktion sollen Projekte der ‚Croix-Rouge de la Jeunesse‘ und des internationalen Hilfsfonds finanzieren“, hatte es im Vorfeld geheißen. Rund 300 Helfer haben zum Erfolg des Basars beigetragen.

Die hauptstädtische Sektion ist zweifellos die rührigste Abteilung des Luxemburger Roten Kreuzes: Allein der 2016 veranstaltete Ball brachte mehr als 500.000 Euro in die Kassen, wobei diese Gelder speziell den internationalen Aktivitäten zugedacht waren. Doch nicht nur in der Hauptstadt wird Großes geleistet. Landesweit sammeln rund 2.000 Freiwillige jedes Jahr im April, dem „Monat des Roten Kreuzes“, Spenden. 2016 kamen so 960.000 Euro zusammen. Mit diesem Geld werden etwa 4.000 Menschen direkt unterstützt und mehr als 2.000 freiwillige Helfer ausgebildet.

Bedeutsame Geldgeber

Insgesamt wurden 2016 rund 3,747 Millionen Euro gespendet, davon waren 2,477 Millionen für einen genau bestimmten Zweck. 4,276 Millionen Euro hat das Luxemburger Rote Kreuz über Erbschaften bekommen. Das sind 47% mehr als im Vorjahr.

Ein bedeutsamer Geldgeber ist auch die „Oeuvre Grande-Duchesse Charlotte“, die dem Roten Kreuz letztes Jahr 1,150 Millionen Euro beisteuerte.

Unter den weiteren Spendern waren die Europäische Investitionsbank mit 62.000 Euro und die ‚Union des Journalistes‘, die 30.000 Euro für das Kunstprojekt „Hariko“ bereitstellte.

Von Forschung bis Heilung

Den unzähligen in Luxemburg tätigen Service-Clubs ist häufig eine Stiftung angegliedert, die bei ihren Mitgliedern Spenden einsammelt und damit punktuelle Projekte unterstützt.

Stellvertretend für alle Lions, Zonta, Round Table, Soroptimist, Kiwanis, Fifty One und andere Vereinigungen sei hier die Stiftung des Rotary-Clubs herausgepickt, die am vergangenen 30. Juni zwei Schecks über 35.000 und 25.000 Euro für die Hirnforschung bereitstellen konnte. Gesammelt wurden diese Gelder mit Unterstützung der Kinogruppe Kinepolis bei der Aktion „Espoirs en tête“, in deren Verlauf 4.300 Kinotickets für den guten Zweck verkauft wurden.

Helfer seit mehr als hundert Jahren

In Luxemburg unterstützt Rotary das Rote Kreuz, die Stiftung „Autisme“ und verschiedene Einrichtungen, die Flüchtlinge betreuen. Neben der Großaktion im Kino verkaufen die Mitglieder der einzelnen Clubs regelmäßig „Niklostiitercher“ oder veranstalten Märkte mit Regionalprodukten.

Die „Fondation du souvenir et de l’amitié“ – so die offizielle Bezeichnung der Stiftung des internationalen Rotary-Clubs – gibt es seit 100 Jahren. Sie hat seither mehr als drei Milliarden US-Dollar für humanitäre Aktionen ausgegeben. Vor 25 Jahren, zu ihrem 75. Jahrestag, hatte sie sich zum Ziel gesetzt, die Kinderlähmung mithilfe einer breit angelegten Impfkampagne komplett aus der Welt zu schaffen.

Gemeinsamer Kampf gegen Krebs und Leukämie bei Kindern

Die Idee hinter dem Vorhaben wird 1989 in Belgien geboren. Ein bekannter Fernsehsender, drei Männer, Jean-Pierre de Launoit, Arsène Burny et Jean-Charles De Keyser, sind sich einig, dass noch mehr Erkenntnisse im Kampf gegen Leukämie bei Kindern nötig sind. Quasi am Frühstückstisch war die Idee des Télévie geboren.

Inzwischen ist daraus ein riesiges Forschungsprogramm entstanden, das sich dem Kampf gegen Krebs sowie Leukämie bei Kindern und Erwachsenen verschrieben hat.

Luxemburg schloss sich dem Projekt 1989 an. Jahr für Jahr wird in sogenannten „Centres de promesse“, bei Benefizveranstaltungen von Vereinen, Galadiners, dem Verkauf von speziellen Télévie-Artikeln und beim großen Abschluss mit prominenter Unterstützung, Geld für die Forschung gesammelt. 2017 kamen in Luxemburg 1.620.455 Mio. Euro an Spenden zusammen. Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden alleine im Großherzogtum rund 16. Mio. Euro gesammelt.

Philantropie

Seit 2008 gibt es hierzulande ein Fachzentrum für Philanthropie, das als Ratgeber für Privatpersonen oder Unternehmen fungiert, die ihr Geld in eine Stiftung einbringen möchten. 250.000 Euro werden als Startgeld benötigt.

Die „Fondation de Luxembourg“ bietet Informationen und guten Rat für die Entwicklung spezifischer Werkzeuge und Strukturen und bietet all den Privatpersonen und Unternehmen seine Hilfe an, die ein langfristiges Engagement zur Entwicklung bedeutsamer philanthropischer Projekte eingehen möchten. Die Dachorganisation gruppiert mittlerweile mehr als 65 unterschiedliche Stiftungen, die seit der Gründung der Dachorganisation rund 21 Millionen in konkrete Projekte eingebracht haben. Fast die Hälfte dieser Gelder geht in die Bekämpfung der Armut oder in den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Weitere wichtige Bereiche sind das Gesundheitswesen und die Forschung, Kultur und Vielfalt sowie Biodiversität und Klimawandel.

Unermüdlicher Einsatz für die Dritte Welt

Die Nichtregierungsorganisation „Action solidarité tiers monde“ wurde 1969 ins Leben gerufen. Sie engagiert sich im Bereich der „solidarischen Gesellschaft, sozialen Gerechtigkeit und im nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen“ sowie für die Wahrung und Einhaltung von Menschenrechten in der Dritten Welt.

ASTM verbündet sich mit Partnern vor Ort (Gewerkschaften, Kooperativen oder Vereinigungen), mit denen Aktionen vorangetrieben werden, die über die reine Finanzierung hinausgehen und Teil der politischen Agenda der ASTM werden, heißt es.

Neben Projekten in Ostafrika, Asien, Süd- und Zentralamerika und dem Mittleren Osten leistet ASTM u.a. mit dem angeschlossenem „Centre d’information tiers monde“ (Citim) seit 1982 in Luxemburg Öffentlichkeits- und Informationsarbeit.

„Generell ist der Dezember der Monat mit der größten Spendenbereitschaft“, erklärte Katrin Mockel, Verantwortliche für Kommunikation und Fundraising bei ASTM, gegenüber dem Tageblatt. Ob in diesem Zusammenhang einmalige Spenden oder eine längerfristige Bindung der Spender in Form von Patenschaften überwiegen, lässt sich nicht so einfach beantworten. „Das hängt vor allem von der Fundraising-Strategie und der Gestaltung der Jahresendkampagne ab.“

Und auch die Frage nach bestimmten Projekten der Entwicklungs-NGO, für die viele Spendengelder zusammenkamen, lässt sich nicht pauschal beantworten. „ASTM sammelt keine thematische Spenden“, erklärte Katrin Mockel.

Als anerkannte gemeinnützige Einrichtung sei man gegenüber dem Spender verpflichtet, dessen Geld an das/die bestimmte Projekt/Aktion/Vereinigung weiterzugeben, das/die er unterstützen will. Ist irgendwann das Projekt zu Ende, aber ein Überschuss an Spenden noch vorhanden, stelle sich für die Organisation die Frage nach dem konkreten Umgang mit den noch vorhandenen Mitteln, erläuterte Mockel zum Bereich der „thematischen Spenden“.

Hilfe für den Neustart

Der Luxemburger Frauenrat „Conseil National des Femmes du Luxembourg“ ist eigentlich ein gemeinnütziger Verein ohne Gewinnzweck. Er wird vom Ministerium für Chancengleichheit subventioniert und setzt sich für politische und soziale Gleichstellung ein.

Der Frauenrat ist jedoch auch Träger des Escher Frauenhauses „Foyer Sud“, das Opfer häuslicher Gewalt betreut und Frauen aufnimmt, die zusammen mit ihren Kindern vor einem gewalttätigen Partner geflohen sind. Die Dauer ihres Aufenthaltes im Frauenhaus ist zeitlich begrenzt, Ziel der Betreuung in dem Foyer ist es, ihnen einen beruflichen und familiären Neustart zu ermöglichen.Deshalb stellt „Foyer Sud“ seinen Bewohnerinnen nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus eine sogenannte „Zweitphasen-Wohnung“ zur Verfügung, in der sie gegen Entrichtung einer bescheidenen, sozial angepassten Miete den Neustart wagen können. Einige der Wohnungen wurden dem Foyer von Gemeinden oder sozialen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Eine davon konnte der Frauenrat über eine Erbschaft kaufen, ausgestattet wurde die Wohnung mit Sach- und Geldschenkungen.

Die Gelder, die bei Familienfeiern oder nach punktuellen Aktionen von Vereinen und Vereinigungen gesammelt wurden, erlauben aber auch, den Frauen im „Foyer Sud“ den beruflichen und privaten Neustart zu finanzieren. Ein Teil der Spenden finanziert die Führerscheinprüfung, die viele Frauen ablegen müssen, wenn sie beruflich tätig werden wollen. Auch beim Umzug aus dem Frauenhaus und bei der Einrichtung des ersten eigenen Heims wird geholfen. Über die Identität der Spender verhält sich das Frauenhaus diskret, häufig seien es Frauenvereine, die ihm unter die Arme greifen. So hat kürzlich der Frauen-Service-Club „Soroptimist“ einen Scheck über 4.000 Euro bereitgestellt.

Ein Herz für notleidende Kinder

Am 14. Februar 2017 feierte die luxemburgische Vertretung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, das „Comité luxembourgeois pour Unicef“, ihr 30. Jubiläum. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Nach eigenen Angaben fließen mindestens 75 Prozent der „Brutto-Einkünfte“ in den globalen Unicef-Topf für Projekte weltweit. In Notsituationen, wo Hilfe kurzfristig benötigt wird, „und davon gibt es und gab es in den vergangenen zwölf Monaten viele“, bedauert Pressesprecher Paul Heber, gehen rund 95 Prozent der erhaltenen Spenden.

Im Rückblick haben insbesondere Naturkatastrophen weltweit wie zuletzt die Überschwemmungen in Bangladesch oder politische Unruhen wie die Verfolgung der Rohingya-Minderheit in Myanmar, die im bitterarmen Nachbarland Bangladesch Schutz suchten, zu Notsituationen geführt, bei denen Unicef Hilfe leistet. „Je mehr ein Ereignis mediatisiert wird, desto mehr spenden die Menschen.“ Traditionell werden mehr sogenannte „Einzelspenden“ am Jahresende verzeichnet. Rund ein Viertel der Spender (24,5 Prozent) unterstützen die Hilfsorganisation mit einem monatlichen oder jährlichen Beitrag.

„Diese Spenden sind für uns wie eine Art regelmäßiges Einkommen, das wir einplanen und gezielt einsetzen können.“ Gleichzeitig helfe diese Art der Unterstützung, Kosten zu sparen. „Um diese Menschen anzusprechen und als Unterstützer zu gewinnen, braucht es keine zusätzlichen Bittbriefe“, erklärt Heber. Darüber hinaus lenken gezielte Kampagnen das Öffentlichkeitsinteresse auf punktuelle Projekte der Hilfsorganisation.

„Die Menschen helfen gern“

Spenden absetzen

Wer eine anerkannte gemeinnützige Organisation in Luxemburg durch Geld- oder Sachspenden unterstützt, kann dies steuerlich geltend machen. Der Mindestbetrag beläuft sich auf 120 Euro jährlich. Die Spenden dürfen 20 Prozent der Einkünfte des Spenders sowie 1.000.000 Euro nicht überschreiten.

Absetzbar sind die Beträge in den beiden folgenden „Steuerjahren“. Die Liste mit den Einrichtungen, die Spenden annehmen dürfen, finden Interessenten auf der Seite der Steuerverwaltung: http://www.impotsdirects.public.lu/fr.html

Die Aktion „Kannerliicht“, welche seit mehreren Jahren Jugendliche unter 15 Jahren in Luxemburg im Zusammenhang mit Kinderrechten anspricht, ist eine davon. „Durch solche Kampagnen wird unsere Arbeit sichtbarer, die Menschen unterstützen Aktionen wie diese gern.“ 2017 stehen „Bildung und Notsituationen“ im Mittelpunkt der Spendensammlung.

Die Mittel aus dieser Aktion werden Bildungsprojekte für syrische Flüchtlingskinder in jordanischen Flüchtlingscamps finanzieren. Nach Angaben von Unicef Luxemburg sind dort mehr als 60.000 der geflüchteten Kinder nicht eingeschult.

Die Höhe des Spendenaufkommens lässt sich für 2017 noch nicht abschließend benennen, da das Kalenderjahr noch nicht zu Ende ist. Auf die vergangenen zwölf Monate zurückgeschaut, geht die Vereinigung von einem ähnlichen Betrag wie 2016 aus. Laut dem Jahresabschlussbericht 2016 kamen 823.084 Euro an „regelmäßigen Spenden“ und weitere 823.000 Euro von Privatpersonen zusammen.

Rechnet man dazu Stiftungsspenden, Spenden von öffentlichen Akteuren, Einkünfte aus dem Verkauf von Grußkarten und Merchandising-Artikeln sowie andere Geldeingänge zusammen, blieben 2016 Unicef Luxemburg nach Abzug aller Betriebs- und Verwaltungskosten rund 2.056.433 Millionen Euro zur Verfügung.

Hilfsprojekte absichern

Wer an Handicap International denkt, denkt automatisch an die Arbeit der Hilfsorganisation im Bereich der Beseitigung von Landminen oder an Prothesen für Betroffene weltweit.

Darüber hinaus engagiert sich HI Luxemburg u.a. in der Gesundheit, Vorsorge und Rehabilitation. Finanziert werden die Projekte der anerkannten Hilfsorganisation durch Spenden und durch Unterstützung aus dem Außenministerium. Laut den Jahreszahlen für 2016 spendeten Privatpersonen 2.239.923 Millionen Euro für HI-Projekte. Von 100 Euro, welche bei der Hilfsorganisation ankommen, fließen rund 93 Euro in ihre Programme, heißt es. 2016 wurden insgesamt 21 Projekte in 19 Ländern unterstützt, 40.551 Menschen mit Behinderung bekamen Hilfe.

„Mehrmals pro Jahr schreiben wir potenzielle Spender an, stellen ihnen unsere Projekte in den verschiedenen Ländern vor und fragen sie, ob sie uns unterstützen möchten“, erklärt Anthony Jacopucci eine Art der Spendengenerierung. In diesen Bittbriefen wird auch die Möglichkeit der regelmäßigen Spende dargelegt. Diese (monatlichen oder jährlichen) Beiträge machen rund ein Fünftel aller Spenden aus, so Jacopucci. „Dank der regelmäßigen ‚Dons‘ können wir unsere Projekte besser planen und sie langfristig absichern.“

Treue Unterstützer

Ähnlich wie bei Unicef lassen sich durch diese Art der Unterstützung die Kosten für Kommunikation mit (potenziellen) Spendern gering halten, „da wir nur einmal pro Jahr eine Aufstellung mit der gespendeten Summe an den Unterstützer senden. Dieser Nachweis kann er für seine Steuererklärung nutzen“, führt Jacopucci aus.

Ob zum Jahresende traditionell die Spendebereitschaft bei den Menschen steige, lässt sich laut Jacopucci nicht so sagen. „Sie denken möglicherweise mehr daran, Gutes zu tun“, vermutet er. In den vergangenen zwölf Monaten, gab es zwar Naturkatastrophen oder Krisen wie der Hurrikan Mathew in der Karibik oder die Rohingya-Verfolgung und Flüchtlingsstrom nach Bangladesch, Handicap International war in beiden Fällen nicht als Hilfsorganisation dort im Einsatz. „Zum einen half Frankreich auf den betroffenen französischen Karibikinseln. Zum anderen, wie im Fall der Rohingya, handelt es sich um ein wenig in den Medien präsentes Konflikt.“

Den meisten von uns ist die Schuhpyramide von Handicap International Luxemburg in der Hauptstadt ein Begriff. Solche Aktionen tragen auch dazu bei, dass „die HI-Aktivitäten im Bereich Prothesen und Entfernung von Landminen kontinuierlich unterstützt werden“, beschreibt Jacopucci.

 

 

Claude Wolf/Daisy Schengen