„Haaptsaach, de Goss fléisst“: Konsumentenschutz kritisiert Banken

„Haaptsaach, de Goss fléisst“: Konsumentenschutz kritisiert Banken

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Den Banken am Platz gehe es wirtschaftlich hervorragend, es gebe keinen Grund, die Tarife für eigentlich selbstverständliche Dienste weiter zu erhöhen und Filialen zu schließen, so die Konsumentenschutzvereinigung ULC. Mittels einer elektronischen Petition will die Vereinigung das Thema nun vors Parlament bringen.

Unter chd.lu kann die Petition ab sofort und bis zum 4. April unterzeichnet werden; sie wird allerdings auch auf diversen Ständen der Vereinigung zur Unterschrift auf Papier ausgelegt
Trotz einer bereits 2017 von rund 10.000 Bürgern getragenen ähnlichen Petition lenkten die Banken (bis auf einige unwesentliche Anpassungen) nicht ein, weshalb die Vereinigung nun offensiv nachlegt.

Wie Präsident Nico Hoffmann sich gestern aufregte, wird die ULC permanent von aufgebrachten Bankkunden kontaktiert, die nicht einsehen, wieso sie ständig mehr für Schalterleistungen zahlen sollen, die eigentlich Basisaufgaben der Institute seien.
Selbst wer seine Überweisung selbst ausfüllt, wird bei verschiedenen Banken mittlerweile mit 3 Euro zur Kasse gebeten. Über den Jahreswechsel 2018/19 sei es wiederum zu Verteuerungen bzw. zu Leistungsabbau gekommen, dies auch – und das ärgert die ULC besonders – bei der BCEE (bei den „Zebra“-Paketen), einem Finanzinstitut, das zu hundert Prozent dem Luxemburger Staat gehört.

Das Vergleichsinstrument zu den Bankentarifen, das von der CSSF („Commission de surveillance du secteur financier“), also der Aufsichtsbehörde des Sektors, zur Verfügung gestellt wird, reiche nicht aus, um den Kunden einen wahren Überblick zu bieten: Die ULC verlangt die Einrichtung eines Simulators für die Tarife, der individuelle Antworten bieten bzw. Preisangaben liefern kann.

Gramegna will nicht eingreifen

Hoffmann bedauerte ferner, dass bei der Umsetzung der EU-Richtlinie zu den Zahlungskonten in nationales Recht die Gelegenheit verpasst wurde, verschiedene Dienstleistungen per Gesetz kostenlos oder zumindest zu stark reduzierten Tarifen zu gestalten.

Finanzminister Pierre Gramegna wolle zudem nicht in die Tarifpolitik der Institute eingreifen, was ebenfalls bedauerlich sei. Die ULC werde jedenfalls in der Sache weiterkämpfen, auch wenn die Banken offensichtlich kaum um ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit besorgt seien und wohl nur nach dem Motto „Haaptsaach, de Goss fléisst“ handelten. Die Vereinigung werde die Interessen der Kunden weiter verteidigen.

Die ULC fordert u.a. kostenlose Basisdienstleistungen, reduzierte Tarife für Kunden über 65 und für Personen, die eingeschränkt mobil sind, die Beibehaltung der Schalterfilialen, Nachbesserungen seitens der Regierung am Gesetz vom 13. Juni 2017 zu den Konten sowie mehr Transparenz und Information über die diversen Kosten für Bankoperationen.
Am Rande der Pressekonferenz erklärte Nico Hoffmann weiter, die Vereinigung werde auch für niedrigere Parkplatzgebühren der Spitäler und für bezahlbare Taxi-Tarife kämpfen.

Cinderella
25. Februar 2019 - 21.26

@ Hubertus :Ganz intelligente Kommentar . Nur Drissverzäll

Hubertus
24. Februar 2019 - 21.30

Diesen Verein kann man in einen Topf werfen mit "sécurité routière" , "chambre des salariés" und ALLEN Gewerkschaften. Die sind sind ja alle nur da um das Geld der anderen zu verbraten !!!

Le Républicain
24. Februar 2019 - 7.25

Die ULC hat im Finanzdienstleistungsbereich noch nicht viel unternommen, um die Rechte der Verbraucher zu schützen oder zu promovieren, ein nutzloser Verein.i

anne
23. Februar 2019 - 6.37

An waat könnt dann bei der ganzer Sach eraus mat der ULC näicht, Hun Membetskaart vun dem Club ofgin a spuren all Joer 70€.

Hubertus
22. Februar 2019 - 19.57

Komisch dass die ULC erst jetzt merken was jeder seit 20 Jahren erlebt !