Keine Anklage gegen Bill Cosby

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Der unter Missbrauchsvorwürfen stehende US-Fernsehstar Bill Cosby muss sich vorerst nicht vor Gericht verantworten. Die Justiz verweist auf die Verjährungsfrist.

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles erklärte am Dienstag, der Klage der Kalifornierin Judy Huth nicht stattzugeben und auf eine Anklage gegen den 77-Jährigen zu verzichten. Zur Begründung hieß es, die mutmaßlichen Vergehen seien verjährt. Huth hatte Cosby beschuldigt, sie im Jahr 1974 sexuell missbraucht zu haben. Seit den mutmaßlichen Vorfällen seien 40 Jahre vergangen und damit seien die Anschuldigungen verjährt, erklärte der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Victor Rodriguez zur Begründung. Zudem habe bereits 1974 gegolten, dass derlei Vorwürfe eine Verjährungsfrist von drei Jahren hätten. Die Verteidigung des mutmaßlichen Opfers war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Huth hatte ihre Klage bei dem Gericht in Los Angeles Anfang Dezember eingereicht. Sie wirft Cosby darin vor, sie als 15-Jährige sexuell missbraucht zu haben. Der US-Fernsehstar soll Huth nach deren Aussage damals in die Villa des „Playboy“-Gründers Hugh Hefner mitgenommen und in einem Schlafzimmer sexuell bedrängt haben. Sie sei bis heute traumatisiert, gab Huth an. Cosby hatte wenige Tage später eine Gegenklage eingereicht und Huth unter anderem versuchte Erpressung vorgeworfen. In der jüngsten Vergangenheit hatten mehrere Frauen dem US-Schauspieler Cosby sexuelle Vergehen vorgeworfen, von denen viele mehrere Jahrzehnte zurückliegen sollen.

Cosby, der in den 80er Jahren mit der Sitcom „The Cosby Show“ weltbekannt geworden war, bestreitet die Vorwürfe. Cosbys Tochter Evin erklärte am Dienstag, der 77-Jährige sei tatsächlich der „Vater, den Sie zu kennen geglaubt haben“. In einer der US-Fernsehsendung „Access Hollywood“ übermittelten Erklärung der 38-Jährigen hieß es weiter, sie habe die „Cosby Show“ damals täglich geschaut. Das sei „alles“, was sie zu sagen habe. Erst am Montag hatte Camille Cosby ihren langjährigen Ehemann gegen die Vorwürfe in Schutz genommen und in diesem Zusammenhang auch die Berichterstattung der Medien scharf kritisiert.