Der Widerspenstige

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Wenn es eine Person in Luxemburg gibt, mit der man Wortgefechte vermeiden sollte, weil man da unweigerlich den Kürzeren zieht, ist es Gaston Vogel, „Maître Vogel“. Ein Porträt.

Er ist laut, nimmt kein Blatt vor den Mund, widmet sich mit Vorliebe schwierigen Prozessen, bezeichnet sich selbst als die größte Nervensäge der Luxemburger Justiz. Hemdsärmelig ist er beim Bommeleeër vorgegangen, wurde am Ende sogar selbst angezeigt. Es gibt Facebook-Gruppen über ihn, er war bei Hoppen Théid, wurde zum Luxemburger des Jahres 2013 gewählt und ist selten um eine pointierte Aussage verlegen. Dabei gibt es einen anderen Gaston Vogel.

Grau-blau ist er gekleidet, als er die Tür öffnet. Mit Hosenträgern und einem Farbklecks: er trägt bordeauxrote Pantoffeln. Sie passen zum graumelierten, ungezähmten Lockenkopf, sind aber etwas zu groß. Das verleiht ihm einen etwas sonderbaren, leicht schlurfenden Gang. „Was wollen Sie denn wissen?“ Nichts eigentlich. Nichts über den Bommeleeër jedenfalls. „Ach.“ Er ist überrascht, hält kurz inne, blickt dunkel durch seine randlose Brille. Sie wirkt fragil, will auf den ersten Blick nicht recht zu diesem Mann passen.

Er ist offensichtlich an diese Rolle gewöhnt, hat sie verinnerlicht, sie auf seine eigene, völlig unvergleichliche Weise immer wieder reproduziert. Weil es das ist, was man von Maître Vogel erwartet. Wenn man den Leuten gibt, was sie erwarten, hat das den Vorteil, dass man seine Ruhe hat.

Das ganze Porträt von Gaston Vogel lesen Sie in der Freitag-Ausgabe des Tageblatt.