Keine Kroko-Taschen mehr von Jane Birkin

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Die Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin möchte nicht länger, dass eine aus Krokodilleder gefertigte Handtasche der französischen Luxus-Modemarke Hermès nach ihr benannt wird.

„Ich habe Hermès aufgefordert, die ‚Birkin Croco‘ umzubenennen, bis bessere Praktiken, die internationalen Normen entsprechen, bei der Herstellung dieser Tasche umgesetzt werden können“, schrieb die 68-jährige Britin in einer von ihrem Agenten an die Nachrichtenagentur AFP übermittelten Erklärung. Sie sei „alarmiert wegen der grausamen Praktiken“ bei der Tötung von Krokodilen für die Lederherstellung, fügte die frühere Frau des französischen Chansonniers Serge Gainsbourg hinzu.

Birkin erinnerte daran, dass sie eine Petition des US-Schauspielers Joaquin Phoenix mit dem Titel „Gnade für Tiere“ unterzeichnet habe, die sich gegen jede Misshandlung von Tieren richte. Das Modehaus Hermès wollte sich auf Anfrage von AFP zunächst nicht zu der Angelegenheit äußern. Das Handtaschen-Model war 1984 für Birkin entworfen worden. Die Schauspielerin hatte sich zuvor bei einer zufälligen Begegnung mit dem damaligen Hermès-Chef Jean-Louis Dumas beschwert, dass sie als junge Mutter keine Handtasche finden könne, die zugleich praktisch und chic ist.

Ab 33.000 Euro

Die „Birkin Bag“, die es in vielen verschiedenen Farben und mehreren Ledersorten gibt, hat zwei Tragegriffe und bietet viel Platz. Die in Frankreich komplett handgefertigte Tasche zählt zu den teuersten Handtaschenmodellen der Welt und ist schwer zu bekommen. Prominente wie Victoria Beckham tragen die Handtasche spazieren, die zu den Markenzeichen von Hermès gehört. Die Ausführung in Krokodilleder ist ab 33.000 Euro zu haben. In Versteigerungen erzielt sie aber viel höhere Preise. So wurde Anfang Juni bei einer Auktion in Hongkong für eine pinkfarbene „Birkin Croco“ mit Gold und Diamanten an ihrem Verschluss zum Rekordpreis von von umgerechnet 202.000 Euro ersteigert.

Die Tierschutzorganisation Peta hatte im Juni eine Kampagne gestartet, mit der sie Hermès aufforderte, sofort auf die Verwendung exotischer Tierhäute zu verzichten und keine Produkte aus Krokoleder mehr zu verkaufen. In einem Film versicherte die Organisation, die Krokodile für die Hermès-Taschen vegetierten in tristen Lagerschuppen oder Betongräben. Noch bevor sie ausgewachsen seien, würden sie mit einem Bolzenschussgerät getötet oder noch bei Bewusstsein grausam in Stücke gehackt.

Für eine Birkin-Handtasche werden laut Peta die Häute von zwei bis drei Krokodilen benötigt. Hermès hatte erklärt, einige der Filmaufnahmen seien entstanden, bevor das Modehaus neue Vereinbarungen mit den Krokodilfarmen getroffen habe. Das Unternehmen halte sich streng an die Regeln gemäß der UN-Artenschutzkonvention von 1973.