„Wir haben so viel gemeinsam erreicht“

„Wir haben so viel gemeinsam erreicht“
(AFP/Patrik Stollarz)

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EU-Parlamentspräsident Schulz bekam den Aachener Karlspreis am Donnerstag verliehen. Der EU-Politiker warb in seiner Dankesrede eindringlich für die Europäische Union.

Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, ist am Donnerstag mit dem Internationalen Karlsrpreis der Stadt Aachen ausgezeichnet worden. Der 59-Jährige warb in seiner Dankesrede eindringlich für die Europäische Union. „Wer Hand an dieses Projekt legt, versündigt sich an der Zukunft der nachfolgenden Generationen“, sagte Schulz bei der Verleihung im Aachener Rathaus.

Seine Generation habe Sorge dafür zu tragen, „dass wir dieses großartige Haus unseren Kindern nicht als Ruine Europas hinterlassen“. Um die europäische Einigung zu sichern, „müssen wir das verloren gegangene Vertrauen zurückgewinnen, Europa endlich verstehbar machen, Europa ein vertrautes Gesicht geben“, forderte der Parlamentspräsident.

„Gemeinsam so viel erreicht“

Schulz richtete zugleich einen Appell an die Regierungschefs der EU-Staaten: „Hört auf damit, alle Misserfolge und ungelösten Probleme Brüssel in die Schuhe zu schieben, die Erfolge aber auf die eigene nationale Fahne zu schreiben“. Das trage zur Entfremdung der Menschen von der EU bei. Schulz forderte, damit aufzuhören, „die Europäische Union schlecht zu reden“. „Wir haben gemeinsam so viel erreicht – gerade wir Deutschen sollten uns das vergegenwärtigen“, mahnte der Politiker. Feinde seien zu Freunden geworden, Diktaturen zu Demokratien, Grenzen seien geöffnet worden, der größte und reichste Binnenmarkt der Welt geschaffen worden. „Wir haben Menschenrechte und Pressefreiheit, aber keine Todesstrafe oder Kinderarbeit. Warum sind darauf nicht stolz?“

Der Parlamentspräsident mahnte, die EU zu erneuern. Das europäische Haus sei ein wenig in die Jahre gekommen. „Lasst es uns erneuern, damit es in seinem Glanz erstrahlt“, forderte Schulz. Bei der Preisverleihung im Aachener Rathaus traten Bundespräsident Joachim Gauck, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und der jordanische König Abdullah II. als Redner auf. Mit der Auszeichnung sollten die Verdienste des 59-jährigen Schulz um die Stärkung des EU-Parlaments gewürdigt werden. Bundespräsident Gauck nannte ihn „einen Kämpfer für die Idee der europäischen Demokratie“.