Der Mensch „eroberte “ den Mond

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Fast hätte die Landung nicht geklappt, aber dann wurde es doch noch ein Tag für die Geschichtsbücher: Der US-Astronaut Neil Armstrong setzte 1969 als erster Mensch einen Fuß auf den Mond.

Ein gerillter Schuhabdruck im staubig-grauen Boden markierte einen der wohl bedeutendsten Tage in der Geschichte der Menschheit: Mit dem zum Klassiker gewordenen Satz „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“ setzte der US-Astronaut Neil Armstrong am Montag (21. Juni deutscher Zeit) vor genau 45 Jahren seinen linken Fuß auf den Mond – als erster Mensch überhaupt. Stunden zuvor, am 20. Juli, waren er und Buzz Aldrin auf dem Mond gelandet.

Rund 400 000 Kilometer entfernt verfolgten und bejubelten etwa eine halbe Milliarde Menschen das Spektakel live am Fernseher und machten die Mondlandung zum ersten globalen Fernsehereignis. Die USA hatten mitten im Kalten Krieg das Wettrennen zum Mond gegen den Erzfeind Sowjetunion gewonnen und Millionen Menschen wissen bis heute genau, wo sie an diesem historischen Tag damals waren.

Die Welt hat sich verändert

Fast ein halbes Jahrhundert später sehen Welt und Weltraum-Forschung völlig anders aus. Der Kalte Krieg ist vorbei. USA und Sowjetunion arbeiten bei Weltraum-Projekten wie der Internationalen Raumstation ISS zusammen, wenn auch seit der Ukraine-Krise nur noch eingeschränkt.

Armstrong, der immer bescheiden, zurückhaltend und nach eigener Aussage ein „weiße Socken tragender, auf seine Tasche aufpassender, streberhafter Ingenieur“ blieb, starb 2012 im Alter von 82 Jahren nach einer Herzoperation. Seine Kollegen Buzz Aldrin, der nach Armstrong ausstieg, und Michael Collins, der währenddessen mit der Kommandokapsel der «Apollo 11»-Mission den Mond umkreiste, werden beide im kommenden Jahr 85 und sind längst im Ruhestand.

Der Mars im Fokus

Das Objekt der Begierde von damals ist aus dem Fokus der Weltraumforschung verschwunden. Zehn weitere Astronauten folgten Armstrong und Aldrin bis 1972, aber derzeit plant die US-Raumfahrtbehörde, auch aufgrund von Budgetkürzungen, keine weiteren Mond-Missionen. Anstelle dessen ist der Mars ins Scheinwerferlicht gerückt.

Mit dem Slogan „Amerikas nächster großer Sprung“ bewirbt die Nasa ihr Vorhaben, nach dem sie „in den 2030ern“ Menschen auf den Mars schicken will. Die Herausforderung ist allerdings deutlich größer: In der günstigsten Konstellation ist der Mars rund 56 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, dagegen wirken die etwa 400 000 Kilometer zum Mond wie ein Spaziergang. Die Technik für eine solche Mission ist auch noch nicht fertig.

Es wird ausgiebig gefeiert

Bis Menschen also dick gerillte Schuhabdrücke auf dem roten Marsboden hinterlassen können, ist es noch lange hin. Das weiß auch die Nasa und feiert deswegen erstmal ausgiebig das 45. Jubiläum der Mondlandung – unter anderem mit zahlreichen Diskussionsveranstaltungen und der Umbenennung eines Betriebsgebäudes am Kennedy Space Center in Florida nach Astronaut Armstrong.

Zum Jubiläum werden auch die ganzen Schwänke von damals wieder herausgekramt: Wie die Landung fast nicht klappte, weil die Computer überfordert waren, zum Beispiel. Doch dann setzte die Mondfähre „Eagle“ (zu Deutsch «Adler») doch noch auf dem Mond auf. „Houston, hier ist der Stützpunkt Tranquility Base. Der Adler ist gelandet“, gab Armstrong dem Kontrollzentrum im texanischen Houston daraufhin durch. „Hier sind ein paar Leute, die gerade blau anlaufen. Wir atmen wieder“, kam es zurück.

Rund zweieinhalb Stunden verbringen Armstrong und Aldrin danach auf der Mondoberfläche, die Aldrin als „prachtvolle Trostlosigkeit“ beschreibt. Die beiden sammeln Proben und Armstrong knipst Fotos von Aldrin. Zurück lassen sie unter anderem eine US-Fahne – und vor allem viele historische Schuhabdrücke im staubig-grauen Mondboden.