Nach einem weiteren Krimi: Ettelbrück krönt sich zum Meister

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Erstmals seit 2006 und zum insgesamt 15. Mal in der Vereinsgeschichte geht der Meistertitel im nationalen Basketball an die Etzella Ettelbrück. Das Team aus dem Norden besiegte den T71 Düdelingen am Samstagabend in einem spannenden vierten Spiel der Best-of-five-Serie mit 102:100.

Die Etzella startete mit hohem Tempo in die Partie. Jairo Delgado machte da weiter, wo er in der dritten Partie aufgehört hatte, eröffnete den Punktereigen von der Drei-Punkte-Linie und die Spieler von Trainer Kresimir Basic lagen im Handumdrehen mit 10:2 in Führung. Doch kurz darauf folgte der Schock: Profi-Spieler Billy McNutt verletzte sich am Knie und musste nach gerade einmal vier Spielminuten in der Kabine behandelt werden.

Anfänglicher Schock

Der T71, bei dem der angeschlagene Tom Schumacher auf die Zähne biss und in der Starting Five stand, sah seine Chance gekommen. Ohne ihren wichtigen Center-Spieler tat sich Ettelbrück unter dem Korb enorm schwer. Mit Fränk Muller und US-Spieler Sam Logwood – die nach zwölf Minuten 27 der 33 Punkte ihres Teams erzielt hatten – war Düdelingen hier klar im Vorteil und so ging das Team aus der „Forge du Sud“ ein erstes Mal in dieser Partie Führung.

Dennoch ließ Ettelbrück diese zu keinem Zeitpunkt auf mehr als einen Zähler anwachsen und als McNutt nach einer Behandlungspause von fast 8 Minuten wieder aufs Parkett zurückkehrte, atmete man bei der Etzella auf. Angeführt von Jairo Delgado zogen die Nordisten ihr gewohntes Tempospiel wieder auf und lagen zur Pause mit acht Zählern in Front (45:53).

Nach dem Dreh kam Ettelbrück dann mit vollem Elan aus den Umkleiden. Philippe Gutenkauf versenkte binnen gerade einmal 20 Sekunden zwei Distanzwürfe und sein Team zog auf 16 Punkte davon (45:61, 21.). Düdelingen tat sich schwer dem hohen Tempo des Gegners zu folgen, leistete sich zu viele Ballverluste und scheiterte im Angriff zu oft aus der Distanz. Da Etella-Coach Kresimir Basic Jairo Delgado inzwischen mit der Bewachung von Fränk Muller beauftragt hatte, kam der T71 ebenfalls kaum noch zu offensiven Rebounds. Zur dritten Viertelpause lag die Etzella mit einem komfortablen Vorsprung von zwölf Zählern in Führung (70:82).

Düdelingen kämpft sich zurück

Doch der T71 zeigte Kampfgeist, wollte die Saison nicht so einfach aus den Händen geben und sich ins Entscheidungsspiel retten. Muller und US-Spieler Jackson-Cartwright, der zuvor fast komplett abgemeldet war, schraubten den Rückstand auf fünf Einheiten herunter (77:82, 32.). Als Schumacher einen weiteren Dreier versenkte, tobte die Halle (80:82, 33.). Man hatte das Gefühl, dass ein ähnliches Szenario wie am Tag zuvor bei den Damen drohte, als Düdelingen einen Vorsprung von 17 Zählern noch gegen den Gréngewald aus den Händen gab.

Denn auch Ettelbrück zeigte Nerven, so vergab Coleman zwei Freiwürfe und Jeitz brachte den T71 mit einem weiteren Distanztreffer definitiv zurück ins Rennen (88:86, 35.). Es folgte eine dramatische Schlussphase, in der Jairo Delgado mit einem Dreier Ettelbrück wieder in Reichweite des Meistertitels brachte (97:94, noch 2 Minuten), doch auf der Gegenseite legte Schumacher nach (97:97, noch 56 Sekunden). Coleman versenkte zwei Freiwürfe (97:99, noch 42 Sekunden) aber Düdelingen gelang durch Logwood erneut eine Antwort von der Drei-Punkte-Linie (100:99, noch 25 Sekunden).

Es war wieder die Etzella, die durch Philippe Gutenkauf in Führung ging (100:101), doch noch waren 13 Sekunden auf der Uhr. Im folgenden Düdelinger Angriff zog Jackson-Cartwright unter den Korb, doch der Ball wollte nicht rein. McNutt verwandelte zwar nur einen Freiwurf, doch der T71 kam zu keinem weiteren Korberfolg mehr. Nach dem Pokal geht somit auch die Meisterschaft 2019 in den Norden.