Frankreich: 2040 Ende des Verbrennungsmotors

Frankreich: 2040 Ende des Verbrennungsmotors
Nicolas Hulot

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In Frankreich soll ab 2040 kein Auto mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Auch für Hybrid-Autos wollen die Franzosen ihre Grenzen schließen. Frankreich will sich voll auf das Elektroauto konzentrieren.

Zwei Tage nach der Regierungserklärung von Premierminister Edouard Philippe stellte sich der Umwelt- und Verkehrsminister Frankreichs vor die französische Presse und gab seine Regierungserklärung ab. Als Staatsminister verfügt Nicolas Hulot protokollarisch und politisch über eine besondere Rolle in der Regierung. Er ist die Nummer drei im Kabinett Philippe. Zudem hat Präsident Macron mit Nicolas Hulot einen Politiker benannt, der ideologisch nicht festgelegt ist.

Keine strafende Umweltpolitik

Nicolas Hulot geht von dem Prinzip aus, dass Umweltpolitik nicht bestrafend sein darf. Die von ihm geplante Politik legt stattdessen Ziele vor, die nach deren Erreichen enge Rahmen setzen und an deren Ende einen anderen Umgang mit Energie und Transport darstellen werden.

Das Umweltkonzept von Nicolas Hulot dreht sich um den Verkehr und die Energie. Die Tonne Kohlenstoffdioxid soll zukünftig mit 140 Euro Steuern belegt werden. Die Stromerzeugung mit Kohlekraftwerken wird bis 2022 eingestellt. Frankreich stellt die Suche und Ausbeutung fossiler Energien ein. Die Kernenergie wird in einem Energiemix nur noch mit 50 Prozent vertreten sein. Das elsässische Kraftwerk Fessenheim wird sicher geschlossen. Staatspräsident Macron hatte seine Zusage zur Schließung gegeben. Erneuerbare Energien sollen gefördert werden.

Industrielle Revolution

Diese Ideen bedeuten eine industrielle Revolution in Frankreich. Die Erhöhung der Steuer auf Kohlenstoffdioxid bestraft Industrien wie die Stahlindustrie, deren Hochöfen notwendigerweise Kohlenstoffdioxid ausstoßen. Sie steht im Gegensatz zur Grundaussage von Hulot, wonach Umweltschutz nicht strafend auftreten sollte. Der Stahlkonzern ArcelorMittal wird mit seinen Hochöfen in Dünkirchen und in Fos stark betroffen werden.

Die Schließung von Kernkraftwerken bis zum Jahre 2025 wird eine Revolution in der Energiewirtschaft sein. Das Transitionsgesetz in der Energiewirtschaft setzt den Schwerpunkt auf die alternativen Energien. Gleichzeitig riskiert Hulot mit der Schließung eines Kernkraftwerkes pro Kraftwerk den Abbau von etwa 3.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen.

Schwieriges Gleichgewicht 

Hulot sucht mit seinem Plan ein schwieriges Gleichgewicht zwischen Einsparung von Energie durch ein Zuschussprogramm für die bessere Isolierung von Häusern und Wohnungen – und damit geringeren Energieverbrauch – und höheren Energieverbrauch, wenn Frankreich sich wirklich nur noch elektrisch fortbewegen sollte.

Nicht anders ist die Auswirkung auf die französische Automobil-Industrie. Weder Peugeot noch Renault wären heutzutage in der Lage, nur noch Elektroautos zu produzieren und ein hundertjähriges erworbenes Wissen rund um den Verbrennungsmotor auf den Müll zu werfen. Allerdings kommt Peugeot nun der Erwerb von Opel zugute. Die Rüsselsheimer Firma verfügt über das nötige Wissen und hatte ursprünglich im General-Motors-Konzern den Kern für die Entwicklung von Elektroautos darstellen sollen.

Konflikte mit anderen Ministern

Ihm sei bewusst, sagte Hulot, dass jedes Dossier, das er auf dem Schreibtisch liegen habe, einen Konflikt mit einem anderen Minister bedeute. Den ersten hat er gewonnen. Als der frisch ernannte Agrarminister das Verbot eines Pestizides in der Landwirtschaft aufheben wollte, widersetzte Hulot sich und erhielt Rückendeckung von Premierminister Philippe. Das Verbot bleibt bestehen.

Aber das war nur eine Kleinigkeit im Hinblick auf die Schließung von Kernkraftwerken oder das Verbot von Verbrennungsmotoren.

Pompier Sam
10. Juli 2017 - 7.24

Dann werten mer wuel geschwoen en neit Cattenom, irgendwou no bei eis Grenz gesaat kreien.

Francois Prudhomme
9. Juli 2017 - 22.28

Mat dem läschte Saaz sinn ech awer net d'accord. Emmerhinn well eisen Nohaltegkeetsminister eechthaft d'Stroossenaccidenter nach laaang virun 2040 op genau null reduzéieren (Vision zéro). Dat geet nemme, wa mer och d'Elektroautoen net op d'Strooss loosse, well och mat deene gett et Accidenter. Do freet een sech awer, wien vun deenen 2 dee gréisste Spenner ass.

aloyse
9. Juli 2017 - 21.46

Selig die Armen im Geiste,denn sie wissen nicht woher das Rohmaterial und die elektrische Energie hernehmen um ganz Frankreich mit Elektroautos zu betreiben.Nur weil Frankreich sowie auch Deutschland nicht fähig sind saubere Verbrennungsmotoren zu bauen sollen wir Autofahrer dafür büssen. Anstatt diesen Autobau Gaunern das Autobauen zu verbieten halten die Regierungen noch Hand darüber.

c.kremer
9. Juli 2017 - 21.03

Den Nicolas Hulot ass ongeféier esou sérieux ze huele wéi säi berühmte (fiktiven) Namensvetter. D'Chance ass och grouss, dat en nët lang méi dobäi ass, well do si schons Informatiounen iwwert e puer net ganz kathoulesch Implikatiounen vun him opgedaucht.

Rosch
9. Juli 2017 - 20.02

@.kremer@bouliste. Alle (wirklich ALLE! )Politiker der Welt, glauben, eben das Rad neu erfunden zu haben ! ! Bis 2040 ist Macron längst auf der Müllhalde der Geschichte gelandet. Wie er bis dahin im Alleingang Importverbote von Wagen aus anderen EU-Ländern durchsetzen will, ist auch nicht mehr sein Problem !

bouliste
9. Juli 2017 - 10.38

wisou kann een vir 2040 elo schons esou Aussoe man. An op grad Fransousen domat d'accord sin, waert sech och nach weisen. De momentanen Herscher vun Frankreich haet bestemmt genuch Arbecht, vir emol dei aktuell Problemer ze leisen, amplaz mat Hirngespinster sech emmer erem well nei an Szene ze setzen. Wat geifen dei verwinnten Letzeburger son, wa mir et mat esou engem Haer ze din haetten. Well et ass nach net alles, et sin nach aner Mesuren ugekoennecht. Wat koenne mir frou sin, hei zu Letzeburg ze sin.

c.kremer
9. Juli 2017 - 10.07

2040 ist weit, weit weg und Frankreich war noch immer Frankreich. Pendel schwingen!

Jacques Zeyen
7. Juli 2017 - 21.05

Drei windstille, graue Tage im Winter und der Schlüssel zu den Meilern wird wieder aus der Schublade geholt. Wetten? Haben die Aktivisten sich schon ein Black -Out Szenario während zwei Tagen in einer Stadt wie Berlin ausgemalt? Anarchie und Chaos. Kernenergie ist die sauberste und effizienteste. So ist es nun einmal. Wie wir damit umgehen und das Endlagerungsproblem lösen ist eine andere Sache.Aber sicher möglich. In Fukushima und in Tschernobyl waren Stümper am Werk. (Buch von James Lovelock-"Gaias Rache") Sehr zu empfehlen.

Marius
7. Juli 2017 - 19.46

Der grüne Filmemacher und Umweltschützer Hulot gehört zu denjenigen Aktivesten , die glauben Eiseinbahnzüge, Hochöfen und Industriemaschinen würden mit erneuerbarer Energie auskommen. Ganz schnell wird sich herausstellen, dass auch dieser Herr eine Fehlbesetzung in Macrons Team ist. Bald schon müsste es auch Emanuel der Erste merken. Eine totale Umstellung auf erneuerbare Energien setzt voraus, dass in Frankreich innerhalb von einigen Dekaden, einige tausend Speicher gebaut werden müssten, von der Grösse des Pumpspeicherwerkes in Vianden. Ganz Süd-Frankreich müsste mit Solarpanelen zugepflastert werden und zehntausende Windräder müssten errichtet werden. Um die diese titanische Aufgabe zu meistern, dürften immerhin einige Hundert Jahre vergehen, von den Kosten nicht zu reden. Sollte es in Macrons Team noch mehr dieser Spinner und Träumer geben, wird seine Bewegung "la France en marche" kläglich in die Hose gehen.

Jean-pierre goelff
7. Juli 2017 - 18.01

Deï Reiberband meet nit laang Mëscht,am September ass schon Ramba-Zamba vun den Gewerkschaften um Programm!