EM-Qualifikation: „Rote Löwen“ kassieren bittere 0:1-Niederlage in der Ukraine

EM-Qualifikation: „Rote Löwen“ kassieren bittere 0:1-Niederlage in der Ukraine

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In ihrer vierten Partie der laufenden EM-Qualifikation erwischten die Luxemburger zwar einen schlechten Start, verlangten dem 27. der Weltrangliste vor dessen Publikum in der Folgezeit aber alles ab. Die Ukraine setzte sich mit dem kleinstmöglichen Vorsprung gegen Luxemburg durch und baute ihren Vorsprung in der Gruppe B aus. Die „Roten Löwen“ bleiben dank des besseren Torverhältnisses gegenüber Serbien auf Platz zwei.

Gegenüber dem 1:1 in Litauen am vergangenen Freitag gab es drei Wechsel: Für Innenverteidiger Vahid Selimovic kam Maxime Chanot, Dan da Mota lief anstelle von David Turpel als einzige Spitze auf und Marvin Martins übernahm den Platz von Laurent Jans auf der rechten Verteidigerseite. Der Metzer Profi ersetzte den gelbgesperrten Dirk Carlson auf links. Die Hausherren traten nach ihrem 5:0-Erfolg gegen Serbien in der identischen Startformation an.

Vor ihrem feurigen Publikum wollte die Mannschaft der ukrainischen Legende Shevchenko nachlegen – und so wurde das FLF-Team bereits nach nur sechs Minuten eiskalt geduscht: Nach einer Ecke legte Malinovskyi für Yaremchuk auf, dieser stieg höher als Chanot und köpfte zur 1:0-Führung. Schlechter hätte die Partie aus Luxemburger Sicht nicht beginnen können. Ungebremst schickten die Hausherren in den ersten Minuten eine Angriffswelle nach der anderen los.

Nach einem Zusammenspiel der Thill-Brüder forderte Leandro Barreiro den gegnerischen Keeper Pyatov in der 12. zum ersten Mal. Genauso schnell ging es allerdings wieder in die andere Richtung. Sekunden später bewahrte wiederum Anthony Moris seine Mannschaft vor dem zweiten Gegentor. Laurent Jans, diesmal über links, gab in der 16. einen strammen Schuss ab, der am zweiten Pfosten vorbeiflog.

Jans war omnipräsent

Mit zunehmender Spieldauer gelang es den Gästen, die Begegnung etwas zu beruhigen. Dicht gestaffelt bekam die Elf von Nationaltrainer Luc Holtz mehr Kontrolle über die Partie und erarbeitete sich weitere Offensivaktionen. Jans war auch an der nächsten Chance beteiligt, als er am Schuss gehindert wurde und für Olivier Thill auflegte (27.).

Die Gelb-Blauen ihrerseits lauerten auf jegliche Fehler. Einer davon unterlief Christopher Martins, dessen schlampiger Pass nicht ankam. Stattdessen musste sich O. Thill opfern und Konoplyanka vor der Strafraumgrenze regelwidrig stoppen. Der fällige Freistoß brachte den „Roten Löwen“ eine weitere Gelbe Karte ein – denn Da Mota sprang bei seinem 94. Länderspiel zu früh aus der Mauer heraus. Den „richtigen“ Freistoß lenkte Moris über die Latte.

Danach rissen die Luxemburger das Spiel wieder kurzzeitig an sich – und wie. Zuerst hatten Lars Gerson und der allgegenwärtige Jans die Möglichkeit zum Ausgleich (34.), ehe ein Kopfballtreffer von Christopher Martins (nach Freistoß von O. Thill auf Vincent Thill) wegen einer angeblichen Abseitsposition abgepfiffen wurde. Eine fragwürdige Fehlentscheidung. Umso bitterer, da bereits im Hinspiel ein imaginärer Freistoß zum zweiten Gegentreffer geführt hatte.

Nach der Pause 

Den ersten Personalwechsel gab es in der 52.: Stefano Bensi ersetzte Dan da Mota als Sturmspitze. Die Ukraine meldete sich mit einem gefährlichen Schuss von Tsygankov zurück, während die Rotjacken durch einen traumhaften Freistoß von Pau-Profi Thill einem verdienten Ausgleich sehr nahe kamen. Allerdings klärte Pyatov das Geschoss zur Ecke. Die FLF-Kicker waren hervorragend aus der Pause gekommen und hatten deutlich mehr Ballbesitz aufzuweisen. Um zusätzlichen Druck auszuüben, brachte Holtz nach 77 Minuten David Turpel für Olivier Thill.

Die Luxemburger holten in der Schlussphase noch einmal alles aus sich heraus und drängten auf ein Tor. Jans holte in der 90. noch einmal eine Ecke heraus, als die Unparteiischen vier Minuten Nachspielzeit anzeigten. Der Eckstoß brachte nichts ein und die Ukrainer versuchten mit allen Mitteln, Zeit herauszuholen. Die hektische Schlussphase überstanden die Hausherren schließlich unbeschadet und können sich über ihren dritten Sieg in der laufenden Kampagne freuen.

Allerdings könnte sich daran bekanntlich noch etwas ändern: Auf dem grünen Tisch droht die Ukraine die Punkte gegen Luxemburg und Portugal zu verlieren. Beide Verbände legten Einspruch gegen das UEFA-Urteil ein und haben am 18. Juni einen Anhörungstermin beim Europäischen Fußballverband in Nyon.

 

Statistik:

Ukraine: Pyatov – Karavaev, Krystov, Matviyenko, Mykolenko – Stepanenko, Malinovskyi – Tsygankov (86. Sobol), Zinchenko, Konoplyanka (80. Kovalenko) – Yaremchuk

Luxemburg: Moris – M. Martins, Chanot, Gerson, Jans – C. Martins, Barreiro – V. Thill, O. Thill (77. Turpel), Rodrigues – Da Mota (52. Bensi)

Schiedsrichter: Kralovic – Strbo, Weiss (alle Slowakei)

Gelbe Karten: Mykolenko, Karavaev, Zinchenko – O. Thill, Da Mota, Rodrigues, V. Thill, C. Martins

Torfolge: 1:0 Yaremchuk (6.)

Beste Spieler: Pyatov – Jans, Gerson, Rodrigues

Zuschauer: 34.000 zahlende

 

Die Tabelle der Gruppe B:

  1. Ukraine 4 Spiele/10 Punkte
  2. Luxemburg 4 Spiele/4 Punkte
  3. Serbien 3 Spiele/4 Punkte
  4. Portugal 2 Spiele/2 Punkte
  5. Litauen 3 Spiele/1 Punkt

Weiter geht es für die Luxemburger am 10. September mit dem Heimspiel gegen Serbien.