Zypern-Rettung kein Modell für andere

Zypern-Rettung kein Modell für andere
(dpa)

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Der Zugriff auf Guthaben von Konto-Inhabern wie bei der Rettung Zyperns darf nach Ansicht von Finanzminister Luc Frieden nicht wiederholt werden. Er widerspricht damit der EU und Wolfgang Schäuble.

Das Vorgehen in dem angeschlagenen Euro-Staat sollte ein Einzelfall bleiben, sagte Luc Frieden am Montag auf einer Bankenkonferenz in London. Der Politiker sprach sich zudem dafür aus, dass die Euro-Zone in Mitgliedstaaten eingreifen können sollte, noch bevor diese einen Hilfsantrag stellten.

Noch am Samstag hatte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble die Zypern-Rettung als Vorbild für ähnliche Krisenfälle bezeichnet. „Die Beteiligung von Eigentümern, nachrangigen Anleihegläubigern und dann ungesicherten Anlegern muss der Normalfall sein, wenn ein Finanzinstitut in eine Schieflage gerät“, sagte Schäuble in einem Interview. Auch die EU hegt ähnliche Pläne

„Dijsselbloem zu Unrecht gescholten“

Schäuble nahm Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, der für ähnliche Äußerungen kritisiert worden war, in Schutz. „Herr Dijsselbloem ist in der Substanz zu Unrecht gescholten worden. Und auch nicht von mir.“

Viele Konto-Inhaber mit Guthaben oberhalb von 100.000 Euro müssen sich in Zypern auf hohe Verluste einstellen, weil das Geld zur Rettung des Landes und seiner Banken genutzt werden soll. Seit Wochen gibt es in der Euro-Zone eine Diskussion darüber, ob dieses Vorgehen auch in anderen Staaten angewendet werden könnte.