/ Unbequeme Nacht im Zug verbracht
Gleich zwei beschädigte Fahrleitungen hatten dazu geführt, dass ein Eurostar von London nach Paris und ein zweiter von London nach Brüssel nahe der französischen Stadt Lille hängenblieben. Wie Eurostar mitteilte, mussten beide Züge in den Bahnhof Lille-Europe gezogen werden und die Passagiere umsteigen.
Ein Zug kam um mehr als sechs, der andere um fast neun Stunden verspätet an, wie französische Medien berichteten. Die Passagiere sollen entschädigt werden. Die Notfälle behinderten auch den sonstigen Zugverkehr.
50-Kilometer-Röhre
Der Eurotunnel unter dem Ärmelkanal ist zu einer wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem europäischen Festland und Großbritannien geworden. Rund sieben Millionen Menschen nutzen jährlich den Tunnel für die Fahrt von Calais in Frankreich ins englische Folkestone.
Der 50,3 Kilometer lange Tunnel besteht aus drei Röhren, die in bis zu 45 Metern Tiefe unter dem Boden des Ärmelkanals verlaufen. Durch die beiden äußeren Röhren mit einem Durchmesser von 7,6 Metern verläuft jeweils ein Gleis. Dazwischen befindet sich als dritte Röhre ein Sicherheitstunnel mit 4,8 Metern Durchmesser und einer Fahrbahn für Rettungsfahrzeuge. Alle 375 Meter gibt es Querverbindungen.
Fracht-Shuttles
Durch diesen dritten Tunnel können Retter bei Pannen zu den Zügen vorstoßen und Menschen in Sicherheit bringen. Kontrollzentren an jedem Ende überwachen den Tunnel; Sensoren, Kameras und Bildschirme liefern Informationen. Wenn ein Zug im Tunnel liegenbleibt, werden nachfolgende Züge automatisch gestoppt. Sie können im Rückwärtsgang die Röhren verlassen. Für Notfälle stehen Dieselloks bereit.
Neben dem Passagierschnellzug Eurostar, der den Pariser Gare du Nord und den Brüsseler Gare du Midi mit dem Londoner Bahnhof St. Pancras verbindet, verkehren durch den Tunnel Shuttles für Busse und Autos sowie Fracht-Shuttles für Lastwagen und Frachtzüge mit herkömmlicher Schienenfracht.
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