Schweinefleisch im Kebab?

Schweinefleisch im Kebab?
(dpa/Patrick Pleul)

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Wurde in den Auchan-Supermärkten in Moskau nicht das Fleisch verkauft, das auf der Verpackung angegeben wurde? Diesen Vorwurf hat die russische Lebensmittelbehörde erhoben.

Auf der Verpackung steht Rind- oder Schweinfleisch. Tatsächlich aber soll das Hackfleisch eine Mischung von beidem enthalten haben. Diesen Vorwurf erhebt die russische Lebensmittelbehörde Rosselkhoznadzor am Dienstag gegen die Einzelhandelskette Auchan in Moskau. In einer ersten kurzen Mitteilung war zuerst sogar von DNA-Spuren von Pferdefleisch die Rede gewesen.

Das Hackfleisch enthielt nicht nur Schweine wie angegeben, sondern neben Pferde- auch Rindfleisch und Huhn. Die Proben waren in den Auslagen mehrerer Auchan-Geschäfte in der russischen Hauptstadt entnommen worden.

Den Pferdefleisch-Vorwurf zog die Kontrollbehörde später zurück, sprach nur von falschen Verpackungsangaben, und das bei 15 der 17 Proben. Unter anderem enthielten die Produkte für Kebab außer Rind und Schaf auch Schweinefleisch.

Auchan Russland hat interne Untersuchungen angekündigt, um mögliche Unregelmäßigkeiten festzustellen.

Die russische Kontrollbehörde hatte bereits in der Vergangenheit Auchan im Visier. Vergangene Woche hatte sie Niederlassungen in Moskau und in Tula kontrolliert. Der Vorwurf lautete auf Manipulation des Verfallsdatums von Lebensmitteln. Abgelaufenes Hühnerfleisch sei bei der Pizza-Herstellung verwendet worden.

Auchan ist seit 2002 in Russland aktiv und betreibt 88 Geschäfte. 2013 hatte man dem Konzern wegen angeblich falscher Angaben zeitweilig die Verkaufslizenz für alkoholische Getränke entzogen.

Pferdefleischskandal in Luxemburg

Anfang 2013 war in Tiefkühl- und Fertiggerichten, die in Luxemburg hergestellt wurden, Pferdefleisch entdeckt worden. Eine französische Firma hatte dem Unternehmen rund 20 Tonnen Pferdefleisch geliefert. Die Ware war falsch beschriftet worden. Im selben Jahr war auch in Russland Pferdefleisch in Lebensmitteln festgestellt worden. Die Würstchen wurde von der schwedischen Möbelkette Ikea verkauft.

Im April war eine Verbrecherbande aufgeflogen, die illegal Pferdefleisch in Europa verschoben. Mehrere Dutzend Personen waren verhaftet worden.

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