IS-Dschihadisten dringen weiter vor

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Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten weitere Gebiete im Norden Syriens erobert.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mitteilte, brachten die IS-Kämpfer in weniger als 24 Stunden acht Ortschaften nördlich der Stadt Aleppo in ihre Gewalt. Die syrischen Rebellen erlitten demnach schwere Verluste und mussten sich aus den Gebieten unweit der türkischen Grenze zurückziehen. Mindestens 40 Rebellen und zwölf IS-Kämpfer seien getötet worden, teilte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle mit.

Zudem sollen die radikalsunnitischen IS-Milizionäre mindestens 50 Rebellenkämpfer gefangen genommen haben. Die IS-Gruppe dringe nach der Eroberung großer Gebiete im Norden und Osten des Landes „rasant Richtung Westen vor“, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahmane. Demnach wurden die Rebellen durch die jüngsten Verluste geschwächt. Nach Einschätzung der Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort bezieht, könnten die Dschihadisten nach der Eroberung der Dörfer nun auch die nordsyrischen Städte Marea und Asas angreifen.

Die IS-Kämpfer waren erstmals im Frühling 2013 im syrischen Bürgerkrieg aufgetreten. Andere Rebellengruppen hatten sie zunächst als Verbündete im Kampf gegen Präsident Baschar al-Assad begrüßt, sich später aber mit den Dschihadisten überworfen. IS-Kämpfer übernahmen seitdem gewaltsam die Kontrolle über weite Teile der Provinz Raka im Norden sowie der Provinz Deir Essor im Osten des Landes. Die IS-Milizionäre haben auch weite Teile des angrenzenden Nordirak erobert. Für das von ihr kontrollierte Gebiet rief die IS-Führung ein Kalifat – einen Gottesstaat – aus. In Syrien kämpft die IS-Gruppe sowohl gegen die Truppen von Präsident Assad als auch gegen die islamistische al-Nusra-Front und die Aufständischen. Diese Gruppen sind wiederum untereinander verfeindet. In dem seit mehr als drei Jahren tobenden Konflikt sind mehr als 170.000 Menschen getötet worden.