Extremisten schnappen sich 43 Blauhelme

Extremisten schnappen sich 43 Blauhelme
(AFP)

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Bewaffnete Gruppen haben an den Golanhöhen im Süden Syriens 43 UN-Blauhelmsoldaten in ihre Gewalt gebracht.

Wie die Vereinten Nationen am Donnerstag in New York mitteilten, wurden weitere 81 Soldaten der sogenannten Undof-Mission an ihren Standorten eingekesselt. Hintergrund seien heftige Kämpfe zwischen der syrischen Armee und bewaffneten Extremisten. Die UN bemühten sich intensiv um eine Freilassung der Soldaten.

Derzeit sind nach UN-Angaben 1223 Blauhelmsoldaten an der Mission beteiligt. Sie stammen aus Indien, Irland, Nepal, den Niederlanden, den Fidschi-Inseln und von den Philippinen.

Umstritten

Die Undof-Mission war 1974 ins Leben gerufen worden, um den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien zu überwachen. Schon 2013 hatten Bewaffnete mehrere Undof-Soldaten an den Golanhöhen in ihre Gewalt gebracht, sie waren unversehrt wieder freigekommen. Im Juni hatte der UN-Sicherheitsrat das Mandat bis zum 31. Dezember 2014 verlängert.

Die Golanhöhen sind seit mehr als 40 Jahren zwischen Syrien und Israel umstritten. Im Sechstagekrieg 1967 eroberte Israel das 1150 Quadratkilometer große syrische Plateau und hält es seitdem besetzt. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 konnte Syrien Teile der Golanhöhen vorübergehend zurückerobern. Damaskus dringt auf eine Rückgabe des ganzen Gebiets im Rahmen einer Friedenslösung.

Heute leben auf dem Golan rund 20.000 jüdische Siedler und die gleiche Anzahl Syrer. Seit 1974 überwacht dort eine UN-Truppe die Einhaltung des Waffenstillstands. Die Blauhelme der Undof kontrollieren eine etwa 75 Kilometer lange und bis zu 10 Kilometer breite Pufferzone zwischen Israel und Syrien.