Explosion vor Parlament in Kiew

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Bei einer starken Explosion vor dem ukrainischen Parlament in Kiew sind am Montag etwa 30 Menschen verletzt worden, darunter mehrere Polizisten.

Bei einer Explosion vor dem ukrainischen Parlament sind mindestens 30 Menschen verletzt worden. Unter den Betroffenen seien viele Angehörige der ukrainischen Nationalgarde, teilten die Behörden in Kiew am Montag mit. Bei Protesten vor der Obersten Rada gegen eine Verfassungsreform hatten Unbekannte eine Handgranate gezündet, wie der Abgeordnete Anton Geraschtschenko sagte.

Blutüberströmte Menschen, darunter offenbar auch Journalisten, lagen am Boden vor dem Parlament, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das ukrainische Parlament hatte kurz zuvor gegen den erbitterten Widerstand rechter Parteien die ausgeweiteten Autonomierechte in erster Lesung gebilligt. Die geplante Verfassungsreform soll den Regional- und Kommunalverwaltungen mehr Macht geben, etwa das Recht zum Aufbau einer sogenannten Volkspolizei.

Zufahrtsstraßen blockiert

Nicht nur rechte und nationalistische Kräfte sehen die Verfassungsreform als Kniefall vor Russlands Präsident Wladimir Putin. Hunderte Anhänger der oppositionellen nationalistischen Partei Swoboda demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude. Der rechtsextreme Prawy Sektor hatte zuvor nach eigenen Angaben die Zufahrtsstraßen zum Parlament blockiert.

Vor dem Parlament kam es am Montag auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Demonstranten warfen Rauchbomben am Ausgang des Parlaments, Tränengas setzten Demonstranten und Polizei ein, wie ein AFP-Journalist beobachtete. Die Reform gehört zu den Kernforderungen aus dem Minsker Friedensabkommen, mit dem der blutige Konflikt zwischen Kiew und den prorussischen Aufständischen in der Ostukraine überwunden werden soll.

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