Erste Leichen gefunden

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(Reuters)

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Drei Tage nach dem Untergang der südkoreanischen Unglücksfähre "Sewol" haben Taucher die ersten Leichen im Innern des Wracks entdeckt.

Nach Angaben der Küstenwache konnten die Leichen wegen starker Strömung und schlechter Sicht am Samstag aber nicht geborgen werden. Der verhaftete Kapitän des Schiffes gab unterdessen an, die Evakuierung aus Sicherheitsgründen verzögert zu haben. Wie ein Vertreter der Küstenwache bei einer Informationsveranstaltung für Angehörige von Vermissten sagte, entdeckten die Taucher drei Leichen durch ein Fenster der Fähre. Die Taucher versuchten demnach, das Fenster einzudrücken, um ins Innere des Schiffs zu gelangen. Dies sei aber „zu schwierig“ gewesen.

Die Fähre war am Mittwochmorgen mit 476 Menschen an Bord gekentert und gesunken. Die meisten Passagiere waren Schüler auf einem Schulausflug. Bis Samstag wurden 29 Leichen gefunden. 273 Menschen werden noch vermisst. Es wird vermutet, dass die meisten Opfer noch im Innern des Schiffes eingeschlossen sind. Der Kapitän und die meisten der 28 Besatzungsmitglieder konnten sich retten.

Ladung verrutscht

Gegen den Kapitän Lee Joon Seok und zwei weitere Besatzungsmitglieder wurde Haftbefehl wegen Vernachlässigung von Dienstpflichten und Verstoßes gegen das Seerecht erlassen. Am Samstagmorgen wurden sie festgenommen. Nach Berichten von Überlebenden hatte die Crew nach dem Kentern des Schiffes zunächst Anweisung gegeben, in den Sitzen und Kabinen zu bleiben.

Ersten Ermittlungen zufolge war das Schiff kurz vor dem ersten Notsignal eine scharfe Kurve gefahren. Experten vermuten, dass dadurch die Ladung – darunter mehr als 150 Autos – verrutschte und das Schiff zum Kentern brachte.