Eric Woerth freigesprochen

Eric Woerth freigesprochen
(Caroline Blumberg)

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In der Bettencourt-Affäre ist der langjährige Vertraute von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, der frühere französische Haushaltsminister Eric Woerth, freigesprochen worden.

Das Gericht im südfranzösischen Bordeaux sprach den einstigen Wahlkampf-Schatzmeister von Sarkozy, Eric Woerth, von dem Vorwurf frei, der demenzkranken, heute 92-jährigen Multi-Milliardärin Liliane Bettencourt unzulässig Geld aus der Tasche gezogen zu haben. Dem einstigen Schatzmeister von Sarkozys konservativer Partei UMP war vorgeworfen worden, illegal zehntausende Euro in bar für den Präsidentschaftswahlkampf von Sarkozy im Jahr 2007 entgegengenommen zu haben. Das Gericht sprach Woerth auch in einem anderen Strang der verworrenen Finanzaffären um die reichste Frau Frankreichs frei.

Dabei ging es um den Vorwurf des Gekungels mit dem einstigen Vermögensverwalter der Erbin des Kosmetikkonzerns L’Oréal, Patrice de Maistre, weil der Woerths Ehefrau angestellt hatte. Das Gericht sprach auch de Maistre von dem Vorwurf frei. Da die Staatsanwaltschaft für Woerth in beiden Fällen auf Freispruch plädiert hatte, gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass die Anklage in seinem Fall in Revision gehen wird.

Verfahren eingestellt

Gegen de Maistre und sieben weitere Angeklagte wollte das Gericht wegen des Vorwurfs, die alte Dame ausgenutzt und von ihr Gelder in dreistelliger Millionenhöhe erhalten zu haben, die Urteile noch am Donnerstag verkünden. Die ab 2007 bekanntgewordene Bettencourt-Affäre hatte Frankreich über Jahre erschüttert.

Auch Sarkozy selbst war wegen des Vorwurfs der illegalen Wahlkampffinanzierung ins Visier der Justiz geraten. Sogar ein formelles Ermittlungsverfahren wurde deshalb gegen den 2012 abgewählten Ex-Staatschef eröffnet. Einem Prozess entging Sarkozy jedoch: Das Verfahren gegen ihn wurde im Oktober 2013 aus Mangel an Beweisen eingestellt.

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